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Anwendungen

Anerkannte tiermedizinische Anwendung

-In einer Studie an Meerscheinchen und Mäusen konnte gezeigt werden, dass ein Hedera helix-Extrakt eine signifikante antitussive und schleimlösende Wirkung hatte (Song et al., 2015).
 

Ethnoveterinärmedizinische Studien

Gemäss einer Übersichtsarbeit zu ethnoveterinärmedizinischen Studien Europas werden die Blätter oder unbekannte Pflanzenteile von Hedera helix bei Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen bei Problemen des Urogenitaltraktes, bei Rindern und Schweinen bei Magen-Darm-Problemen, bei Rindern und Equiden als Dermatologikum und bei Ziegen als Futteradditiv eingesetzt (Mayer et al., 2014).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich bei Erkrankungen des Respirationstraktes (Klarer et al., 2013).
-Innerlich bei chronisch-obstruktiver Atemwegserkrankung (Reichling et al., 2016; Wynn & Fougère, 2007).
-Innerlich bei Nachgeburtsverhalten (nicht empfohlen) (Klarer et al., 2013).
 

Dosierung und Zubereitung

Innerliche Anwendung
-Infus: 2 Handvoll frisches Efeukraut, Wasser; Rind, Ziege, Schaf: 1-mal täglich 1 Liter Infus anstelle von Wasser anbieten (Klarer et al., 2013).
-Es sollten nur Fertigprodukte eingesetzt werden, gegebenenfalls als Efeutinktur (Brendieck-Worm & Melzig, 2018; Reichling et al., 2016).
-Efeutinktur (Humanmedizinisches Arzneimittel): 2 Tropfen/kg Körpergewicht 2-mal täglich, für Kleintiere; Efeu ist für Katzen eingeschränkt geeignet, wiederholte Anwendung nur nach strenger Indikation: niedrig dosieren, Wiederholung maximal jeden 2. Tag (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-CaniPulmin liquid: Katzen: 1 ml (= 30 mg Efeuextrakt), Hunde bis 10 kg: 1-2 ml (= 30-60 mg Efeuextrakt), bis 20 kg: 2-4 ml (= 60-120 mg Efeuextrakt), über 20 kg: 4-10 ml (= 120-300 mg Efeuextrakt), Meerschweinchen: 0.5 ml (= 15 mg Efeuextrakt), Kaninchen: 0.5-1 ml (= 15-30 mg Efeuextrakt), 2-mal täglich, 7-14 Tage lang über das Futter verabreichen.
 

Hinweise

-Überdosierung führt zu Übelkeit und Erbrechen und kann Abort auslösen (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Für die Indikation Nachgeburtsverhalten nicht empfohlen (Klarer et al., 2013).
-Mögliche Wechselwirkungen mit Antikoagulanzien (Wynn & Fougère, 2007).
 

Toxizität

Akute Toxizität
-Die orale Verabreichung von 3.0-4.1 g/kg Körpergewicht eines Efeu-Blätter-Trockenextraktes (Ethanol 66% V/V) an Ratten verursachte innerhalb 72 Stunden nur Diarrhoe.
-Die orale Verabreichung von 2.8-4.7 g/kg Körpergewicht eines Efeu-Beeren-Trockenextraktes (Ethanol 66% V/V) an Ratten führte innerhalb von 48 Stunden bei allen Tieren zum Tod (90% innerhalb 24 Stunden). Die vorgängigen Symptome waren Schwäche, Diarrhoe und Blutungen.
-Die orale Verabreichung von 3.0-3.9 g/kg Körpergewicht eines wässerigen Efeu-Samen-Extraktes an Ratten verursachte nur Diarrhoe.
-Die orale Verabreichung von 3.0 g/kg Körpergewicht eines wässerigen Efeu-Beeren-Extraktes an Ratten verursachte keine Symptome.
-Die oralen LD50-Werte von Hedera-helix-Blatt-Saponinen betrug bei Ratten > 100 mg/kg.
-Die oralen LD50-Werte eines Hedera-helix-Blatt-Saponingemisches, mit 60% und 90% Hederacosid C sowie Hederasaponin C and α-Hederin, betrug bei Mäusen > 4 g/kg.
 
Chronische Toxizität
-Die tägliche orale Verabreichung von 1.5 g/kg Körpergewicht eines Efeu-Blätter-Trockenextraktes an Ratten während 100 Tagen verursachte keine toxischen Effekte.
-Hämolytische Veränderungen wurden nach der Verabreichung eines hydroethanolischen Efeu-Blätter-Trockenextraktes in einer Dosis von 4 g/kg Körpergewicht während 90 Tagen festgestellt.
 
Reproduktions- und Entwicklungstoxizität
-Die einmalige, subkutane Verabreichung von 30 µmol/kg und 300 µmol/kg Körpergewicht α-Hederin an trächtige Ratten, während der Organogenese, erhöhte die Resorptionsrate, 300 µmol/kg Körpergewicht α-Hederin hatten ein reduziertes Fötusgewicht sowie eine erhöhte Inzidenz abnormaler Föten zur Folge. Zu den Anomalien zählten u.a. Enzephalozele, Hodenhochstand, Nabelhernie, Hydronephrose und Hydrourether. Vermutet wird eine Veränderung im Zink-Status (EMA, 2015).
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; die getrocknete und pulverisierte Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2018).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-TAMV: Efeublätter sind nicht auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, d.h. dürfen bei Nutztieren nicht als Wirkstoff eingesetzt werden.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Hedera helix (Blätter, Kraut; geschnitten und pulverisiert) ist registriert unter 006487-DE (2016-09-29), 006487-EN (2016-09-29), 003504-EN (2013-04-16), 002574-EN (2011-11-23), 002574-FR (2011-11-23) und 003504-HU (2013-04-16).
 

Doping

Efeublätter sind keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
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