Anwendungen
Anerkannte tiermedizinische Anwendung
- | Bei Ratten, denen Gentamicin verabreicht wurde, zeigte ein Artischockenblattextrakt eine nephroprotektive und antioxidative Wirkung (Khattab et al., 2016). |
- | Bei Mäusen, die mit Schistosoma mansoni infiziert wurden, erhöhte ein Artisckockenblattextrakt die Anzahl der Kupffer'schen Sternzellen, bewirkte deren Anreicherung in den Lebergranulomen und bewirkte dadurch eine signifikante Reduktion der Granulomdurchmesser, verbesserte die Leberfunktion und verringerte die Leberfibrose (Sharaf El-Deen et al., 2016). |
Ethnoveterinärmedizinische Studien
Gemäss einer Übersichtsarbeit zu ethnoveterinärmedizinischen Studien Europas wird
Cynara cardunculus bei Magen-Darm-Problemen sowie als Futteradditiv (bei Kaninchen) eingesetzt (Mayer et al., 2014).
Traditionelle Anwendung
- | Bei Funktionsstörungen im Bereich von Leber und Gallenblase sowie bei dyspeptischen Beschwerden, die hauptsächlich durch Störungen des Leber-Galle Systems verursacht werden (Reichling et al., 2016). |
Dosierung und Zubereitung
Innerliche Anwendung
- | Infus (1:10): Hunde erhalten davon oral 1- bis 2-mal täglich 1 Teelöffel (Reichling et al., 2016). |
Hinweise
- | Nicht anwenden bei Verschluss der Gallenwege (Reichling et al., 2016). |
Toxizität
- | Die akute, orale LG30 bei Ratten eines Artischockenextrakt mit 19% Caffeoylchinasäuren beträgt > 2 g/kg Körpergewicht (EMA, 2011). |
- | Die chronische Verabreichung von 50-400 mg Cynarin/kg Körpergewicht/Tag an Mäuse, i.p., während 40 Tagen, verursachte keine klinischen Veränderungen (EMA, 2011). |
Verfügbarkeit
Siehe unter
Fertigpräparate und -produkte Schweiz und
Deutschland; die getrocknete, geschnittene und pulverisierte Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2018).
Gesetzliche Vorschriften, Doping
Rückstandsregelungen
- | TAMV: Cynara cardunculus ist nicht auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, d.h. darf bei Nutztieren nicht als Wirkstoff eingesetzt werden. |
- | FMBV (Nr. 68/2013): Die Verfütterung von getrockneten Blättern essbarer Pflanzen an lebensmittelliefernde Tiere ist laut der Futtermittelbuch-Verordnung, Anhang 1.418, erlaubt. |
- | European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Artischockenblätter (Cynara scolymus; getrocknet, geschnitten oder pulverisiert) sind in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 01343-EN (2011-02-07). |
Doping
Artischockenblätter sind keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter
der Liste der verbotenen Substanzen.