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Anwendungen

Ethnoveterinärmedizinische Studien

-Gemäss einer Übersichtsarbeit zu ethnoveterinärmedizinischen Studien Europas wird Taraxacum officinale als Futteradditiv eingesetzt (Mayer et al., 2014).
-Bäuerinnen und Bauern der Deutschschweiz und des Tessins verwenden Taraxacum officinale-Blätter- und Wurzel-Tinktur bei Rindern, Pferden und Schafen als Hausmittel für den Verdauungstrakt und Stoffwechsel (Mayer et al., 2017; Schmid et al., 2012; Stucki et al., 2019).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich bei Störungen des Gallenflusses, bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden, zur Verdauungsförderung bei Kälbern, bei Meteorismus bei Pferden (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016).
-Innerlich zur Anregung der Harnausscheidung (Aquarese) (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016).
-Innerlich bei Pferden mit Neigung zu Haut- und Gelenkproblemen oder Hufrehe (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Innerlich soll der frische Milchsaft bei Kokzidienbefall der Hühner hilfreich sein (Aichberger et al., 2012).
-Äusserlich wurde der frische Milchsaft auf Warzen geträufelt (Aichberger et al., 2012).
 

Dosierung

Innerliche Anwendung
 Löwenzahnwurzel und -kraut/Tag
(in g Droge/Tag)
Rind15-25-50
Pferd10-15-25
Ziege, Schaf3-5-10
Schwein2-5-10
Hund0.5-1-2-5
Katze0.5-1
Kaninchen (1-2-5 kg KGW)0.5-0.9-1.7
Meerschweinchen (1 kg KGW)0.5
Huhn (1-5 kg KGW)0.1-0.5-1
(Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016)
 

Zubereitung

Innerliche Anwendung
-Löwenzahninfus: 1 Teil Löwenzahnkraut und -wurzel mit 10-50 Teilen Wasser übergiessen, aufkochen, 15 Minuten ziehen lassen und abseihen (Brendieck-Worm et al., 2015).
-In Form von Infusa (1:10 bis 1:50) oder Pulvern, v.a. bei Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen (Aichberger et al., 2012).
-Pferden mit Neigung zu Haut- und Gelenkproblemen oder Hufrehe erhalten eine tägliche Futterzulage von Löwenzahn (Brendieck-Worm et al., 2015).
 

Hinweise

-Nicht anwenden bei Verschluss der Gallenwege, Ileus oder Magen-Darm-Geschwüren (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016).
-Mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten, die durch CYP1A2 und CYP2E metabolisiert werden, Antikoagulanzien, Chinolon-Antibiotika, Diuretika, Insulin, oralen Hypoglykämika und Lithium (Wynn & Fougère, 2007).
 

Toxizität

Siehe Taraxacum officinale
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; die getrocknete und pulverisierte Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2018).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-Taraxacum officinale gehört zu der normalen Wiesenflora der Schweiz (Dietl & Jorquera, 2003; Lauber & Wagner, 2012).
-TAMV: Taraxacum officinale ist nicht auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, d.h. darf bei Nutztieren nicht als Wirkstoff eingesetzt werden.
-FMBV (Nr. 68/2013): Die Verfütterung von frischen, silierten oder getrockneten Ackerkulturen wie Gras-, Leguminosen- oder Kräuterpflanzen, die gemeinhin als Silage, Heulage, Heu oder Grünfutter bezeichnet werden, an lebensmittelliefernde Tiere ist laut der Futtermittelbuch-Verordnung, Anhang 1.418, erlaubt.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Löwenzahn (Pflanzen oder Pflanzenteile, Kraut, Blätter, Wurzel; getrocknet, geschnitten, pulverisiert, als Tabletten, Pellets und Suspension) sind in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 01782-DE (2011-04-27), 02462-DE (2011-10-19), 00990-DE (2010-12-02), 00924-DE (2010-12-01), 01216-DE (2011-01-24), 04517-BG (2014-03-25) und 04514-EN (2014-03-25).
 

Doping

Taraxacum officinale ist keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
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