mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Toxikologie mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Fax / Telefon

Sektionsbefunde

Allgemein:
-Perakuter bis akuter Verlauf: Massive Lungenstauung und - blutungen; Eibennadeln im Mageninhalt (Wilson et al., 2001; Cope et al., 2004; Handeland, 2008).
-Subakuter bis chronischer Verlauf: Gastroenteritis, Gehirnhyperämie, Gehirnödem, Nieren- und Blasenentzündung, Lungenödem, Hämorrhagien der Milz, subepikardiale Petechien (Wilson et al., 2001).
 

Fall 1

Zootierklinik des Tierspitals Zürich, März 1995

Braunbär, weiblich, 18 Jahre alt, 180 kg
Anamnese: Plötzlicher Todesfall im Berner Bärengraben (zweites Tier zeigt Unruhe und Vomitus, erholt sich aber innert 3 Stunden), Eibenäste im Gehege
Makroskopische Befunde: diffuse mässig bis starke Hyperämie des gesamten Intestinaltraktes, Eibennadeln in Magen und Ileum, Lunge mit geringgradigem generalisierten Lungenemphysem
Histologische Befunde: Magen: Lamina propria mucosae zusätzlich zur Hyperämie diffuse mässige Infiltration von Lymphozyten und Plasmazellen und multifokal eosinophile Granulozyten. Nieren: Mässige akute tubuläre Nekrose und chronische membranoproliferative Glomerulonephritis.
Parasitologie: wenige Baylascaris sp. im Dünndarm
Nachweis der Markersubstanz 3,5-dimethoxyphenol in Leber, Blut und Mageninhalt
Kommentar: Eibenvergiftung
 

Fall 2

Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich

Hirsch, männlich, 11 Jahre alt; Teilsektion
Lunge: mehrere ausgedehnte dunkelrot gefärbte Bezirke, die leicht eingezogen und verfestigt sind.
Leber: auf der Oberfläche multiple kleine narbige Erhebungen. Leichtgradig geschwollen, von brüchiger Konsistenz.
Milz: stark geschwollen
Pansen: stark gefüllt mit rohfaserreichem Futter und massenhaft Eibennadeln.
Labmagen: normal gefüllt mit wässrig breiigem Inhalt.
Dünndarm: vor allem Ileumschleimhaut stark gerötet mit petechialen Blutungen, Kot im Enddarm geformt.
 

Fall 3

Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich

Pferd, männlich, 18 Monate alt, 248 kg
Anamnese: plötzlich gestorben
Diagnosen: hochgradiges Lungenödem, Blutungen in Skelettmuskulatur und Schleimhäute, Zyanose, Mageninhalt mit ca. 1 kg Eibennadeln
Kommentar: Eibenvergiftung
 

Fall 4

Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich

Schaf, weiblich, 60 kg
Anamnese: Plötzlicher Todesfall auf der Weide. Umtrieb der anderen Schafe auf frisches Gras. Nach ca. 2 Std. fast alle Schafe (180 Stück) mit geschwollenem Kopf, fressen nicht, sind schwach, mehrere gestorben.
Makroskopische Befunde: Lippenbereich, Nasenrücken und Halsbereich geschwollen, Augenschleimhäute leicht gerötet.
Innere Organe: Grossflächige Ödeme im Kopfbereich (Lippen, Nase). Leber dunkelrot. Pansen mit sehr viel hellgrünem, faserreichem Futter und Eibenästchen mit Nadeln.
Diagnosen: generalisierte Ödeme infolge Eibenvergiftung, mittelgradige eosinophile Enteritis mit einzelnen parasitären Granulomen, leichtgradige herdförmige akute Hepatitis, multiple Lungenwurmknoten in allen Lungenlappen.
 

 

Fall 5

Handeland K., 2008: Akute Eibenvergiftung bei einem Elch (Alces alces)

Elch, junges männliches, relativ dünnes Tier, 320 kg
Der Kadaver war schon etwas älter, so dass die Leber und Nieren pathologisch nicht mehr beurteilt werden konnten. Die Lungen waren stark gestaut und beide Herzventrikel dilatiert. Die Milz war deutlich vergrössert und wies eine Teer-ähnliche Anschnittfläche auf. Deshalb wurde auf eine Infektion mit Bacillus anthracis gestet, was negativ war. Der Pansen war mässig gefüllt und enthielt beträchtliche Mengen an Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus), Kiefern (Pinus sp.) sowie ein Eibenast und intakte Eibennadeln (bestätigt vom Botanischen Garten, University of Oslo). Der Darm erschien normal. Es wurden Proben des Panseninhalts und der Milz genommen. Es konnten keine pathogenen Bakterien isoliert werden. Das Hirn, die Lungen und das Herz wurden histologisch untersucht. Ausser einer generellen Stauung, v.a. in den Lungen, konnten keine Läsionen gefunden werden. Die eingenommene Eiben-Menge wurde auf 200 g geschätzt, was der letalen Dosis bei Pferden (100-200 g) entspricht.
© 2023 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.