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Zutreffende Spezies (Botanik)

Nerium oleander L. - sehr stark giftig
 

Toxizitätsgrad

Sehr stark giftig +++ (Erläuterungen)
Vögel: sehr stark giftig +++
 

Hauptwirkstoffe

Herzaktive Steroidglycoside: Oleandrin (12-117 mg/100g Trockengewicht), Nerigosid (0-58 mg/100g Trockengewicht), Odorosid A (17-154 mg/100g Trockengewicht), Gentiobiosyloleandrin (315-580 mg/100g Trockengewicht), Glucosyloleandrin (Spur-511 mg/100g Trockengewicht) u.a.
Auch getrocknet giftig.
 

 

Wirkungsmechanismen

Digitalis-ähnlich: Digitalis purpurea
 
Veterinärtoxikologie

Letale Dosis / Toxische Dosis

LD alle Tiere: 0.005% des Körpergewichtes getrocknete Oleanderblätter
LD Pferd:15-20 g (etwa 20-60 Stück) grüne Oleanderblätter, 26 mg/kg getrocknete Blätter, 10-20 trockene Blätter/adultes Tier
LD Rind:10-20 g grüne Oleanderblätter
LD Schafe:1-5 g grüne Oleanderblätter
LD Ziegen:50 mg/kg/Tag grüne Oleanderblätter während 6 Tagen und 770 mg/kg am 7. Tag
LD Vögel:0.12-0.7 g/Tier der Pflanze
TD Ziegen:50 mg/kg/Tag grüne Oleanderblätter während 6 Tagen
 

Klinische Symptome

Vomitus, Kolik, Diarrhoe (evt. blutig), Schleimhautirritation, Tachypnoe, Mydriasis, Herzrhythmusstörung, kalte Extremitäten, Tod durch Herzlähmung
Rind:Unruhe, Schwäche, Bradykardie mit oder ohne Herzrhythmusstörungen, Kolik, Muskelzittern
Der Fall eines Hundes mit folgenden Symptomen ist beschrieben: Apathie, Vomitus, Hypothermie, Bradykardie, Herzrhythmusstörungen (Verlängerung der PQ-Zeit mit partiellem AV-Block), Erholung nach 4 Tagen
Pferde und Enten reagieren am empfindlichsten; Todesfälle von Schwänen durch trockene Oleanderblätter.
Wiederholt wurde uns gemeldet, dass Meerschweinchen mit einer Oleander-Vergiftung, meistens infolge Aufnahme der Blätter, Lähmungserscheinungen, va. der Hinterbeine, und eine Inappetenz zeigen. Werden die Meerschweinchen nicht mit Aktivkohle per oral behandelt, verläuft die Vergiftung meist letal.
Ziegen zeigten erst am 7. Tag nach Aufnahme von Oleanderblättern gravierende Symptome in Form von Apathie, Kolik, Lautäusserung, Tachypnoe, Polyurie, moderater Rumenblähung und einen atrioventrikulären Block 2. Grades. Die Tiere verstarben etwa 90 Minuten nach der letzen Aufnahme der Blätter.
 

Therapie.

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie)
Atropin bei Bradykardie oder bradykarden Rhythmusstörungen.
 
Veterinärpathologie

Sektionsbefunde

Gastroenteritis; petechiale Blutungen in verschiedenen Organen.
 
Literatur
-Mahin L., Marzou A. & Huart A. (1984) A case report of Nerium oleander poisoning in cattle. Vet Hum Toxicol. 26(4), 303-304
-Mayer H., Wacker R. & Dalchow W. (1986) Phytotoxikosen durch Kastanien, Oleander, Eicheln und Herbstzeitlose bei verschiedenen Zoo- und Wildtieren. Tierärztl Umschau 41, 169-178
-Peterson M.E. & Talcott P.A. (2001) Small animal toxicology. W.B. Saunders Company, Philadelphia, pp. 326-327
-PubChem (2016) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov
-Trautvetter E., Kasbohm Chr. & Werner J. (1969) Oleandervergiftung mit respiratorisch gekoppeltem AV-Block bei einem Hund. Berl Münch Tierärztl Wschr. 16, 306-308
-Vermunt J. (1987) Oleander - decorative and very poisonous. N Z Vet J. 35, 138-139
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