Toxische Dosis
Wenig Pflanzenmaterial.
Im Frühling Verwechslungen mit den
Blättern des Bärlauchs (
Allium ursinum). Bärlauchblätter riechen stark nach Knoblauch, sind etwas kürzer, breiter und gestielt,
Colchicumblätter sind geruchlos.
Klinische Symptome
Die Symptomatologie ist 3-phasig.
Phase 1: Nach einer Latenz von 2-18 Stunden schwere gastrointestinale Symptome mit Nausea, Emesis, Kolik, hämorrhagischer Gastroenteritis, was zu Elektrolytstörungen, Volumenverschiebung und Hypotonie führt. Häufig besteht eine Leukozytose.
Phase 2: 24-72 Stunden nach Ingestion kann es zum Multiorganversagen kommen, das heisst kardiovaskulärer Schock, respiratorisches Versagen, Niereninsuffizienz, Rhabdomyolyse, Elektrolytstörungen (Hyponatriämie, Hypophosphatämie, Hypokalzämie, Hypomagnesiämie), Hyperglykämie (durch Hemmung der Insulinfreisetzung), metabolische Azidose, aszendierende Neuropathie, Knochenmarksdepression mit Leukopenie und Thrombopenie, disseminierte intravasale Gerinnung, Verwirrung, Delirium, Konvulsionen, Koma, Hirnödem.
Phase 3: 7-10 Tage nach Einnahme: Erholungsphase mit "rebound"-Leukozytose, reversibler Alopezie und eventuell neuromuskulären Störungen, die noch lange anhalten können.
Therapie
Erste Hilfe Massnahmen durch Laien nach Einnahme von Pflanzenteilen: Verabreichung von Kohlesuspension/-pulver (1 g/kg Körpergewicht; nicht bei bewusstlosen Patienten). Für das weitere Vorgehen den Arzt oder das Tox-Zentrum konsultieren.
Ärzteinformation: Antidot: Antikörper (Fab-Frgmente, sie sind jedoch nicht erhältlich), symptomatische Therapie.