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Pharmakogenetik: Sulfatkonjugations-Defekt

Aufgrund der defizienten Sulfat-Konjugation metabolisiert das Schwein Phenole zu einem grossen Teil über die Glukuronidierung; es sind aber bisher keine Intoxikationssymptome bekannt.
 

Prävalenz

Der Defekt wurde bisher nur beim Schwein untersucht. Rassenunterschiede sind nicht bekannt (Williams 1973a).
 

Problematische Wirkstoffe 

Bisher wurde die verminderte Sulfatisierung bei gewissen Phenolen und chemisch ähnlichen Wirkstoffen nachgewiesen (Williams 1978a):
-Phenol (Tierarzneimittel)
-2-Naphthol (Tierarzneimittel)
-Phenacetin (Tierarzneimittel)
 

Symptomatik

Es sind keine Intoxikationssymptome bekannt.
 

Mechanismus

Funktion der Sulfatierung

Nach Aufnahme des Wirkstoffes werden Phenole über den Weg der Sulfatierung zu Phenylsulfat oder über die Glukuronidierung zu Phenylglukuronid konjugiert und so in eine wasserlösliche Form gebracht. Die Sulfatierung der Phenole wird durch das Enzym Phenol-Sulfotransferase (PST) katalysiert.
 

Sulfatierungsdefizienz

Studien mit Homogenisaten von Schweinelebern zeigten eine vorhandene, jedoch stark verlangsamte Sulfatkonjugation. Zudem konnte nach der Metabolisierung der Phenole im Vergleich zu Phenylglukuronid kaum Phenylsulfat gemessen werden, was auf eine Sulfatierungsdefizienz schliessen lässt (Kao 1979a; Capel 1972a; Williams 1973a). Die Defizienz ist jedoch nicht bei allen Wirkstoffen gleich stark ausgeprägt. Das den Phenolen chemisch sehr ähnliche 1-Naphthol wird im Gegensatz zu 2-Naphthol zu 33% über die Sulfatkonjugation metabolisiert (restliche 66% via Glukuronidierung). Auch Phenacetin wird zu über 10% sulfatiert (restliche 90% konjugiert) (Capel 1974a).
 
Der mögliche Gendefekt, welcher einer verminderten Aktivität der PST zugrunde liegen könnte, ist bisher unbekannt. Aus der Humanmedizin ist bekannt, dass die PST durch genetische Polymorphismen grosse individuelle Aktivitätsunterschiede aufweisen kann (Raftogianis 1999a).
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