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Triaditis
Wichtige Hinweise
Grundsätzliches
Das zeitgleiche Auftreten von entzündlichen Läsionen im Dünndarm, Pankreas und im hepatobiliären System wird als Triaditis bezeichnet. Dieser Begriff ist unglücklich, da er suggeriert es handele sich um ein eigenständiges Krankheitsbild. Die Kritik an diesem Begriff ist nicht überraschend, wenn bedacht wird, dass die drei anteiligen Erkrankungen per se bisher schlecht charakterisiert sind was Pathogenese, klinische, labordiagnostische und histologische Befunde angeht. Bei allen bisherigen Studien zu dem Thema sind die intestinalen Befunde mit Abstand am häufigsten und sehr wahrscheinlich ist der entzündete Dünndarm der Auslöser für die Entzündungen in Leber/Galle und Pankreas.
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren
Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen
Zwischen der Cholangitis und entzündlichen Enteropathien sowie Pankreatitis bestehen direkte Zusammenhänge. Die Erklärung liegt wahrscheinlich in dem gemeinsamen Einmünden von Galle- und pankreatischem Gang in das Duodenum.
Bei der ,Triaditis" ist die Cholangitis nur in sehr wenigen Fällen eine eitrige Cholangitis.
Erreger
Siehe Erregerspektrum Cholangitis.
Im Dünndarm herrscht sicherlich eine Dysbiose vor, allerdings kann solch ein komplexes System wie das intestinale Mikrobiom nur mit molekularen Methoden (Next-generation-sequencing) analysiert werden und klassische bakteriologische Kulturtechniken haben hier keinen Platz. Die entzündlichen Veränderungen im Dünndarm sind sicherlich nicht die Folge einer bakteriellen Infektion.
Die Pankreatitis ist i.d.R. sekundär zur Enteritis (biliär aszendierend, seltener hämatogen) und der Grossteil der Pankreatitiden ist nicht bakteriell bedingt. Es liegen keine bakteriologischen Daten vor (klassischer kultureller Erregernachweis und Antibiogramm). In einer retrospektiven Studie konnten Bakterien (mehrheitlich Streptococcus spp., E. coli) mittels Fluoreszenz in-situ Hybridisierung in 35% von 31 Katzen mit histologisch mittelgradiger bis schwerer Pankreatitis gefunden werden. Allerdings handelte es sich um nekrotisierende Pankreatitiden und es ist unklar, ob der molekulare Bakteriennachweis nicht doch eine Folge der massiven pankreatischen Entzündung ist.
Symptome
Je nach Schweregrad der primär betroffenen Organe. Anorexie, Apathie, Vomitus, Ikterus, Durchfall sind möglich.
Diagnose / Tests
Grundsätzlich durch histologische Untersuchungen der 3 Organsysteme, da weder Labordiagnostik, noch Bildgebung sensitiv und spezifisch genug sind. Das wird in der Praxis aus verständlichen Gründen häufig nicht durchgeführt. Ein Pankreas ohne ultrasonographische Massen zu biopsieren hat zudem i.d.R. wenig therapeutische Konsequenz und ist invasiv. Hier wird die Labordiagnostik (DGGR-Lipase oder SpecPL) genutzt. Der Dünndarm wird endoskopisch untersucht, die Leber kann laparoskopisch oder chirurgisch bioptiert werden (oft wird nur die Galle kultiviert).
Therapieleitlinien
Grundsätzliches
Sehr wahrscheinlich liegt der Schlüssel zur Therapie der "Triaditis" darin die Dünndarmgesundheit zu fördern. Antibiotika (Metronidazol, Amoxicillin) bewirken oft eine rasche klinische Besserung, da Sie das Mikrobiom verändern/modulieren. Die Frage ist, ob Probiotika wie bereits beim Hund gezeigt, ebenfalls positive klinische Effekte haben. Sicherlich lassen sich ähnliche Effekte auf das Mikrobiom und die Klinik mit Futterumstellungen erreichen, allerdings weniger schnell. Da die Entzündungen meistens mononukleär sind, wird eine klinische Besserung oft v.a. durch Kortikosteroide (Prednisolon) erzielt. Es ist daher sinnvoll gleichzeitig zum Prednisolon die Fütterung zu ändern, in der Hoffnung, dass beim späteren Ausschleichen des Prednisolon der Patient weiter stabil bleibt.