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Akute Gastroenteritis

Wichtige Hinweise

Grundsätzliches

Eine akute Gastroenteritis ist definiert als das Auftreten von klinischen Symptomen, die auf den GI-Trakt zurückzuführen sind (Erbrechen, Anorexie und Diarrhoe) und innerhalb der letzten Stunden bis Tage aufgetreten sind. Eine akute Gastroenteritis ist häufig selbstlimitierend und die Symptome verschwinden innerhalb von 1 - 2 Wochen.
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Die akute Gastroenteritis ist bei Hunden und Katzen häufig und kann in Zusammenhang mit der Fütterung (Nahrungsmittelintoleranz, plötzliche Ernährungsumstellungen und Toxine), Infektionserregern (Bakterien, bakterielle Toxine, Viren und Parasiten), akuter Pankreatitis oder anderen Problemen (wie Fremdkörper oder Invaginationen) auftreten.
 

Erreger

Nur in seltenen Fällen ist die akute Gastroenteritis durch bakterielle Infektionserreger bedingt, so dass die Suche nach einer Ätiologie der Gastroenteritis in der Regel nicht erforderlich ist. Es kann jedoch notwendig sein, insbesondere bei deutlicher Störung des Allgemeinbefindens und Hinweisen auf systemische Entzündungsreaktion (z.B. Fieber, Hypotension, erhöhtes crP, relevante Leukozytose, Linksverschiebung).
 
Bakterielle Erreger, die zu einer akuten Gastroenteritis führen können sind:
 
Campylobacter
Clostridium difficile
Escherichia coli
Salmonellen
 

Symptome

Die häufigsten Symptome einer akuten Gastroenteritis sind akuter Durchfall und Erbrechen, bei meist gutem Allgemeinbefinden. Manchmal können auch Hämatemesis, Hämatochezie oder verschiedene Grade einer systemischen Erkrankung eine akute Gastroenteritis begleiten.
 
Diagnose / Tests Die Diagnose einer akuten Gastroenteritis basiert in der Regel auf klinischen Befunden und der klinischen Besserung auf symptomatische Behandlung. Tiere die aufmerksam und nicht dehydriert sind, benötigen keine weiteren Untersuchungen, da die Symptome oft selbstlimitierend sind. Weitere Untersuchungen (Blutuntersuchung, Röntgenbilder) sind indiziert, wenn das Allgemeinbefinden gestört ist, Abdominalschmerzen, abnorme Palpationsbefunde oder blutiges Erbrechen oder Durchfall auftritt.
 
Therapieleitlinien

Grundsätzliches

Die Rehydratation und Anfütterung mit einer hoch-verdaulichen Diät sind die Schlüssel zur Therapie einer akuten Gastroenteritis und die Symptome klingen meistens ohne spezifische Therapie wieder ab. Zusätzlich können Antiemetika, Prä- und Probiotika, adsorbierende Medikamente und Antidiarrhoika unabhängig von der Ätiologie eingesetzt werden.
 

Antibiotika

Der routinemässige Einsatz von antimikrobiellen Mitteln bei einer akuten Gastroenteritis, auch bei einer nachgewiesenen bakteriellen oder parasitären Ursache, wird mit Ausnahme klinisch erkennbarer schwerer Fälle nicht empfohlen.
 
Dennoch kann eine empirische und spezifische antimikrobielle Therapie in bestimmten Situationen in Betracht gezogen werden:
 
Eindeutige Hinweise auf eine Translokation und Sepsis wie:
  
- Fieber (>  39,5°C)
- Tachykardie (> 120/min nach Rehydratation und Analgesie)
- Leukozytose oder Leukopenie (< 4 oder > 25 × 109/l)
- Linksverschiebung (> 1.5 × 109/l stabkernige Neutrophile)
- Hypoglykämie
  
Bei spezifischen bakteriellen Enteropathien (Campylobacteriose und Salmonellose), wenn sie anhaltenden Durchfall verursachen und der Immunstatus des Tieres oder des Besitzers aus irgendeinem Grund (Immunsupression, chronische Krankheiten) beeinträchtigt ist.
 
Im Allgemeinen erfolgt die Wahl des Antibiotikums zunächst empirisch und wird anschliessend den Ergebnissen der mikrobiologischen Untersuchungen angepasst. Unter Umständen ist es angemessen, auf die mikrobiologischen Ergebnisse zu warten, um die Entscheidung einer Behandlung und die Auswahl des spezifischen Antibiotikums zu treffen.
 

Unterstützende Massnahmen

Diät
Vorübergehend sollte eine fett-reduzierte, milde Diät (gekochtes Poulet und Reis, Hüttenkäse und Reis, kommerzielle Diät) gefüttert werden, mit einem langsamen Übergang zur normalen Diät über eine Woche bis 10 Tage
 
Schutzmittel /Adsorbens
Bismuthal, Kaolin, Pectin, Montmorillonite, Aktivkohle werden häufig bei Tieren mit einer akuten Gastroenteritis eingesetzt, um Bakterien und ihre Toxine zu binden und die Schleimhaut zu schützen. Diese Präparate sind sicherer und meist auch wirksamer als Antibiotika.
 
Präbiotika und Probiotika
Verschiedene Präbiotika (Laktulose, Inulin, Fructooligosaccharide und Mannanoligosaccharide) und Probiotika werden zur Behandlung der akuten Gastroenteritis eingesetzt und scheinen bei dieser Indikation wirksam zu sein
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