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Konjunktivitis

Wichtige Hinweise Eine primäre bakterielle Konjunktivitis ist bei Hund und Katze selten.
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Beim Hund sind bakterielle Infektionen meist sekundär durch auslösende Faktoren wie Lidfehlstellungen und Trichiasis, trockenem Auge (Keratokonjunktivitis sicca) oder Reizung durch Staub, Fremdkörper usw. Die wichtigsten Differentialdiagnosen einer Konjunktivitis beim Hund sind (je nach Klinik) allergische Konjunktivitis, Konjunktivitis follicularis, bakterielle Konjunktivitis, konjunktivaler Fremdkörper, ektopische Zilien/Trichiasis, Keratokonjunktivitis sicca.
 
Bei der Katze entstehen bakterielle Infektionen meist durch Faktoren wie primäre Konjunktivitis, Trauma, Fremdkörper usw. Die primäre Konjunktivitis wird häufig im Zusammenhang mit dem Katzenschnupfenkomplex beobachtet (Herpes (eher einseitig), Chlamydien (eher beide Augen), Calicivirus (& Zungenläsionen), Mycoplasma. Chlamydophile werden direkt und indirekt übertragen mittels Aerosol oder Vektoren; die Inkubationszeit beträgt 3 - 5 Tage, eine konjunktivale Ausscheidung ist bis zu 60 Tagen möglich; asymptomatische Träger im Bestand sind möglich.
 

Erreger

Häufig Staphylokokken oder andere opportunistische gram-positive Erreger bei Hund und Katze.
 
Staphylococcus spp., Streptococcus spp. und Pseudomonas spp. sind die am häufigsten isolierten Bakterien bei bakteriellen Konjunktivitiden. Die normale konjunktivale Mikroflora besteht hauptsächlich aus gram-positiven Bakterien.
 

Symptome

Gerötete, geschwollene Konjunktiven, muköser/purulenter/seröser Augenausfluss, Blepharospasmus. Eine bakterielle Konjunktivitis ist durch hochgradig eitrigen Ausfluss gekennzeichnet.
 
Chlamydophile verursachen eine am Anfang typischerweise einseitige, eher konjunktivale Symptomatik: gerötete geschwollene Konjunktiven, seromuköser Augenausfluss.
 
FHV-1 verursacht korneale und konjunktivale Symptomatik: Fluoreszein-positive HH-Läsionen, gerötete geschwollene Konjunktiven, seromuköser Augenausfluss. Zudem können Chlamydophile und FHV-1 obere Atemwegs-Symptomatik verursachen. Das Calicivirus ist ein respiratorisches Pathogen bei Katzen, und löst typischerweise auch orale Ulzerationen
 
Diagnose / Tests Inspektion Nickhaut/Lidinnenseite, Fluoreszeintest.
 
Hund: zusätzlich Schirmer Tränentest
 
Katze: zusätzlich Zytobrush aus Konjunktivalsack -Herpes/Chlamydien PCR
 
Therapieleitlinien

Grundsätzliches

Bei Ausbleiben des Therapieerfolges müssen weitere Abklärungen der Ursache und eine bakteriologische Untersuchung mittels Konjunktivaltupfer, bzw. PCR oder Zytologie erfolgen und ein Antibiotikum nach Antibiogramm verabreicht werden.
 

Antibiotika

Konjunktivitis Katze (ausser Herpesvirus)
Priorisierung/AntibiotikaDosierungBehandlungsdauerBemerkung
First Line   
Oxytetracyclin Augensalbe3 × tgl. salben2 - 3 Wochennach einer Therapiedauer von 1 Woche sollte eine Kontrolle stattfinden; bei Verdacht auf Chlamydophila oder Mycoplasma muss die Behandlung über 3 Wochen durchgeführt werden.
Second Line   
Doxycyclin5 mg/kg 2 × tgl. oder
10 mg/kg 1 × tgl. p.o.
4 WochenCAVE: trächtige Kätzinnen oder Welpen!
Amoxicillin-Clavulansäure12,5 - 20 mg/kg 2 × tgl. p.o. Welpen
 
Konjunktivitis Katze (Herpesvirus)
Priorisierung/AntibiotikaDosierungBehandlungsdauerBemerkung
First Line   
Virgan (Gancyclovir) Augengel3 - 5 × tgl. tropfen2 WochenNach einer Therapiedauer von 1 Woche wird eine Nachkontrolle durchgeführt. Bei verschwinden der Symptomatik und Fluo negative HH: 1 Woche weiterbehandeln, dann absetzen
Second Line   
Famciclovir Tabletten125 mg Tbl: erwachsene Katze 1 Tbl. 2 × tgl. 10 Tage, dann 1 × tgl. 10 Tage (Jungkatzen ½ Dosierung)4 WochenNach einer Therapiedauer von 1 Woche wird eine Nachkontrolle durchgeführt zur Abklärung des Therapieeffektes. Die systemische Therapie wird nicht vorzeitig abgesetzt bei verschwinden der Symptomatik.
 

Resistenzlage

Zunehmende Resistenz von Staphylokokken gegen Fluorchinolone der 2. Generation in vitro.
 

Prävention

Bei Hunden routinemässige Durchführung des Schirmer Tränentests zur frühzeitigen KCS Erkennung, vor allem bei Risikorassen.
 
Chlamydophila: Zoonose! Übertragung von Katze auf Mensch möglich: Besitzerinformation gute Hygiene (Händewaschen) nach Umgang mit der Katze
 

Unterstützende Massnahmen

Sekretmassen mit Kochsalz- oder Augenspüllösung ausspülen
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