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Akute Toxizität
Eine verlängerte aPTT (aktivierte partielle Thromboplastinzeit) weist bei niedermolekularen Heparinen (Dalteparin, Enoxaparin) auf eine Überdosierung hin (Papich 2016b).
Reproduktion (Embryo- / Fetotoxizität)
In einer in vitro-Studie mit Rattenembryos konnte gezeigt werden, dass unfraktioniertes Heparin (UFH) und niedermolekulare Heparine (NMH), wenn sie direkt in die Embryokultur appliziert werden, in der frühen Organogenese zu Wachstumshemmungen und Dysmorphologien führen können. Die Inzidenz ist dosisabhängig und umfasst Hämatome, Maxilladeformationen, Situs inversus, Deformationen des Neuralrohrs und der Vorderextremitätenknospe. Teratogene Effekte von Heparin zeigen sich grösstenteils in Maxilladeformationen, Situs inversus und Ödemen. Dalteparin und Enoxaparin führen hingegen häufiger zu Neuralrohrdefekten. Generell haben Dalteparin und Enoxaparin aber eine höhere Embryo- bzw. Fetotoxizität als Heparin (Uysal 2006a). Da weder UFH noch NMH oder Fondaparinux (Weitz 2006a) placentagängig sind, können sie auch keine teratogenen Effekte oder fetale Blutungen auslösen (Uysal 2006a; Glusa 2005a) und sind daher in der Humanmedizin die Therapie der Wahl für eine Anktikoagulation während der Schwangerschaft (Weitz 2006a). Bei Plazentadysfunktionen bzw. -ablösungen können aber teratogene Effekte nicht ausgeschlossen werden (Uysal 2006a). Heparin, NMH sowie Fondaparinux haben scheinbar keine negativen Effekte auf die fetale Mortalität oder auf die Frühgeburtsrate beim Menschen (Weitz 2006a). Im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft werden in der Humanmedizin für die antikoagulatorische Therapie vorwiegend NMH oder Fondaparinux eingesetzt, da sie nur einmal täglich verabreicht werden müssen (Weitz 2006a). Aufgrund des tieferen Risikos für eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie oder Osteoporose werden in der Humanmedizin vorzugsweise NMH oder Fondaparinux anstelle von UFH eingesetzt (Weitz 2006a). Falls möglich, sollte das Präparat 24 h vor der Geburt abgesetzt werden, um das Risiko postpartaler Blutungen möglichst gering zu halten (Weitz 2006a).