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Bemerkung: Die Angaben in diesem Kapitel gelten für die Wirkstoffklasse Cephalosporine allgemein. Spezifische Daten bezüglich Chemie, Pharmakologie, Pharmakokinetik, Dosierungen und substanzspezifische Eigenschaften betreffend unerwünschten Wirkungen, Toxizität und Interaktionen sind bei den einzelnen Cephalosporinen beschrieben.
 

Hypersensitivität

Cephalosporine sollen bei bekannter Hypersensitivität gegen diese Wirkstoffgruppe nicht eingesetzt werden. Da Kreuzreaktionen vorkommen können, sollten sie auch bei Allergien gegen andere Betalaktam-Antibiotika (Penicillin und Derivate) nur mit grösster Vorsicht und strenger Indikation eingesetzt werden (Plumb 2002a; Kroker 2002b; Stahlmann 2001a). Die Häufigkeit der Kreuzreaktionen ist laut Studien aus der Humanmedizin allerdings mit 5 - 10% als relativ selten einzuschätzen (Molavi 1991a; Goldberg 1987a).
 

Zentralnervensystem

Bei Verdacht auf Meningitis oder falls diese als Komplikation auftreten könnte, wie zum Beispiel bei einer Meningokokken bedingten Bakteriämie, sollten NIE Cephalosporine der ersten oder zweiten Generation zum Einsatz kommen. Diese Wirkstoffe können die Bluthirnschranke nur schlecht oder gar nicht penetrieren (Weinstein 1980a; Nightingale 1975a). Cefoperazon ist ebenfalls nicht zur Meningitis-Therapie geeignet, weil es, obwohl ein Cephalosporin der dritten Generation, nicht genügend hohe Konzentration in der Cerebrospinalflüssigkeit erreicht (Tartaglione 1989a).
 

Gravidität

Cephalosporine können die Plazentaschranke überwinden (Plumb 2002a; Barza 1977a). Es gibt keine Berichte über teratogene Effekte, die Sicherheit einer Anwendung während der Trächtigkeit wurde jedoch nicht wissenschaftlich überprüft (Plumb 2002a). Aufgrund der geringen Toxizität von Cephalosporinen wird das Risiko einer Therapie während der Trächtigkeit häufig in Kauf genommen (Molavi 1991a).
 

Nierenfunktionsstörung

Cephalosporine können, wenn auch bei normaler Dosierung sehr selten, nephrotoxisch wirken(Plumb 2002a; Stahlmann 2001a; Rankin 1989a). Sie sollten deshalb bei Patienten mit Nierenerkrankungen nur sehr vorsichtig, idealerweise unter Kontrolle der Laborwerte eingesetzt werden (Plumb 2002a; Stahlmann 2001a; Luscombe 1975a). Ausserdem wird die Halbwertszeit durch eine verminderte Nierenfunktion verlängert und erfordert daher eine Anpassung der Dosis bzw. des Dosierungsintervalles (Molavi 1991a). Eine Ausnahme findet man bei Cefoperazon, welche zu einem überwiegenden Anteil über die Galle eliminiert wird. Dieser Wirkstoff kann deshalb auch bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion eingesetzt werden, ohne dass eine Dosierungsanpassung vorgenommen werden muss (Fujita 1985a).
 

Gastrointestinaltrakt

Schwerwiegende Leberveränderung

Bei starken Leberveränderungen kann die Metabolisierung einiger Cephalosporine wie Cefapirin, Cefalotin, Cefacetril und Cefotaxim vermindert sein (Thomson 2003a; Brogard 1973a). Es besteht das entsprechende Risiko einer Kumulation.
 

Operationen am Gastrointestinaltrakt

Bei Operationen im Bereich des GIT sind prophylaktisch eingesetzte Cephalosporine der ersten Generation kontraindiziert, da sie aufgrund ihres engen Spektrums nicht gegen alle möglichen Mikroorganismen wirken und so zu Superinfektionen führen können (Nightingale 1975a). Gemäss den Autoren einer anderen Studie ist jedoch Cefalotin, ebenfalls ein Cephalosporin der ersten Generation, gut geeignet um postoperative Infektionen nach chirurgischen Eingriffen im Gastrointestinaltrakt zu verhindern. Die Studie verglich die Wirkung von Ticarcillin (eine 6 g Dosis zu Beginn der Operation), Cefalotin ( 3 × 2 g im Abstand von 4 Stunden) und einem Placebo bei Operationen im Gastrointestinaltrakt. Das Auftreten von Wundinfektionen und Peritonitis war bei Cefalotin (5,3%) und Ticarcillin (3,4%) niedriger als beim Placebo (27,8%) (Brown 1982c).
 

Kaninchen und kleine Nager

Cephalosporine können bei Kaninchen und kleinen Nagetieren die Darmflora zerstören, vor allem wenn sie p.o. und in hohen Dosen appliziert werden. Sie sind deshalb bei diesen Tierarten strengstens kontraindiziert (Thomson 2003a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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