Metabolismus
Der Wirkstoff wird zu verschiedenen Metaboliten verstoffwechselt. Einer der oxidativen Hauptmetaboliten wurde im Plasma und im Urin nachgewiesen (
EMEA 2013a).
Elimination
Ein nur unwesentlicher Anteil der Originalsubstanz wird über die Nieren- und Gallenwege ausgeschieden (
EMEA 2013a).
Bioverfügbarkeit
Plasmaproteinbindung
Oclacitinib wird nur in geringem Ausmass an Plasmaproteine gebunden (
EMEA 2013a).
Wirkungseintritt / -effizienz
Hund
Bei Hunden mit einer allergischen Dermatitis und moderatem bis starkem Juckreiz, trat die Oclacitinib-Wirkung (0,4 - 0,6 mg/kg, 2 × täglich p.o.) innerhalb von 24 h ein (
Cosgrove 2013b;
Collard 2014a).
Hunde mit einer allergischen Dermatitis und mittel- bis hochgradigem Juckreiz wurden entweder mit Oclacitinib (0,4 - 0,6 mg/kg 2 × täglich p.o. 14 Tage lang, danach 1 × täglich), oder mit Prednisolon (0,5 - 1 mg/kg 1 × täglich für 6 Tage, dann jeden zweiten Tag, 28 Tage lang) behandelt. Bei beiden Therapien trat die Wirkung innerhalb von 4 Stunden ein. Der Pruritus und die Dermatitis wurden mit beiden Behandlungen ähnlich gut gelindert, mit Ausnahme des 14. Behandlungstages, an welchem der Therapieerfolg bei den mit Oclacitinib behandelten Tieren besser war. Nebenwirkungen wurden in beiden Behandlungsgruppen in einer ähnlichen Frequenz festgestellt (
Gadeyne 2014a).
Bei der Behandlung der atopischen Dermatitis zeigte Oclacitinib, verglichen mit Ciclosporin einen rascheren Wirkungseintritt und weniger gastrointestinale Nebenwirkungen; Hunde wurden entweder mit Oclacitinib (0,4 - 0,6 mg/kg 2 × täglich p.o., 14 Tage lang, danach 1 × täglich), oder mit Ciclosporin (3,2 - 6,6 mg/kg 1 × täglich) über einen Zeitraum von 12 Wochen behandelt. An den Tagen 1, 2, 7, 14, 28, 56 und 84 wurde der Juckreiz um 25,6% - 61% bei den mit Oclacitinib behandelten Hunden, und um 6,5% - 61,5% bei den mit Ciclosporin behandelten Tieren gelindert; am 56. Tag war der Behandlungserfolg in beiden Gruppen ähnlich. Am 14. Tag war die Linderung des Juckreizes in der Ocacitinibgruppe signifikant besser (58,7%) als in der Ciclosporingruppe (43,0%). Bei den Tieren in der Ciclosporingruppe traten dreimal so viele gastrointestinale Nebenwirkungen auf wie bei den mit Oclacitinib behandelten Tieren (
Little 2015a).
247 Hunde wurden im Rahmen einer Langzeitstudie bezüglich der Lebensqualität sowie Wirksamkeit und Langzeitsicherheit von Oclacitinib untersucht. Die Tiere erhielten 0,4 - 0,6 mg/kg des Wirkstoffes 2 × täglich p.o. für 14 Tage, danach 1 × täglich während bis zu 630 Tagen p.o. verabreicht. Untersuchungen wurden ca. alle 90 Tage durchgeführt. Vom Therapiebeginn an sowie zu allen beurteilten Zeitpunkten konnte eine Verbesserung der Symptome verzeichnet werden. Der Prozentsatz der Hunde, die vom Ausgangswert eine ≥ 50%-ige Reduktion am Tag 90 aufwiesen betrug 63,9% für den Juckreiz und 66,4% für die Dermatitis. Bei 91% aller Tiere konnte eine Verbesserung der Lebensqualität festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Oclacitinib sicher und wirksam zur Langzeittherapie eingesetzt werden kann und die Lebensqualität dabei deutlich verbessert wird (
Cosgrove 2015a).
Katze
Katzen mit einem Alter von > 12 Monaten und > 3 kg Körpergewicht mit der Diagnose einer allergischen Dermatitis, die weder durch Flöhe noch durch Futter hervorgerufen wurde, erhielten Oclacitinib in einer Dosierung von 0,4 - 0,6 mg/kg p.o., 2 × täglich für 2 Wochen, dann 1 × täglich für weitere 14 Tage verabreicht. Bei 5 von 12 Katzen kam es zu einer Verbesserung der klinischen Läsionen und des Juckreizes, während die anderen Katzen unverändert blieben, sich verschlechterten, oder aufgrund eines Therapieversagens aus der Studie ausschieden (
Ortalda 2015a).
Wirkspiegel
Maximale Plasmakonzentration, Cmax
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax
Hund: | nach p.o.: < 1 h (Collard 2014a; EMEA 2013a) |
| nach p.o. 0,4 mg/kg: 0,9 h (Collard 2014a) |
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Hund gefastet: | nach p.o. 0,5 mg/kg: 1,2 h (Collard 2014a) |
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Hund gefüttert: | nach p.o. 0,5 mg/kg: 0,9 h (Collard 2014a) |
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Beagle: | nach p.o. 0,4 mg/kg: 0,99 h (Collard 2014a) |
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Mischling: | nach p.o. 0,4 mg/kg: 1,2 h (Collard 2014a) |
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Katze: | nach p.o. 1 mg/kg: 0,58 ± 0,08 h (Ferrer 2020a) |
Verteilungsvolumen, Vdss
Hund: | nach i.v. 0,282 mg/kg: 0,942 l/kg (Collard 2014a) |
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Hund gefastet: | nach i.v. 0,5 mg/kg: 0,66 l/kg (Collard 2014a) |
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Beagle: | nach i.v. 0,4 mg/kg: 1,07 l/kg (Collard 2014a) |
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Mischling: | nach i.v. 0,4 mg/kg: 0,939 l/kg (Collard 2014a) |
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Katze: | nach i.v. 0,5 mg/kg: 0,67 ± 0,11 l/kg (Ferrer 2020a) |
Eliminationshalbwertszeit, t½
Hund: | nach p.o.: 4,1 h (EMEA 2013a) |
| nach i.v.: 3,5 h (EMEA 2013a) |
| nach i.v. 0,282 mg/kg: 3,45 h (Collard 2014a) |
| nach p.o. 0,4 mg/kg: 4,13 h (Collard 2014a) |
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Hund gefastet: | nach p.o. 0,5 mg/kg: 5,1 h (Collard 2014a) |
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Hund gefüttert: | nach p.o. 0,5 mg/kg: 5,9 h (Collard 2014a) |
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Beagle: | nach i.v. 0,4 mg/kg: 4,02 h (Collard 2014a) |
| nach p.o. 0,4 mg/kg: 4,0 h (Collard 2014a) |
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Mischling: | nach i.v. 0,4 mg/kg: 4,66 h (Collard 2014a) |
| nach p.o. 0,4 mg/kg:4,3 h (Collard 2014a) |
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Katze: | nach i.v. 0,5 mg/kg: 2,00 ± 0,41 h (Ferrer 2020a) |
| nach p.o. 1 mg/kg: 2,30 ± 0,12 h (Ferrer 2020a) |
MRT
Clearance
Hund: | nach i.v. 0,282 mg/kg: 5,27 ml/min/kg (Collard 2014a) |
| 316 ml/h/kg; entspricht 5,3 ml/min/kg (EMEA 2013a) |
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Hund gefastet: | nach i.v. 0,5 mg/kg: 2,45 ml/min/kg (Collard 2014a) |
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Beagle: | nach i.v. 0,4 mg/kg: 4,05 ml/min/kg (Collard 2014a) |
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Mischling: | nach i.v. 0,4 mg/kg: 3,66 ml/min/kg (Collard 2014a) |
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Katze: | nach i.v. 0,5 mg/kg: 4,45 ± 0,05 ml/min/kg (Ferrer 2020a) |
AUC0-∞
Hund: | nach i.v. 0,282 mg/kg: 953 ng●h/ml (Collard 2014a) |
| nach p.o. 0,4 mg/kg: 1'206 ng●h/ml (Collard 2014a) |
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Hund gefastet: | nach i.v. 0,5 mg/kg: 3'535 ng●h/ml (Collard 2014a) |
| nach p.o. 0,5 mg/kg: 2'262 ng●h/ml (Collard 2014a) |
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Hund gefüttert: | nach p.o. 0,5 mg/kg: 2'164 ng●h/ml (Collard 2014a) |
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Beagle: | nach i.v. 0,4 mg/kg: 1'739 ng●h/ml (Collard 2014a) |
| nach p.o. 0,4 mg/kg: 1'591 ng●h/ml (Collard 2014a) |
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Mischling: | nach i.v. 0,4 mg/kg: 1'871 ng●h/ml (Collard 2014a) |
| nach p.o. 0,4 mg/kg: 1'556 ng●h/ml (Collard 2014a) |
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Katze: | nach i.v. 0,5 mg/kg: 3'715,2 ± 736,0 ng●h/ml (Ferrer 2020a) |
| nach p.o. 1 mg/kg: 5'999,5 ± 861,0 ng●h/ml (Ferrer 2020a) |