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Dosierung - allgemein

Applikationshinweise

Die Tabletten werden 2 × täglich im Abstand von 12 h und am besten gefastet verabreicht. Der Zeitpunkt der Tablettengabe im Bezug zur Fütterungszeit sollte beibehalten werden (Demuth 1997a; EMEA 2012a).
 

Monitoring entfällt

Da keine Induktion der Leberenzyme erfolgt, liegen stabile Wirkstoffspiegel vor. Somit sind keine regelmässigen Messungen der Serumkonzentration oder der Leberwerte notwendig (Michel 2013a; Cizinauskas 2013a).
 

Keine Toleranzentwicklung

Imepitoin ist zur langfristigen Behandlung als Monotherapeutikum geeignet, da es durch seine Eigenschaft als niedrig-affiner partieller Agonist an der Benzodiazepin-Bindungsstelle zu keiner Toleranzentwicklung kommt. Zudem besitzt es kein Suchtpotential (Löscher 2004a; Michel 2013a; Bialer 2013a; Löscher 2013a; Rundfeldt 2014a). In Übereinstimmung mit dieser Tatsache, wird vom Fehlen eines Sucht-Verhaltens im Selbst-Verabreichungsversuch bei Totenkopf-Affen berichtet (Yasar 2003a). Obwohl nach einer Langzeittherapie beim abrupten Absetzen des Medikamentes mit keinen gravierenden Entzugssymptomen zu rechnen ist (Demuth 1997a; Rundfeldt 2014a; Löscher 2004a), wird geraten, Imepitoin schrittweise auszuschleichen (Penderis 2013a) .
 

Dosierungsschema

Die erforderliche Dosierung ist individuell verschieden und hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Die empfohlene Initialdosis beträgt 2 × täglich 10 mg pro kg Körpergewicht. Sollten damit die Anfälle nur unzureichend unter Kontrolle zu bringen sein, kann die Dosis in Abstufungen von 50 - 100% bis auf maximal 30 mg/kg Körpergewicht 2 × täglich erhöht werden. Um das Anfallsmuster beurteilen zu können und die natürlichen Schwankungen der Krankheit zu berücksichtigen, sollte die Dosiserhöhung erst nach zwei erfolgten Anfällen in Betracht gezogen werden (Demuth 1997a).
 

Umstellung von Phenobarbital auf Imepitoin

Sollten bezüglich unerwünschter Arzneimittelwirkungen von Phenobarbital Bedenken auftreten, kann eine Umstellung auf den Wirkstoff Imepitoin in Betracht gezogen werden. Dabei beginnt man die Behandlung mit p.o. 2 × täglich 10 - 20 mg/kg und wartet die Wirkung ab. Hat man zuvor weniger als 14 Tage lang mit Phenobarbital behandelt, so kann dieses sofort abgesetzt werden. Wenn aber mehr als 2 Wochen lang mit Phenobarbital therapiert wurde, so muss dessen Dosis schrittweise verringert werden. Erfordert das Auftreten lebensbedrohlicher, toxischer Nebenwirkungen von Phenobarbital (Hepatotoxizität etc.) ein sofortiges Absetzen des Barbiturates, so kann Imepitoin initial in einer Dosierung von 2 × täglich 20 - 30 mg/kg verabreicht werden. Dabei ist auf eine mögliche Zunahme der Anfallshäufigkeit zu achten. Sollte sich die Anfallskontrolle unter einer Imepitoin-Monotherapie verschlechtern, muss allenfalls ein zusätzliches Antikonvulsivum gegeben werden (Cizinauskas 2013a).
 

Phenobarbital ausschleichen

Monat 1:75% der ursprünglichen Phenobarbital-Dosis
Monat 2:50% der ursprünglichen Phenobarbital-Dosis
Monat 3:25% der ursprünglichen Phenobarbital-Dosis
Ab Monat 4:Phenobarbital absetzen (Cizinauskas 2013a).
 

Kombinationstherapie

Imepitoin als Add-on zu Phenobarbital oder Primidon

Mit der kombinierten Verabreichung von Imepitoin und Phenobarbital kann die Phenobarbital-Dosis gesenkt, und somit unerwünschte Wirkungen vermindert werden (Neßler 2017a). Ist das Ansprechen auf eine Behandlung mit Phenobarbital oder Primidon unzureichend, wird Imepitoin in einer Dosierung von 10 - 20 mg/kg 2 × täglich zusätzlich verabeicht. Eine Kombinationstherapie wird gut vertragen und verstärkt die antikonvulsive Wirkung (Demuth 1997a). Ist die Anfallskontrolle ausreichend, kann ein Ausschleichen von Phenobarbital oder Primidon in Erwägung gezogen werden (Cizinauskas 2013a).
 

Phenobarbital oder Kaliumbromid als Add-on zu Imepitoin

Spricht der Patient trotz der Maximaldosis nicht auf die Therapie an, muss ein zusätzliches Antikonvulsivum (z.B. Phenobarbital oder Kaliumbromid (Royaux 2017a)) verabreicht werden (Cizinauskas 2013a). Phenobarbital oder Kaliumbromid eignen sich als zusätzliche Wirkstoffe wenn der Patient auf die maximale Dosis von Imepitoin (30 mg/kg 2× täglich) ungenügend anspricht. In einer Studie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser Kombinationstherapie bekamen die Hunde zusätzlich zu Imepitoin entweder Phenobarbital (initial 2 mg/kg 2 × täglich bis zum Erreichen der therapeutischen Serumkonzentration von 25 - 35 mg/l, danach Anpassung der Dosierung) oder Kaliumbromid (initial 52 mg/kg 2 × täglich 6 Tage lang, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 20 mg/kg 2 × täglich bis zum Erreichen der therapeutischen Serumkonzentration von 1500 - 2000 mg/l, danach Anpassung der Dosierung). Beide Wirkstoffkombinationen wurden gut vertragen und führten zur Anfallsreduktion und einem verbesserten Anfallsmanagement bei der Mehrheit der Hunde (Royaux 2017a). Wenn bei einer Kombinationstherapie mit Phenobarbital Nebenwirkungen wie z.B. Sedation auftreten, wird empfohlen Imepitoin langsam über Monate asuzuschleichen (Bhatti 2015a).
 
In einer weiteren Studie konnte mit der zusätzlichen Gabe von Imepitoin zu Phenobarbital bei 13 der Hunde eine Reduktion der monatlichen Anfallshäufigkeit erzielt werden. Es wird empfohlen initial Imepitoin in einer Dosierung von 5 mg/kg 2 × täglich zu verabreichen und die Dosis nach Wirkung auf 15 mg/kg 2 × täglich zu erhöhen. Die Kombinationstherapie war bei Cluster-Anfällen jedoch unwirksam (Neßler 2017a).
 

Imepitoin in Kombination mit Levetiracetam

Imepitoin kann in Kombination mit Levetiracetam angewendet werden (Demuth 1995a).

Dosierung - speziell

© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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