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Eigenschaften

Imepitoin ist ein zentral wirksames Antiepileptikum. Neben seiner antikonvulsiven Wirkung besitzt es zudem anxiolytische, jedoch keine sedativen Eigenschaften (Rundfeldt 2014a; Tipold 2014a). Es ist das erste, speziell für Hunde entwickelte Antikonvulsivum und wirkt gezielt als niedrig-affiner partieller Agonist an der Benzodiazepin-Bindungsstelle des GABAA-Rezeptors. Somit verfügt der Wirkstoff über eine völlig neue Wirkungsweise und bietet mehrere Vorteile gegenüber einem vollständigem GABA-Agonisten, wie beispielsweise dem Diazepam. Dies beinhaltet weniger schwere unerwünschte Wirkungen, das Fehlen einer Toleranzentwicklung und ein weit niedrigeres Suchtpotential (Löscher 2013a). Beim Einsatz von Imepitoin kann mit einem schnelleren Wirkungseintritt und einer besseren Verträglichkeit gerechnet werden (Michel 2013a; Rieck 2006a; Bialer 2013a; EMEA 2012a). Aufgrund seines guten Sicherheitsprofils eignet sich der Wirkstoff zur Langzeittherapie (Rundfeldt 2015a).
 

Wirkungsort und Wirkungsmechanismus

Die hauptsächliche Wirkung beruht auf dem partiellen Agonismus mit geringer Affinität zur Benzodiazepin-Bindungsstelle, an verschiedenen Untereinheiten des GABAA-Rezeptors im ZNS (Sigel 1998a; Michel 2013a; Löscher 2013a). Diese Tatsache wird durch die Antagonisierbarkeit mit Flumazenil, einem GABAA-Rezeptor-Antagonisten, bestätigt (Bialer 2013a). Die Affinität von Imepitoin ist ungefähr 600-mal weniger stark als diejenige von Diazepam (EMEA 2012a) und es wirkt ungefähr 50-mal schwächer als dieses (Sigel 1998a). Darüber hinaus agiert das Arzneimittel als schwacher Kalziumkanal-Blocker, was zu seiner antikonvulsiven Wirkung beitragen kann (Rieck 2006a; EMEA 2012a).
 
Die antikonvulsive Wirkung konnte im experimentellen Versuch an Hunden mit Pentylenetetrazol-induzierten Anfällen bestätigt werden. Sowohl nach einer Einzelgabe von 10, 20, oder 40 mg/kg, wie auch nach einer Langzeitbehandlung mit entweder 2 × täglich 5 mg/kg, oder 2 × täglich 40 mg/kg, 5 Wochen lang, wurde ein Anstieg der Reizschwelle verzeichnet. Ausserdem therapierte man 12 epileptische Hunde mit durchschnittlich 20 mg/kg p.o. Imepitoin 2 × täglich. Während bei 3 Tieren keine Wirkung eintrat, konnte bei den restlichen 9 Hunden eine Anfallsreduktion von ca. 50% beobachtet werden. 4 von den 9 Tieren zeigten eine über 50%ige Reduktion der Anfallsfrequenz, einer wurde sogar anfallsrei. Im Vergleich zu Phenobarbital und Primidon wirkt Imepitoin etwa vergleichbar effizient (Löscher 2004a; Löscher 2013a).
 
In einer weiteren vergleichenden Studie bekamen Hunde mit kürzlich diagnostizierter idiopathischer Epilepsie entweder Imepitoin, je nach Bedarf in Dosierungen zwischen 10 - 30 mg/kg 2 × täglich, oder Phenobarbital (2 - 6 mg/kg 2 × täglich). Die Behandlungsdauer erstreckte sich insgesamt über 20 Wochen (8 Wochen Titrationsphase; 12 Wochen Evaluationsphase). Bei der Therapie mit Imepitoin zeigten 75% der Hunde eine monatliche Abnahme der Anfallsfrequenzen von ≥ 50%; bei den mit Phenobarbital behandelten Hunde waren es 83%. 46,9% der Tiere zeigten mit Imepitoin eine vollständige Unterdrückung der Anfälle, bei Phenobarbital waren es 58%. Diese Daten zeigen, dass die Wirkung von Imepitoin, mit derjenigen von Phenobarbital vergleichbar ist (Tipold 2014a).
 
Hunde mit einer kürzlich diagnostizierten Epilepsie erhielten Imepitoin in einer Dosierung von 30 mg/kg 2 × täglich über einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten. Dabei reduzierte sich die Anzahl generalisierter sowie partieller Anfälle signifikant. Die Wirkung gegen Cluster-Anfälle war jedoch ungenügend (Rundfeldt 2015a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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