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Eigenschaften

Unter physiologischen Bedingungen werden Triglyceride aus der Nahrung vollständig im Duodenum und oberen Jejunum durch Pankreaslipase gespalten, resorbiert und in den Enterozyten aus Fettsäuren, Glycerin, Mono- und Diglyceriden wieder zu Triglyceriden aufgebaut. Dann erfolgt der Zusammenschluss mit dem Apolipoprotein B (Apo B) zu grossen, sehr triglyceridreichen Chylomikronen, welche in die Lymphe sezerniert werden.
 
Die Resorption der Glyceride induziert die Bildung verschiedener Apolipoproteine im Darm und in der Leber, sowie von Apo B, welches ausschliesslich im Darm synthetisiert wird. Dieses ist für die Bildung von Chylomikronen essentiell. Die Verbindung von Triglyceriden und Apo B wird durch das mikrosomale Triglyceridtransportprotein (MTP) ermöglicht. Das MTP befindet sich im endoplasmatischen Retikulum der Hepatozyten und der Enterozyten im oberen Dünndarm. Dieses Lipidtransportprotein katalysiert den Transport von Triglyceriden, Cholesterolestern und Phosphatidylcholinen durch verschiedene Membranen. Es ist verantwortlich für den Aufbau und die Lagerung Apolipoprotein-B-haltiger Lipoproteine: der VLDL (very low density lipoproteins) in der Leber und der Chylomikronen im Darm (Keller 2005a; EMEA 2007b; Li 2007a; Wren 2007a).
 
Mitratapid inhibiert das mikrosomale Triglycerid-Transfer-Protein (MTP), ein Schlüsselenzym bei der Absorption von Nahrungsfetten im Darm. Die Hemmung erfolgt in den Enterozyten, die Absorption von Lipiden in den Portalkreislauf ist reduziert. Es kommt zu einem markanten Abfall der postprandialen Serumkonzentrationen von Triglyceriden, Phospholipiden und Cholesterol und zu einer Fettakkumulation in den Enterozyten. Mitratapid ist aufgrund seines Wirkmechanismus ein indirekter Appetithemmer, es besitzt keine zentrale Wirkung (EMEA 2006a).
 

Wirkmechanismus

Mirtatapid inhibiert das intestinale MTP und reduziert so die Fettabsorption aus dem Darm und hemmt indirekt den Appetit (EMEA 2006a).
 
Die Wirksamkeit von MTP-Hemmern (Mitrataptid, Dirlotapid) beruht auf einer primär lokalen Wirkung in den Enterozyten im Dünndarm. Die Hemmung von MTP im Darm blockiert den Aufschluss und die Resorption von Fettsäuren, Monoglyceriden und Cholesterin aus den Nahrungsfettmizellen. Es kommt zu einer Lipidakkumulation in den Enterozyten, und die Bildung und Freisetzung von Lipoproteinen (Chylomikronen) in die Blutzirkulation ist blockiert. Dies führt seinerseits zur Freisetzung des Peptids YY und des Glukagon-like-Peptid-1. Diese Peptide verursachen im ZNS ein Sättigungsgefühl und eine Hemmung des Appetits (EMEA 2007b; Kirk 2007a; Wren 2007a). Das Peptid YY wird aus den Enterozyten freigesetzt, passiert die Blut-Hirn-Schranke und bindet an Y2-Rezeptoren des Nucleus arcuatus im Hypothalamus. Das Glukagon-like-Peptid-1 wird ebenfalls im distalen Dünndarm freigesetzt und reduziert die Magensäuresekretion und die Magenmotilität. Zentral bindet es ebenfalls an spezifische GLP-1 Rezeptoren im Hypothalamus und ruft ein Sättigungsgefühl hervor (Wren 2007a).
 
Da die Appetithemmung eine Folge der Fettakkumulation in den Enterozyten ist, muss, um diesen appetithemmenden Effekt zu erreichen, das aufgenommene Futter Fett enthalten. Der prozentuale Fettgehalt hat einen signifikanten Einfluss auf die Effektivität von Mitratapid. Erhalten Hunde ein Futter mit 22% Fettgehalt, verursacht Mitratapid eine Reduktion der aufgenommenen Futtermenge um 33%, bei einer low-fat Diät mit nur 5,5% Fett bleibt die appetithemmende Wirkung aus (EMEA 2006a).
 

Weitere Effekte

Mitratapid hemmt aufgrund seines Wirkmechanismus geringradig die Aufnahme fettlöslicher Vitamine, es kommt zu einem leichten Abfall der Plasmakonzentrationen von Vitamin A und E, jedoch nicht unter die untere Referenzwertgrenze. Klinisch ist die geringe Abnahme der Vitamine A und E nicht relevant (EMEA 2006a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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