Wirkmechanismus
Mirtatapid inhibiert das intestinale MTP und reduziert so die Fettabsorption aus dem Darm und hemmt indirekt den Appetit (
EMEA 2006a).
Die Wirksamkeit von MTP-Hemmern (Mitrataptid,
Dirlotapid) beruht auf einer primär lokalen Wirkung in den Enterozyten im Dünndarm. Die Hemmung von MTP im Darm blockiert den Aufschluss und die Resorption von Fettsäuren, Monoglyceriden und Cholesterin aus den Nahrungsfettmizellen. Es kommt zu einer Lipidakkumulation in den Enterozyten, und die Bildung und Freisetzung von Lipoproteinen (Chylomikronen) in die Blutzirkulation ist blockiert. Dies führt seinerseits zur Freisetzung des Peptids YY und des Glukagon-like-Peptid-1. Diese Peptide verursachen im ZNS ein Sättigungsgefühl und eine Hemmung des Appetits (
EMEA 2007b;
Kirk 2007a;
Wren 2007a). Das Peptid YY wird aus den Enterozyten freigesetzt, passiert die Blut-Hirn-Schranke und bindet an Y
2-Rezeptoren des Nucleus arcuatus im Hypothalamus. Das Glukagon-like-Peptid-1 wird ebenfalls im distalen Dünndarm freigesetzt und reduziert die Magensäuresekretion und die Magenmotilität. Zentral bindet es ebenfalls an spezifische GLP-1 Rezeptoren im Hypothalamus und ruft ein Sättigungsgefühl hervor (
Wren 2007a).
Da die Appetithemmung eine Folge der Fettakkumulation in den Enterozyten ist, muss, um diesen appetithemmenden Effekt zu erreichen, das aufgenommene Futter Fett enthalten. Der prozentuale Fettgehalt hat einen signifikanten Einfluss auf die Effektivität von Mitratapid. Erhalten Hunde ein Futter mit 22% Fettgehalt, verursacht Mitratapid eine Reduktion der aufgenommenen Futtermenge um 33%, bei einer low-fat Diät mit nur 5,5% Fett bleibt die appetithemmende Wirkung aus (
EMEA 2006a).
Weitere Effekte
Mitratapid hemmt aufgrund seines Wirkmechanismus geringradig die Aufnahme fettlöslicher Vitamine, es kommt zu einem leichten Abfall der Plasmakonzentrationen von Vitamin A und E, jedoch nicht unter die untere Referenzwertgrenze. Klinisch ist die geringe Abnahme der Vitamine A und E nicht relevant (
EMEA 2006a).