Wirkungsort & Wirkungsmechanismus
Allgemeine Informationen zur Pharmakologie von nicht-depolarisierenden neuromuskulären Blockern siehe unter
Tubocurarin.
Zwerchfell
Rocuronium scheint eine direkte Wirkung auf das Zwerchfell zu besitzen, welche unabhängig vom Grad der Paralyse ist (
Eikermann 2007a).
Eine Rocuroniuminfusion bei künstlich beatmeten Ratten führt zu einer Verschlechterung der Zwerchfellfunktion mit einer Atrophie eines bestimmten Muskelfasertypen (Typ IIx/b) und einer Erhöhung der MURF-1 mRNA im Diaphragma. Dies weist auf eine Aktivierung des Ubiquitin-Proteosom-Weges hin (
Testelmans 2006a). Eine weitere Studie untersuchte die Wirkung einer Rocuroniuminfusion, über 24 Stunden verabreicht, auf das Diaphragma von Ratten. Es zeigte sich ebenfalls eine Erhöhung der MURF-1 mRNA und zusätzlich eine Erhöhung der Calpainaktivität. Die veränderte Calpainaktivität und die Aktivierung des Ubiquitin-Proteasom-Systems spielt vermutlich eine Rolle in der unterschiedlichen Wirkung von neuromuskulären Blockern (
Testelmans 2007a).
Muskelatrophie
Bei Kaninchen ist die Wirkung von Rocuronium an atrophischer Muskulatur (z.B. durch Immobilisation) herabgesetzt (
Kim 2003b).
Auge
Eine i.v. Verabreichung von 0,1 mg/kg Rocuronium bewirkt eine Zentralstellung des Augapfels (
Auer 2007a).