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Metabolismus

Remifentanil wird rasch durch Blut- und Gewebeesterasen zu einem Metaboliten mit einer sehr schwachen pharmakologischen Aktivität abgebaut (Glass 1999a). Dadurch erklärt sich die extrem kurze Wirkungsdauer und somit die gute Steuerbarkeit der Wirkung (Illes 2005a).
 

Ausscheidung

Der Hauptmetabolit wird über die Nieren ausgeschieden (Navapurkar 1998a; Peacock 1997a).
 

Proteinbindung

Der Wirkstoff wird zu 70% an Plasmaproteine, insbesondere an α-1-Säure-Glykoproteine gebunden (Plumb 2011a; Plumb 2015a).
 

Wirkungseintritt, -maximum und -dauer

Remifentanil zeichnet sich durch einen raschen Wirkungseintritt und eine sehr kurze Wirkdauer aus. Die maximale Wirkung tritt nach i.v. Applikation innerhalb von 1 - 3 Minuten ein (Plumb 2011a; Glass 1993a). Die kurze Wirkdauer von 10 Minuten (Illes 2005a) beruht auf der raschen Biotransformation des Wirkstoffes durch Blut- und Gewebeesterasen (Michelsen 1996b).
 

Wiederholte oder kontinuierliche Applikation

Es gibt keinen Hinweis auf eine Akkumulation des Wirkstoffes oder eine Veränderung der Wirkungsintensität nach wiederholter oder kontinuierlicher Applikation (Michelsen 1996b). Nach 1 μg/kg/min während 6 - 8 Stunden kontinuierlich infundiert, wurden beim Hund keinerlei Anzeichen einer Toleranzentwicklung gegenüber dem Wirkstoff festgestellt. Verglichen mit anderen Opioiden, war die Erholungsphase nach der Applikation als kontinuierliche Infusion während ≥ 6 Stunden viel kürzer (Michelsen 1996a).
 

Verteilung

Remifentanil wird schnell im Körper verteilt (Glass 1993a; Pypendop 2008c) und gelangt beim Hund rasch ins ZNS. Die Halbwertszeit bis zur Einstellung eines Konzentrationsgleichgewichts zwischen Blut und Hirn dauert 2,3 - 5,2 Minuten (Plumb 2011a; Plumb 2015a). Das Opioid durchquert die Plazentaschranke (Webster 2005a). Auch bei trächtigen Auen gelangt Remifentanil schnell über die Plazenta in den fetalen Blutkreislauf und obwohl die Plasmakonzentrationen beim Mutterschaf deutlich höher liegen, werden auch im fetalen Plasma signifikant hohe Konzentrationen erreicht (Coonen 2010a).
 

Wirkspiegel

Maximale Plasmakonzentration, Cmax

Ein Versuch an Schweinen zeigte, dass im hämorrhagischen Schock wesentlich geringere Dosen notwendig waren, um die gleiche Plasmakonzentration zu erreichen (Johnson 2001b).
 
Schaf trächtig:nach der i.v. Verabreichung von 0,33 μg/kg/min während 1 Stunde wurde beim Mutterschaf eine maximale Plasmakonzentration von 4,0 ± 0,9 ng/ml und beim Foetus 0,4 ± 0,3 ng/ml gemessen. Nach Beendigung der Infusion sanken die Werte rasch ab (Coonen 2010a).
  
Katze:nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 1,0 ng/ml (Pypendop 2008c)
nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 3,2 ng/ml bei mit Isofluran anästhesierten Katzen (Pypendop 2008c)
  
Pferd:nach i.v. 6 μg/kg/h: 7,14 ng/ml bei mit Isofluran und Dexmedetomidin anästhesierten Pferden (Benmansour 2016a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax

Katze:nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 5 Minuten (Pypendop 2008c)
nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 5 Minuten bei mit Isofluran anästhesierten Katzen (Pypendop 2008c)
  
Pferd:nach i.v. 6 μg/kg/h: 50 Minuten bei mit Isofluran und Dexmedetomidin anästhesierten Pferden; die Blutkonzentrationen sanken innerhalb von 27 Minuten nach Beendigung der Infusion auf 1 ng/ml ab (Benmansour 2016a).
 

Verteilungsvolumen

Mensch:0,39 l/kg (Glass 1993a)
  
Katze:nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 7,63 ml/kg (Pypendop 2008c)
nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 1,65 ml/kg bei mit Isofluran anästhesierten Katzen (Pypendop 2008c)
  
Hund:nach i.v. 0,5 μg/kg/min während 5 Minuten: 222 ± 102 ml/kg bei mit Isofluran anästhesierten Hunden (Hoke 1997a)
  
Pferd:nach i.v. 6 μg/kg/h: 268 ml/kg bei mit Isofluran und Dexmedetomidin anästhesierten Pferden (Benmansour 2016a)
 

MRT

Pferd:nach i.v. 6 μg/kg/h: 18,4 Minuten bei mit Isofluran und Dexmedetomidin anästhesierten Pferden (Benmansour 2016a)
 

AUC

Katze:nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 6,5 ng●min/ml (Pypendop 2008c)
nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 13,5 ng●min/ml bei mit Isofluran anästhesierten Katzen (Pypendop 2008c)
 

Clearance

Mensch:30 - 60 ml/min/kg (Peacock 1997a)
  
Katze:nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 766 ml/min/kg (Pypendop 2008c)
nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 371 ml/min/kg bei mit Isofluran anästhesierten Katzen (Pypendop 2008c)
  
Hund:120 - 237 ml/min/kg (Chism 1996a); die rasche Clearance beruht auf der enzymatischen Hydrolyse des Wirkstoffes durch Blut- und Gewebeesterasen (Michelsen 1996a), wobei die Leber nur einen geringen Anteil zur totalen Clearance beiträgt (Chism 1996a).
nach i.v. 0,5 μg/kg/min während 5 Minuten: 63,1 ± 18,1 ml/min/kg bei mit Isofluran anästhesierten Hunden (Hoke 1997a)
  
Pferd:nach i.v. 6 μg/kg/h: 877 ml/h/kg bei mit Isofluran und Dexmedetomidin anästhesierten Pferden (Benmansour 2016a)
 

Eliminationshalbwertszeit

Mensch:10 - 20 Minuten (Michelsen 1996b); bei nierenkranken Patienten dauert die Eliminationshalbwertszeit des Metaboliten wesentlich länger. Infolge seiner sehr geringen pharmakologischen Aktivität ist dies jedoch ohne klinische Bedeutung (Peacock 1997a).
  
Hund:6 Minuten (Plumb 2011a), bzw. 7,5 Minuten (Ammer 2010a)
nach i.v. 0,5 μg/kg/min während 5 Minuten: 5,59 ± 0,62 Minuten bei mit Isofluran anästhesierten Hunden (Hoke 1997a)
  
Katze:nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 17,4 Minuten (Pypendop 2008c)
nach i.v. 1 μg/kg/min während 5 Minuten: 15,7 Minuten bei mit Isofluran anästhesierten Katzen (Pypendop 2008c)
  
Pferd:nach i.v. 6 μg/kg/h: 12,8 Minuten bei mit Isofluran und Dexmedetomidin anästhesierten Pferden (Benmansour 2016a)
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