Verteilung
Bei Ratten wird sowohl die Ausgangssubstanz, als auch der Hauptmetabolit 15β-OH-Osateronacetat schnell in fast alle Gewebe, inkl. ZNS, verteilt (
EMEA 2007a).
Beim Hund beträgt das Verteilungsvolumen nach einer einmaligen intravenösen Injektion von 0,25 mg/kg 10,3 l/kg (
Minato 2002a).
Plasmaproteinbindung
Die Plasmaproteinbindung ist hoch, sie beträgt bei der Ratte 90 - 95%, beim Hund 87 - 92%. Der Hauptmetabolit ist ebenfalls stark proteingebunden. Die Proteinbindung ist reversibel und wird nicht durch andere proteinbindende Substanzen, wie z.B.
Diazepam oder
Phenylbutazon, beeinträchtigt (
EMEA 2007a).
Metabolismus
Wie alle Steroidhormone wird auch Osateronacetat durch Oxidation in der Leber metabolisiert. 15 Metaboliten konnten in Urin, Faezes und Gallensaft nachgewiesen werden. Primäre Metabolisierungswege sind die 11β-, 15β- und 21β-Hydroxylierung, die 17α-Deacetylierung und die Dechlorination (
Minato 2005a). Beim Hund ist 11β-hydroxyliertes Osateronacetat der Hauptmetabolit im Plasma (
Minato 2005a). 15β-OH-Osateronsacetat ist ebenfalls ein Hauptmetabolit und besitzt wie die Ausgangssubstanz eine antiandrogene Wirkung. Bei weiblichen Tieren ist der Metabolismus weniger extensiv, mehr als 90% der Ausgangssubstanz bleiben unverändert (
EMEA 2007a;
Minato 2005a;
Mieda 1994a).
Elimination
Beim Hund wird Osateronacetat sehr langsam ausgeschieden, die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt 80 Stunden. Nach einer Einzeldosis kann Osateron bis zu 14 Tagen im Kot und Urin nachgewiesen werden. Bei oraler Verabreichung wird Osateronacetat zu 60% mit dem Kot und zu 40% mit dem Urin eliminiert.
Beim Hund kommt es bei wiederholter Applikation von Osateronacetat (0,25 mg/kg/Tag über 7 Tage) zu einer Akkumulation mit dem Faktor 3 - 4, bei unveränderter Absorptions- und Eliminationsrate. 15 Tage nach der letzten Gabe liegt die mittlere Plasmakonzentration bei 6,5 ng/ml (
EMEA 2007a).
Nach einer einzelnen, intravenösen Injektion von 0,25 mg/kg erfolgt die Elimination beim Hund wesentlich langsamer als bei der Ratte. Die Eliminationhalbwertszeit liegt bei 197,9 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich mit dem Kot via Galleflüssigkeit. Etwa ein Drittel der verabreichten Dosis wird unverändert über die Galle eliminiert. Osateronacetat unterliegt beim Hund einem intensiven heterohepatischen Kreislauf (
Minato 2002a).
Wirkstoffspiegel
Maximale Plasmakonzentration
Hund: | nach oral 0,2 mg/kg/Tag über 7 Tage: 70,0 ng/ml |
| nach oral 0,5 mg/kg/Tag über 7 Tage: 144,1,0 ng/ml |
| nach oral 1 mg/kg/Tag über 7 Tage: 207,2 ng/ml (Tsutsu 2000a) |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration
Hund: | nach oral 0,2 mg/kg/Tag über 7 Tage: 7 Tage nach der ersten Gabe (Tsutsu 2000a) |
Wirkungseintritt und -dauer
Beim Hund bewirkt die orale Gabe von Osateronacetat, in einer Dosierung von 0,2 - 0,5 mg/kg/Tag über 7 Tage, eine durchschnittliche Reduktion der Prostatagrösse um 62,6%. Die maximale Reduktion ist bereits 2 Wochen nach Therapiebeginn erreicht. Dannach nimmt das Prostatavolumen langsam wieder zu und beträgt nach ca. 6 Monaten die Ausgangsgrösse (
Tsutsui 2001a).