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Anwendungssicherheit
Topiramat wird im Allgemeinen gut vertragen (McNamara 2011a).
Akute Toxizität
Hunde, welche Dosierungen von 250 bis 400 mg/kg p.o. verabreicht bekamen, reagierten vornehmlich mit ZNS-Symptomen wie Ataxie, einer Minderung der motorischen Aktivität, Zittern und klonischen Krämpfen. Zu Todesfällen kam es dabei nicht (Boothe 2011a; Michelucci 1998a).
Eine Überdosierung beim Menschen löste Krämpfe, Benommenheit, undeutliches Sprechen, verschwommenes Sehen und Doppelbilder, Stupor, Ataxie, metabolische Azidose, Hypotension, Agitiertheit und Bauchschmerzen aus (Plumb 2011a). Die höchste beim Menschen berichtete Topiramat-Überdosis lag zwischen 96 und 110 g und hatte ein 20 bis 24 Stunden anhaltendes Koma mit anschliessender vollständiger Genesung nach 3 bis 4 Tagen zur Folge (Schaefer 2013a).
Chronische Toxizität
Bei Ratten und Hunden, welche 3 bis 12 Monate lang ein Vielfaches der therapeutischen Topiramat-Dosis peroral verabreicht bekamen, manifestierte sich eine Leberzellhypertrophie, welche mit einer Zunahme des Lebergewichts einherging, ein erhöhter Serum-Gastrin-Level und eine Hyperplasie der Magenmucosa, des Nierenbecken- und Harnblasenepithels. Die Leberveränderungen sind auf die Induktion der Medikamenten-metabolisierenden Enzyme zurückzuführen. Die Effekte an Magen, Nieren und Blase hingegen stehen mit der hemmenden Eigenschaft auf die Carboanhydrase in Zusammenhang. Ferner kam es zu einer dosisabhängigen Reduktion des Körpergewichts, zu Elektrolyt-Imbalanzen und einem erhöhten Urin-pH-Wert (Michelucci 1998a).
Kanzerogenität / Mutagenität
Eine orale Langzeitapplikation (12 Monate lang) mit 10, 55 und 300 mg/kg Topiramat verursachte bei Ratten reversible Hyperplasien von Epithelzellen des Magens. Bei Mäusen traten Tumoren der glatten Muskulatur der Harnblase auf. Der Wirkstoff zeigte jedoch keinerlei mutagenen Effekte (Schaefer 2013a; Boothe 2011a). Keine Hinweise für Kanzerogenität ergab eine Studie an Ratten, bei welcher die Versuchstiere 2 Jahre lang bis zu 120 mg/kg/Tag p.o. Topiramat bekamen (NCBI 2011a).
Reproduktion (Embryo- / Fetotoxizität)
Es ist bekannt, dass Topiramat bei Ratten die Plazentarschranke passiert. Wurde Topiramat während der Organogese verabreicht kam es bei allen untersuchten Spezies (Mäuse, Ratten und Kaninchen) zu Missbildungen von Wirbelsäule und Rippen und einer Deformation der Gliedmassen (Schaefer 2013a; Michelucci 1998a).
Topiramat wird in der Milch ausgeschieden (NCBI 2011a). Deshalb sollte der Wirkstoff mit Vorsicht bei säugenden Tieren eingesetzt werden (Plumb 2011a). Jungtiere wiesen geringere Körpergewichte auf, wenn Topiramat in der Laktationsphase verabreicht wurde (Schaefer 2013a; NCBI 2011a; Michelucci 1998a; Plumb 2011a).