Wirkungsspektrum
Fluconazol zeigt Wirkung gegen eine Vielfalt von pathogenen Pilzen, einschliesslich Candida und Dermatophyten. Gegen Stämme von Candida, Cryptococcus, Histoplasma, Blastomyces (
Plumb 1999a) und Coccidioides (
Heit 1995a;
Vaden 1997a) wirkt Fluconazol fungistatisch. Die
in-vivo-Effizienzstudien mit Stämmen von Aspergillus sp. sind widersprüchlich (
Plumb 1999a;
Heit 1995a).
Wirkungsmechanismus
Fluconazol hemmt wie alle Azole die fungalen Cytochrom-P
450-abhängigen Enzyme (
Craig 1994b). Der Wirkstoff bindet an Cytochrom-P
450 und hemmt das Enzym 14-alpha-Demethylase in empfindlichen Pilzen, was zu einer Akkumulation von C-14-methyliertem Sterol (z.B. Lanosterol) führt, weil die Umwandlung in Ergosterol verhindert wird (
McEvoy 1992a). Ergosterol ist das Hauptsterol in der Pilzzellmembran (
Kerwin 1998a;
Vaden 1997a;
Tiches 1998a). Es wird angenommen, dass der Stickstoff N4 der Triazolmoleküle ans Häm-Eisen des Cytochrom-P
450 für 14-alpha-Demethylase bindet (
McEvoy 1992a). Als Folge davon wird die Membranpermeabilität verändert und der Ausfluss von Zellbestandteilen ermöglicht (
Plumb 1999a). Eine ähnliche Hemmung kann auch bei den Säugetierzellenzymen erfolgen (
Craig 1994b).
Wirkung auf Cortisol
Fluconazol beeinträchtigt (im Vergleich zu
Ketoconazol) die Biosynthese von Kortisol- oder anderen Steroiden bei Mensch und Tier nicht signifikant (
Tiches 1998a).
Pathogene Pilze
Die Angaben zu den MIC von Fluconazol für die meisten pathogenen Pilze variieren stark (
McEvoy 1992a). Sie liegen zwischen 0,125 - 6,25 µg/ml (
Vaden 1997a) bis 16 - 250 µg/ml. Der MIC für C. immitis ist 6,3 µg/ml (
Sorensen 2000a)
Resistenzbildung
Gelegentlich kommt Resistenzbildung vor (
Sanati 1997a;
McEvoy 1992a).