Wirkungsort / Wirkungsmechanismus
Siehe unter
Cephalosporine.
Wirkungsspektrum
Siehe auch
Wirkungsspektrum Cephalosporine der 4. Generation!
Wirkung gegenüber verschiedenen tierpathogenen Erregern
Schwein
Die Empfindlichkeit von grampositiven Kokken gegenüber Cefquinom ist in der Regel sehr gut. Von 404 Streptococcus suis Isolaten aus erkrankten Schweinen in verschiedenen europäischen Ländern waren alle empfindlich, mit einer MIC
90 unterhalb der niedrigsten getesteten Antibiotikakonzentration von 0,03 μg/ml (
Wisselink 2006a).
Hund
Die MIC
90 von 50 Staphylococcus intermedius Stämmen, isoliert aus Hunden mit Pyodermie in Frankreich, betrug ebenfalls nur 0,5 μg/ml (
Ganiere 2005a).
Cefquinom wirkt beim Hund sehr effizient gegen Klebsiella pneumonia. Mit einer täglichen Verabreichung von i.m. 2 mg/kg liegt die Cefquinom-Konzentration im Serum länger als 12 h über der MIC von K. pneumonia (
Zhang 2014a).
Die 12-stündliche i.v., i.m. oder s.c. Applikation von 2 mg/kg ist zur Behandlung gastrointestinaler Infektionen, welche durch E. coli und andere Bakterien mit einem MIC
90-Wert < 0,125 μg/ml, angemessen (
Zhou 2015a).
Pferd
Aus klinischen Fällen von Respirationstrakt-Infektionen bei Pferden und Septikämien bei Fohlen wurden 205 aerobe und anaerobe Bakterien isoliert, und ihre Empfindlichkeit gegenüber Cefquinom untersucht. Die MIC
90 betrug 0,032 μg/ml bei Streptococcus equi subspezies zooepidemicus, 0,016 μg/ml bei Actinobacillus equuli und 0,5 μg/ml für viele Enterobacteriaceae (wie E. coli, Enterobacter spp., Klebsiella spp., Citrobacter spp., Proteus spp. und Serratia spp.). Gegenüber Clostridium perfringens und Pseudomonas spp. war die Aktivität von Cefquinom etwas geringer, mit einer MIC
90 von 1 μg/ml bzw. 8 μg/ml. Gegen Rhodococcus spp., einem Erreger von Atemwegsinfektionen beim Fohlen, ist die Wirkung von Cefquinom ebenfalls nur moderat (
Thomas 2006a).
Rind
Die antibakterielle Aktivität von Cefquinom gegenüber 714 pathogenen Keimen, isoliert aus Rindern in verschiedenen europäischen Ländern, wurde untersucht. Die MIC
90 von Pasteurella haemolytica und Pasteurella multocida lagen bei 0,12 μg/ml, von E. coli bei 0,25 μg/ml und von Salmonella spp. bei 0,5 μg/ml. Resistenzen gegenüber Cefquinom wurden bei den getesteten Bakterien nicht gefunden (
Bottner 1995a).
Kalb
Cefquinom zeigte sich hochwirksam gegenüber E. coli, isoliert aus Kälbern mit Durchfall; von 195 Stämmen waren alle empfindlich. Die MIC lag im Bereich von 0,06 - 2 μg/ml (
Orden 1999a).
ESBL (Breitspektrumbetalaktamasen) produzierende E. coli und Klebsiella pneumoniae Isolate waren hingegen nicht empfindlich auf Cefquinom, mit einer MIC
90 über 32 μg/ml (
Deshpande 2000a).
Wirkung gegenüber Mastitis-Erregern
Bei einer Untersuchung von je 100 Stämmen Staphylococcus aureus, Koagulase-negativen Staphylokokken, Streptokokken und E. coli aus Mastitis-Milchproben von Kühen aus der Schweiz waren alle Stämme, ausser 2 Streptokokken Isolaten, auf Cefquinom empfindlich. Diese beiden Stämme wiesen zudem eine Resistenz gegenüber
Penicillin G,
Amoxicillin/
Clavulansäure,
Lincomycin und
Kanamycin auf (
Corti 2003a).
In einer norddeutschen Studie über die Resistenzlage der Mastitiserrerger war Cefquinom sehr gut wirksam gegenüber Staphylococcus aureus, Koagulase-negative Staphylokokken und Streptococcus dysgalactiae mit weniger als 0,5% resistenten Keimen. Ebenfalls gut wirksam war es gegenüber Strept. agalactiae und Strept. uberis, E. coli und Klebsiella pneumoniae mit 1,4 - 7,6% resistenten Keimen. Eine schlechte Wirksamkeit wurde gegenüber Pseudomonaden festgestellt; der Anteil resistenter Stämme lag bei 73,3% (
Schroder 2005a).
In-vitro-Untersuchungen von Milchproben aus Kühen mit Mastitis in verschiedenen europäischen Ländern zeigten eine gute Wirksamkeit von Cefquinom gegenüber den Erregern. Die MIC
90 betrug 0,25 μg/ml bei Streptococcus spp., 2 μg/ml bei Staphylococcus spp., 1 μg/ml bei Actinomyces pyogenes und 0,13 μg/ml bei Enterobacteriaceae. Etwas schlechter war die Empfindlichkeit von Enterococcus spp. und Pseudomonas spp., die eine MIC
90 von über 4 μg/ml aufwiesen (
Shpigel 1997a).
Cefquinom weist eine hervorragende Wirkung gegen Mastitserreger wie Strep. agalactiae, Strep. dysgalactiae, Strep. uberis, E. coli sowie Entereobakteriaceae auf (
Zonca 2011a).
Staphylokokken und Streptokokken, isoliert aus dem Euter von Milchschafen, wurden
in-vitro auf ihre Empfindlichkeit gegenüber verschiedene Antibiotika, unter anderem Cefquinom, untersucht. Die MIC
90 lag bei den Staphylokokken, inklusive Staphylococcus aureus, bei 0,5 - 1 μg/ml, und bei den Streptokokken bei 0,5 μg/ml (
Winter 1999a).
MIC90 von Cefquinom gegenüber Mastitis-Erregern
Streptokokkus spp: | 0,25 - 0,5 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Streptokokkus agalactiae: | < 0,03 - 0,13 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Streptokokkus dysgalactiae: | < 0,008 - 0,25 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Streptokokkus uberis: | < 0,03 - 0,25 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Enterokokkus spp.: | 1,0 - > 4,0 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Staphylokokkus spp.: | 0,6 - 2,0 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Staphylokokkus aureus: | 0,5 - 1,0 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Aktinomyces pyogenes: | 1,0 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Enterobacteriaceae: | 0,13 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Escherichia coli: | 0,06 - 0,13 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Klebsialla spp.: | 0,13 μg/ml (Zonca 2011a) |
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Pseudomonas spp.: | > 4,0 μg/ml (Zonca 2011a) |
MIC & MBC gegenüber E. coli & P. multocida bei Büffelkälbern
Die MIC für P. multocida betrug in der Müller-Hinton-Bouillon 0,02 μg/ml, im Serum 0,035 μg/ml. Die MBC war mit 0,05 μg/ml in beiden Nährmedien gleich.
Für E. coli wurde ein MIC-Wert von 0,05 und eine MBC von 0,06 in der Müller-Hinton-Bouillon gemessen. Der MIC- und der MBC-Wert betrugen im Serum 0,07 (
Dinakaran 2013a).
Resistenzen
siehe
Resistenzen bei Cephalosporinen
Inoculum-Effekt
siehe
Inoculum-Effekt bei Cephalosporinen
Postantibiotischer Effekt (PAE)
siehe
PAE bei Cephalosporinen