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Anwendungssicherheit

Trotz selektiver COX-2-Hemmung kann bei Meloxicam gegenüber anderen nichtsteroidalen Entzündungshemmern keine verbesserte Verträglichkeit festgestellt werden. Die therapeutische Breite für intestinale Reizungen beträgt nur <2 (Ungemach 1999f).
 

Lokale Toleranz

Die subkutane und intramuskuläre Injektion von Metacam-Injektionslösung wird sehr gut toleriert und führt nur zu minimalen makroskopisch und mikroskopisch sichtbaren Veränderungen. Kleine fokale Blutungen in der Subkutis und Nekrosen einzelner Muskelfasern können beobachtet werden. Entzündungsreaktionen treten nicht auf (EMEA 2005d).
 

Akute Toxizität

LD50

Ratteoral 83,5 - 200 mg/kg
Minipigoral 1600 mg/kg
Mausoral 470 mg/kg
Kaninchenoral 320 mg/kg (EMEA 2005d)
 
Adulte Pferde tolerieren die einmalige intravenöse Applikation von Meloxicam in einer Dosierung von 2 mg/kg gut (EMEA 2005d).
 

Katzen

Allgemein NSAID

Katzen sind aufgrund ihrer Glukuronidierungsdefizienz gegenüber nichtsteroidalen Entzündungshemmern empfindlicher als andere Spezies. Die therapeutische Breite ist sehr gering. Durch verzögerte Metabolisierung und Exkretion kann es zur Akkumulation des Wirkstoffes im Körper kommen. Dosierung und Behandlungsintervalle müssen dementsprechend angepasst werden. Es sollten nur normovolämische, normotensive adulte Katzen ohne anamnestische Hinweise für hämorrhagische Diathesen, renale, hepatische oder gastrointestinale Erkrankungen behandelt werden. Sehr junge und sehr alte Tiere sind besonders empfindlich (Carroll 2005a).
 

Symptome einer Intoxikation

-Anorexie
-Erbrechen, Hämatemesis
-Dehydration
-Lethargie
-Meläna
-Anämie
-Tachykardie, schwacher Puls, Abdominalschmerz, Hypothermie, schmutzig-rote Schleimhäute bei einer gastrintestinalen Perforation (Carroll 2005a)
 

Meloxicam

Die einmalige subkutane Injektion von 0,3 mg/kg gilt als sicher.
 
Die einmalige subkutane Applikation von 0,3 mg/kg, gefolgt von einer täglichen oralen Gabe von 0,1 mg/kg über 4 Tage wird ebenfalls toleriert.
 
Die einmalige subkutane Applikation von 0,3 bzw. 0,6 mg/kg, gefolgt von einer täglichen oralen Gabe der gleichen Dosis über 8 Tage führte bei allen Tieren zu klinischen Symptomen. Die Tiere zeigten reduziertes Verhalten und verminderten Appetit. Es wurden Ulzerationen im Pylorusbereich und im Duodenum, Peritonitis und granulomatöse Entzündung der Darmwand beobachtet. Es kam zu 2 Todesfällen.
 
Die einmalige subkutane Applikation von 0,3 bzw. 0,6 mg/kg, gefolgt von einer täglichen oralen Gabe von 0,1 mg/kg bzw. 0,2 mg/kg über 9 Tage führte bei empfindlichen Tieren zu einem reduzierten Verhalten. Eine Entzündung der Darmschleimhaut war die dominierende pathologische Veränderung.
 
Die subkutane Applikation von 0,3 mg/kg, 0,9 mg/kg bzw 1,5 mg/kg pro Tag für 3 aufeinanderfolgende Tage führte nicht zu klinischen Symptomen. Bei der pathologischen Untersuchungen wurden jedoch bei den 2 höheren Dosisgruppen papilläre Nekrosen der Niere und Erosionen der Jejunummukosa festgestellt (EMEA 2005d).
 

Chronische Toxizität

Primäre Zielorgane der chronischen Toxizität sind der Gastrointestinaltrakt und die Nieren. Gastrointestinale Läsionen bestehen in Erosionen und Ulzerationen, insbesondere im Pylorusbereich des Magens, aber auch im Duodenum. Entlang des gesamten Darmes kann koaguliertes Blut vorgefunden werden. Renale Veränderungen zeigen sich hauptsächlich in einer granulären Oberfäche, Konkrementen, Nekrosen und Pyelonephritis.
 
Der NOEL (no observed effect level) für die orale Verabreichung an Ratten über 52 Wochen beträgt 0,2 mg/kg. Minipigs sind relativ unempfindlich gegenüber Meloxicam, der NOEL für die orale Verabreichung über 52 Wochen beträgt 1 mg/kg. Beim Hund beträgt der NOEL für eine 4-wöchige Verabreichung 0,4 mg/kg (EMEA 2005d).
 
In einer Studie an Hunden führte eine zweifache Überdosierung von Meloxicam, peroral verabreicht, auch nach der täglichen Gabe über 4 Wochen zu keinerlei Intoxikationserscheinungen (tägl. 0,4 mg/kg) (Henderson 1994a).
 
Auch eine bis zu 5-fache Überdosierung des transmukosalen Meloxicam-Sprays über einen Zeitraum von 6 Monaten wurde von Hunden gut vertragen (Hare 2013a).
 
Die orale Gabe von Meloxicam in therapeutischer, dreifacher bzw. fünfacher Dosis über 42 Tage wurde nur in therapeutischer Dosis gut toleriert. Die Applikation des 3- bzw. 5-fachen der therapeutischen Dosis führte zu starkem Gewichtsverlust, Ödemen, gastrointestinalen Ulzerationen und papillären Nekrosen der Nieren (EMEA 2005d).
 
Meloxicam wird nach oraler und intramuskulärer Applikation von Geiern gut toleriert. Auch eine tägliche intramuskuläre Injektion von 2 mg/kg Meloxicam während 14 Tagen wurde von einem Kapgeier ohne toxische Symptome und Nebenwirkungen vertragen (Naidoo 2008a).
 
Meloxicam ist nicht kanzerogen und nicht phototoxisch (EMEA 2005d).
 
Pferden, welchen der Wirkstoff in Dosierungen von 1,8 mg/kg/Tag p.o. oder 3,0 mg/kg/Tag p.o. während 14 Tagen verabreicht wurde, entwickelten eine Entzündung des rechten dorsalen Kolons, Bauchödeme, weichen Kot, Inappetenz, Leuko- und Neutropenie, Hypoproteinämie sowie eine Hypoalbuminämie. Verglichen mit Phenylbutazon führte Meloxicam jedoch zu einer weniger ausgeprägten Permeabilität (somit Schädigung; Ulcus) der Magenschleimhaut (D'Arcy-Moskwa 2012a).
 

Fallbericht Hund

Einem 8-jährigen männlichen Rottweiler wurde nach einer Operation Meloxicam in einer Dosierung von 0,1 mg/kg 1 × täglich verabreicht. Nach 10 Tagen verabreichte der Besitzer, dem der Hund unruhig erschien, 650 mg Acetylsalicylsäure. Am Abend des nächsten Tages kollabierte das Tier und wurde als Notfall ins Spital eingewiesen. Bei der explorativen Laparatomie wurde ein ca. 1,5 × 0,2 cm grosses, perforiertes Ulkus unmittelbar distal des Pylorus festgestellt (Reed 2002a).
 

Reproduktion

Der NOEL für embryotoxische Effekte beträgt bei Ratten 1 mg/kg (EMEA 2005d).
Meloxicam ist nicht teratogen (EMEA 2005d).
 
Die Anwendung von Meloxicam bei trächtigen Kühen und Sauen ist sicher. Bei trächtigen und laktierenden Hündinnen wurden keine Toxizitätsstudien durchgeführt, die Anwendung wird nicht empfohlen (EMEA 2005d).
Fohlen und Hundewelpen unter 6 Wochen dürfen nicht mit Meloxicam behandelt werden (EMEA 2005d).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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