mdi-magnify Wirkstoff Suchen Tierarzneimittel Produkte & Futter


mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Wirkstoffe mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

Eigenschaften

Norfloxacin gehört wegen seines F-Atoms an der 6. Stelle und der Piperazin- oder Pyrrolidingruppe an der 7. Stelle zu den Fluorochinolonen der 3. Generation (Gips 1996a).
 
Im Vergleich zu den nicht fluorinierten Chinolonen besitzt Norfloxacin ein breites Wirkspektrum (McEvoy 1992a; Brown 1990e). Es wirkt gegen E. coli, Staph. spp., Pseudomonas aeruginosa und weitere. Dagegen ist es nur schwach wirksam gegen Anaerobier und Streptokokken (Spoo 1995a; Shem-Tov 1994a; Anadon 1992a).
 

Wirkungsort

Fluorochinolone reichern sich aufgrund ihrer Lipophilie intrazellulär in Phagozytosezellen (Makrophagen, polymorphkernige Leukozyten oder neutrophile Granulozyten), die Bestandteil einer chronischen Entzündungsreaktion sind, an (DeManuelle 1998a; Studdert 1992a).
 

Wirkmechanismus

Norfloxacin hat einen ähnlichen Wirkmechanismus wie Enrofloxacin.
 
Die DNA-Gyrase, das bakterielle Äquivalent der eukaryontischen Topoisomerase II, besteht aus 2 alpha- und 2 beta-Untereinheiten. Die alpha-Untereinheiten besitzen DNA-Bindungsstellen und können die DNA-Doppelhelix aufbrechen. Die beta-Untereinheiten verdrillen die Helix unter ATP-Verbrauch spiralig. Danach verbinden die alpha-Untereinheiten die DNA-Stränge wieder. Dieser Prozess wird als Supercoiling bezeichnet. So ist eine energetisch günstige DNA-Duplikation, schnelle Replikation, Transkription und Rekombination der kompakt aufgewundenen DNA möglich.
 
Die Wirkstärke der Gyrasehemmer ist abhängig von dem ATP-Gehalt; bei ATP-Mangel wird die bakterizide Wirkung beeinträchtigt. Antibiotika, welche die Proteinsynthese (Chloramphenicol) oder RNA-Synthese (Rifampicin) hemmen, interferieren mit dem Wirkmechanismus der Gyrasehemmer. Diese wirken dadurch nur noch bakteriostatisch. Säugertierzellen werden dagegen nicht von Chinolonen gehemmt, da ihre Topoisomerase II aus weniger Untereinheiten besteht. Chinolone hemmen eukaryontische Topoisomerasen nur in sehr hohen Konzentrationen (Spoo 1995a; Brown 1996a; Mandell 1995a; Rosin 1998a).
 

ZNS

Chinolone durchdringen die Blut-Hirnschranke und hemmen dosisabhängig die Bindung von gamma-Aminobuttersäure (GABA), einem inhibitorischen Neurotransmitter, an seinen Rezeptor (Smith 1987b; Bertone 2000a).
 

Resistenzen

Eine Resistenzbildung erfolgt langsam und ist nicht auf Plasmide übertragbar.
Eine Veränderung in der Untereinheit A der DNA-Topoisomerase, eine Veränderung der Porinproteine der Aussenmembran sowie andere Faktoren, welche die Membrandurchlässigkeit beeinflussen, werden als Ursache diskutiert. Zwischen Norfloxacin und anderen Chinolonen bestehen teilweise Kreuzresistenzen (McEvoy 1992a; Brown 1990e; Anadon 1992a).
 
Einige Stämme von Enterobacteriaceae, Pseudomonas aeruginosa und Klebsiella pneumonia sind gegenüber Norfloxacin unempfindlich. Bakterien, die gegen Norfloxacin resistent sind, besitzen meist auch eine Resistenz gegenüber Nalidixinsäure (McEvoy 1992a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.