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Lokale Nebenwirkungen
Die intravenöse Applikation kann eine Thrombophlebitis verursachen (Greene 1998b). Bei Menschen trat bei 3,8% aller intravenösen Behandlungen eine Phlebitis auf (Holmes 1984a).
Die intramuskuläre Verabreichung kann an der Injektionsstelle Schmerzen, eine Induration oder ein Erythem hervorrufen; dies wurde bei Menschen in 0,2 bis 1,3% der Fälle beobachtet (Tennant 1999a; Holmes 1984a; Fortner 1982a). Zur Schmerzlinderung kann 0,5%iges Lidocain der Injektionslösung zugegeben werden (Holmes 1984a).
Systemische Nebenwirkungen
Die Verabreichung von Piperacillin kann Fieber hervorrufen (Nathwani 1993a).
Blutchemie
Bilirubin
Penicilline verdrängen das an Albumin gebundene Bilirubin und erhöhen so die Bilirubinserumkonzentration. Bei Piperacillin ist die Affinität zu Albumin allerdings nur gering, trotzdem sollte diese Tatsache bei der Behandlung von Neugeborenen beachtet werden (Wadsworth 1988a; Marget 1965a; Bratlid 1972a).
Leberenzyme
Die Verabreichung von Penicillinen kann zu erhöhten Leberenzymen führen (Plumb 2002a; Wright 1999a). Beim 2,3% der behandelten Menschen wurde eine vorübergehende Erhöhung der hepatischen Enzyme und in seltenen Fällen eine Erhöhung des Bilirubins beobachtet (Dietze 2002a; Plumb 2002a; Wright 1999a; Nathwani 1993a).
Hypokaliämie
Die parenterale Verabreichung von Piperacillin an Menschen führte bei 27% der untersuchten Personen zu einer Hypokaliämie (Gribble 1983a). Andere Autoren vertreten die Ansicht, dass eine Hypokaliämie in einem signifikanten Ausmass nur bei schwerkranken Patienten auftritt (Holmes 1984a; Winston 1982a).
Blut und hämatopoetisches System
Die Verabreichung von Piperacillin während 3 oder mehr Wochen führte bei Menschen in 4% der Fälle zu einer reversiblen Leukopenie und einer häufig assoziierten Neutropenie (Gooding 1982a; Fortner 1982a; Nathwani 1993a; Wright 1999a). Bei 5 - 6% der Patienten trat eine Eosinophilie auf; als Ursache wird eine Hypersensibilität gegen Piperacillin vermutet (Wright 1999a; Holmes 1984a).
Die Verabreichung von Piperacillin-Natrium kann zu einer Thrombozyten-Dysfunktion führen, allerdings in geringerem Ausmass als bei der Verwendung einer äquivalenten Dosis Carbenicillin oder Ticarcillin. Dies wurde bei Menschen gezeigt, welchen 100, 200 oder 300 mg/kg während 7 Tagen intravenös appliziert worden waren. Dabei war die ADP-, Adrenalin-, Kollagen- und Achidonsäure-induzierte Thrombozyten-Aggregation vermindert; trotzdem konnte nur in 3 von 15 Personen eine Verlängerung der Blutungszeit beobachtet werden (Wright 1999a; Gentry 1981a).
Gastrointestinaltrakt
Gastrointestinale Störungen traten bei Menschen in 3,6% der Fälle auf (Holmes 1984a), dabei wurden vor allem Nausea und Diarrhoe beobachtet (Wright 1999a; Tennant 1999a). Ausserdem kam es bei schnellen intravenösen Injektionen zu Nausea und Vomitus (Boothe 1990e). Bei Kaninchen, welchen 40 mg/kg Piperacillin intravenös verabreicht wurde, zeigten 53 der 125 Tiere Durchfall (Hara-Kudo 1996a).
Bei 8% der behandelten Menschen trat eine Superinfektion auf, welche meist durch das Abtöten der Darmflora und der anschliessenden Überwucherung mit gramnegativen Bacillen hervorgerufen worden war (Fortner 1982a).
Allergische Reaktionen gehören bei Menschen zu den häufigsten Nebenwirkungen (Boothe 1990e; Holmes 1984a). Bei der Verwendung von Piperacillin trat bei 2% der Patienten ein Ausschlag und bei weniger als 1% Juckreiz auf. Die Serumkrankheit wurde bei 2% beobachtet (Fortner 1982a; Wright 1999a; Tennant 1999a; Fortner 1982a). Des Weiteren trat Fieber mit allergischem Ursprung auf (Mastella 1983a). In der Veterinärmedizin existieren nur vereinzelte Berichte über eine Hypersensibilität nach der Verwendung von Piperacillin. Bei Versuchen mit Hunden und Kaninchen wurde eine schwache Kreuzreaktivität mit Penicillin G und Ampicillin nachgewiesen (Holmes 1984a).
Leber
Die viermalige intravenöse Verabreichung von 4 Gramm Piperacillin während 10 Tagen führte bei einem Menschen zum Auftreten einer cholestatischen Hepatitis. 2 Tage nach Beendigung der Therapie entwickelte sich ein Ikterus und die γ-Glutamyltransferase (GGT), die Transaminasen und die Alkalische Phosphatase (AP) waren erhöht. Nach Absetzen der Therapie war die Patientin innerhalb von 2 Wochen asymptomatisch. Aufgrund eines positiven Lymphozyten-Transformations-Test wurde ein immunologischer Mechanismus vermutet (Dietze 2002a).
Niere
Piperacillin kann in seltenen Fällen eine Nephritis hervorrufen (Wright 1999a; Tanaka 1997a). Bei einer 75-jährigen Frau, welcher 3-mal 3 Gramm Piperacillin parenteral verabreicht worden waren, kam es 16 Tage nach Beginn der Therapie zu Fieber, Exanthemen und einem nicht-oligurischen Nierenversagen. Dieses wurde nach einer Biopsie als lympho-plasmazelluläre, akute interstitielle Nephritis charakterisiert. Aufgrund der Symptome und eines Lymphozyten-Stimulationstests, der eine signifikante Stimulation der Lymphozyten durch Piperacillin zeigte, wurde eine allergische Reaktion vermutet (Dörner 1989a).
Parästhesie
Die intravenöse Verabreichung von 4,5 mg/kg eines Piperacillin/Tazobactam-Gemisches während 2 Wochen verursachte bei einem Menschen eine allergische Reaktion des Spättyps mit Fieber, Neutropenie und Thrombozytopenie. Zusätzlich klagte der Patient über eine schmerzhafte Parästhesie während der Infusion, die er als Nadelstiche beschrieb, welche sich vom Nacken zu den Extremitäten ausbreiteten. Es wurde angenommen, dass die Parästhesie im Zusammenhang mit den allergischen Reaktionen stand (Lambourne 2006a).