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Eigenschaften

Piperacillin ist ein semisynthetisches Breitspektrum-Antibiotikum und gehört zur Gruppe der Acylureidopenicilline (Nathwani 1993a; Holmes 1984a). Es wurde 1977 von Ueo et al. entwickelt, um das Spektrum gegen gramnegative Erreger wie Pseudomonas, Escherichia oder Proteus zu erweitern (Ueo 1977a). Im Vergleich zu anderen antipseudomonalen Penicillinen zeigt Piperacillin eine höhere Aktivität gegen Pseudomonaden; bei in-vitro-Versuchen war es doppelt so aktiv wie Azlocillin, 4-mal aktiver als Ticarcillin und 8-mal aktiver als Carbenicillin (Nathwani 1993a; Maddison 2002a). Die erhöhte Aktivität wird durch eine gesteigerte Bindungsaffinität zum PbP3 und einer verbesserten Penetration durch die Bakterienwand erreicht (Boothe 1990e). Piperacillin wird durch die β-Laktamase inaktiviert; deshalb empfielt sich bei β-Laktamase-produzierenden Stämmen die Kombination mit dem β-Laktamase-Inhibitor Tazobactam (Wright 1999a). Die Pharmakokinetik von Piperacillin wird durch Tazobactam nicht beeinflusst (Greene 1998b). Informationen zu β-Laktamasen befinden sich unter Cephalosporine.
 

Wirkungsmechanismus

Siehe Penicillin G
 

Weitere Effekte

Allgemeine Informationen befinden sich unter Penicillin G.
 

Immunmodulatorische Effekte

Penicilline können eine immunmodulatorische Wirkung aufweisen. Dabei zeigt Ampicillin eine starke immunsuppressive Wirkung: In in-vitro-Versuchen wurde eine Hemmung der Phagozytose und der Chemotaxis nachgewiesen. Diese Effekte wurden auch bei anderen Penicillinen wie Cloxacillin, Nafcillin, Penicillin G und Piperacillin beobachtet. Auch bei der Proliferation von Lymphozyten wurden negative Effekte bei Amoxicillin, Cloxacillin, Penicillin G und Ticarcillin gezeigt. Die Cytokinproduktion hingegen wurde durch verschiedene Penicilline gesteigert; die Daten sind jedoch zum Teil widersprüchlich und unvollständig (Wilson 1988a; Kenny 1992a; Briheim 1987a; Ottonello 1991a; Gunther 1993a).
 
Petit et al. zeigten in-vitro die Wirkung von Piperacillin auf Makrophagen, welche aus der Bauchhöhle von 5 - 6 Wochen alten Mäusen entnommen wurden. Dabei wurde die IL-1-Produktion bei der Verwendung einer Lösung mit 10 mg/l erhöht (Petit 1987a).
 

Intrazelluläre Wirkung

Anhand von in-vitro-Untersuchungen mit peritonealen polymorphkernigen Leukozyten von Mäusen wurde die intrazelluläre Aktivität von Piperacillin untersucht. Dabei wurde bei der Verwendung von hohen Konzentrationen wie 38,8 mg/l eine geringe intrazelluläre Aktivität gegen E. coli nachgewiesen (Adinolfi 1988a). Informationen zur Penetration von Penicillinen in Zellen sind allerdings nur für Penicillin G verfügbar.
 

Gallensekretion

Piperacillin kann in hohen Dosen die Gallensekretion erhöhen (Calhoun 1987a). Gonzalez et al. untersuchten bei der Ratte den Einfluss von Piperacillin auf die Gallenproduktion. Dabei stellten sie eine vorübergehende, dosisabhängige Erhöhung der Gallensekretion fest. Bei Ratten, welchen 0,3 bis 3,0 mmol/kg Piperacillin intravenös injiziert wurde, waren die Konzentration der Galle und die Exkretionsrate erhöht. Die maximale Exkretionsrate wurde bei einer Dosis von 2,0 mmol/kg Piperacillin beobachtet. Weitere Experimente mit einer kontinuierlichen Infusion mit 2,0 mmol/100 g/min resultierten in einer erhöhten Phospholipid-Sekretion (Gonzalez 2002a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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