Wirkungsmechanismus
Siehe
Penicillin G
Weitere Effekte
Allgemeine Informationen befinden sich unter
Penicillin G.
Immunmodulatorische Effekte
Penicilline können eine immunmodulatorische Wirkung aufweisen. Dabei zeigt
Ampicillin eine starke immunsuppressive Wirkung: In
in-vitro-Versuchen wurde eine Hemmung der Phagozytose und der Chemotaxis nachgewiesen. Diese Effekte wurden auch bei anderen Penicillinen wie
Cloxacillin,
Nafcillin,
Penicillin G und Piperacillin beobachtet. Auch bei der Proliferation von Lymphozyten wurden negative Effekte bei
Amoxicillin,
Cloxacillin,
Penicillin G und
Ticarcillin gezeigt. Die Cytokinproduktion hingegen wurde durch verschiedene Penicilline gesteigert; die Daten sind jedoch zum Teil widersprüchlich und unvollständig (
Wilson 1988a;
Kenny 1992a;
Briheim 1987a;
Ottonello 1991a;
Gunther 1993a).
Petit et al. zeigten
in-vitro die Wirkung von Piperacillin auf Makrophagen, welche aus der Bauchhöhle von 5 - 6 Wochen alten Mäusen entnommen wurden. Dabei wurde die IL-1-Produktion bei der Verwendung einer Lösung mit 10 mg/l erhöht (
Petit 1987a).
Intrazelluläre Wirkung
Anhand von
in-vitro-Untersuchungen mit peritonealen polymorphkernigen Leukozyten von Mäusen wurde die intrazelluläre Aktivität von Piperacillin untersucht. Dabei wurde bei der Verwendung von hohen Konzentrationen wie 38,8 mg/l eine geringe intrazelluläre Aktivität gegen E. coli nachgewiesen (
Adinolfi 1988a). Informationen zur Penetration von Penicillinen in Zellen sind allerdings nur für
Penicillin G verfügbar.
Gallensekretion
Piperacillin kann in hohen Dosen die Gallensekretion erhöhen (
Calhoun 1987a). Gonzalez et al. untersuchten bei der Ratte den Einfluss von Piperacillin auf die Gallenproduktion. Dabei stellten sie eine vorübergehende, dosisabhängige Erhöhung der Gallensekretion fest. Bei Ratten, welchen 0,3 bis 3,0 mmol/kg Piperacillin intravenös injiziert wurde, waren die Konzentration der Galle und die Exkretionsrate erhöht. Die maximale Exkretionsrate wurde bei einer Dosis von 2,0 mmol/kg Piperacillin beobachtet. Weitere Experimente mit einer kontinuierlichen Infusion mit 2,0 mmol/100 g/min resultierten in einer erhöhten Phospholipid-Sekretion (
Gonzalez 2002a).