Wirkungsmechanismus
Der Wirkmechanismus von Gabapentin ist noch nicht vollständig geklärt (
Plumb 2008a), jedoch scheint die Wirkung von Gabapentin nicht auf einem direkten Agonismus an GABA-Rezeptoren zu beruhen (
Papich 2009c), sondern wird primär durch eine Hemmung zentraler L-Typ-Kalziumkanäle auf spinaler und supraspinaler Ebene vermittelt (
Mathews 2008a;
Taylor 1998b). Gabapentin bindet an die α
2δ-Untereinheit von spannungsabhängigen präsynaptischen Kalziumkanälen (
Gee 1996a) und führt zu einer verringerten Freisetzung von exzitatorischen Neurotransmittern (
Kukanich 2011a;
Kong 2007a;
Taylor 1998b;
Bockbrader 2010a;
Muir 2001a). Zudem öffnet es ATP-abhängige Kaliumkanäle, womit es der neuronalen Überaktivität entgegenwirkt (
Feuerstein 2005a).
Analgesie
Gabapentin wirkt analgetisch und kann die Entwicklung einer Allodynie (Schmerzempfindung, die durch Reize ausgelöst wird, welche üblicherweise keinen Schmerz verursachen) oder einer Hyperalgesie (übermäßige Schmerzempfindlichkeit; gesteigerte Empfindung des Schmerzreizes) verhindern (
Plumb 2008a).
Antikonvulsivum
Der Wirkmechanismus der antikonvulsiven Wirkung von Gabapentin ist nicht ganz klar (
Plumb 2008a;
McNamara 2001a).
Neuroprotektion
Es gibt Hinweise, dass Gabapentin bei durch Ischämie bedingten Rückenmarksverletzungen eine neuroprotektive Wirkung hat (
Kale 2011a).