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Eigenschaften

Cyclosporin A ist ein natürlich produzierter Wirkstoff mit starken immunsuppressiven Eigenschaften. Es wirkt sowohl auf die zelluläre, als auch auf die humorale Immunität und ist hoch effektiv bei der Hemmung chronischer Entzündungsreaktionen (Borel 1991a; Borel 1976a; Matsuda 2000b).
 
Cyclosporin A wird hauptsächlich zur Unterdrückung von Abstossungsreaktionen nach Organtransplantationen und bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Allergien eingesetzt. Es wirkt sowohl prophylaktisch, als auch therapeutisch. Die pharmakologischen Effekte treten schnell ein, sind dosisabhängig und nach Beendigung der Therapie rasch reversibel (Borel 1991a; Borel 1976a; Matsuda 2000b).
 
Bei der Behandlung der Keratokonjunktivitis sicca des Hundes zeigt Cyclosporin A lacrimostimulierende und lacrimomimetische Eigenschaften und hat einen positiven Effekt auf die Muzinproduktion der konjunktivalen Becherzellen (Moore 2001a).
 

Wirkmechanismus

Die immunsuppressive Wirkung von Cyclosporin A ist hauptsächlich auf eine Hemmung der Lymphozyten, insbesondere der aktivierten T-Lymphozyten, zurückzuführen.
 

Effekte auf zellulärer Ebene

Durch die Hemmung der aktivierten T-Helferzellen wird die Produktion und Sekretion von verschiedenen Cytokinen, wie z.B. Interleukin-2, Interleukin-3, Interleukin-6, Interferon-γ und anderen Lymphokinen unterdrückt. Dies führt zu einer indirekten Hemmung der Produktion, Differenzierung und Funktion verschiedener, an der Immunantwort beteiligter Zellen.
 
B-Lymphozyten
Cyclosporin A verhindert durch die Hemmung der aktivierten T-Helferzellen die Aktivierung und Proliferation von B-Lymphozyten, sowie ihre Reifung zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen (Borel 1991a; Borel 1988a; Thomson 1992a).
 
Mastzellen
Cyclosporin A hemmt die T-Lymphozyten-abhängige Proliferation und Migration von Mastzellen und die Sekretion von Mediatoren, wie Histamin und Prostaglandin D2, aus aktivierten Mastzellen der Haut und Lunge (Thomson 1992a; Stellato 1992a).
 
Eosinophile Granulozyten
Cyclosporin A unterdrückt die Produktion von eosinophilen Granulozyten (Thomson 1992a).
 
Basophile Granulozyten
Beim Menschen hemmt Cyclosporin A die Freisetzung von Histamin aus durch IgE aktivierten Basophilen (Cirillo 1990a).
 
Killerzellen
Die Zerstörung antigenhaltiger Zielzellen durch zytotoxische T-Lymphozyten (Killerzellen) und andere T-Zellen wird durch Cyclosporin A unterdrückt und somit z.B. bei Autoimmunerkrankungen eine Gewebszerstörung verhindert (Borel 1991a; Borel 1988a; Thomson 1992a).
 
Makrophagen
Cyclosporin A hat keine Wirkung auf die Hauptfunktionen von Makrophagen und Granulozyten, wie Phagozytose, Chemotaxis und Freisetzung von Monokinen. Dies bedeutet, dass Cyclosporin A eine höhere Spezifität besitzt als andere immunsuppressive Substanzen (Borel 1991a; Borel 1988a; Thomson 1992a).
 

Effekte auf subzellulärer Ebene

Cyclsporin A diffundiert passiv durch die Zellmembran und reichert sich intrazellulär an. Ein potentielles Zielobjekt im Zytoplasma ist das Protein Cyclophilin; ein Enzym, welches in grossen Mengen in T-Zellen vorkommt. Die genaue Funktion von Cyclophilin ist unbekannt, es besitzt Peptidyl-Prolin-cis-trans-Isomerase-Aktivität und katalysiert die Proteinfaltung (Matsuda 2000b).
 
Cyclosporin A hemmt während der Aktivierungsphase der T-Lymphozyten die Synthese der mRNS von Interleukin-2 und anderer Lymphokine. Diese Hemmung erfolgt möglicherweise über die Verhinderung der Transduktion des mitogenen Signals von der Zelloberfläche zum Zellkern (Borel 1991a).
 

Weitere Effekte

Folgende Effekte auf das Immunsystem werden (zum Teil noch kontrovers) disskutiert:
 
  -Hemmung der Produktion von Interleukin-1
  -Hemmung des Interleukin-2-Rezeptors an der Zellmembran (erst bei hohen Konzentrationen)
  -direkte Hemmung aktivierter T-Killerzellen (Borel 1991a)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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