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Allgemein
Carfentanil ruft Hyperthermie, Exitationen, Atemdepression, Hypoxämie, Apnoe, Muskelrigidität und Myopathien, nicht selten mit Todesfolge hervor (Delvaux 1999a; Shury 2010a; Shaw 1995a)!
Narkoserückfall
Carfentanil besitzt eine aussergewöhnlich lange Wirkungsdauer; selbst 2 - 24 Stunden nach der Applikation eines Antagonisten kann ein Narkoserückfall auftreten. Dies ist insofern ein Problem, da die Tiere bei einem Narkoserückfall unfähig sind, sich selber zu schützen und vor Angriffen zu verteidigen, was zu hohen Velusten führen kann (Shaw 1995a). Besonders betroffen sind auch Meeressäuger, da ein Narkoserückfall nach dem Zurückkehren ins Wasser zum Ertrinkungstod führt (Mulcahy 2003a; Lanthier 1999a).
Eisbär
Bei Eisbären kann das Risiko eines Narkoserückfalls durch die Applikation von Naloxon mittels verschiedenen Applikationsarten (i.v., i.m., s.c. in Kombination) gesenkt werden (Haigh 1983a).
Rothirsch
Beim Rothirsch tritt ab einer Dosierung von mindestens 100 mg Naltrexon pro 1 mg verwendetem Carfentanil keine erneute Sedierung auf (Miller 1996b).
Aspirationsgefahr
Insbesondere bei Wiederkäuern besteht die Gefahr der Aspiration von Panseninhalt (Seal 1985a; Kreeger 2000a).
Elch
Bei Elchen sind mehrere Todesfälle aufgrund von Aspirationspneumonien nach der Immobilisation mit einer Kombination von Carfentanil und Xylazin bekannt (Kreeger 2000a; Seal 1985a). Es wird geraten, Elche ohne Xylazin und nur mit 0,01 mg/kg Carfentanil zu immobilisieren. Die Wirkung von 1 mg Carfentanil wird mit 100 mg Naltrexon aufgehoben (Kreeger 2000a).
Giraffe
Aufgrund von Erbrechen oder passiver Regurgitation kann Panseninhalt aspiriert werden und zu einer Asphyxie mit Todesfolge führen (Bush 1987a).
Karibu
Es kann eine schwere Hypoxämie auftreten (Lian 2016a)
Antilope
Die Narkose mit einer Carfentanil/Xylazin-Kombination führt zu einer Atemdepression mit starker Hypoxämie sowie einer arteriellen Hypertonie (Schumacher 1997a).
Schwarzbär
Nach der p.o. Anwendung von Carfentanil kann eine Muskelstarre sowie eine Atemdepression auftreten. Mit Diazepam und Sauerstoff können diese unerwünschten Wirkungen gemildert werden (Ramsay 1995a).
Wildpferd
Nach Anwendung einer Carfentanil/Xylazin-Kombination können Muskelstarre, Zittern, milde Tachykardie, Hypertonie und Hyperthermie beobachtet werden (Shaw 1995a).
Pferd
Bei der kombinierten Anwendung von Carfentanil und Xylazin kam es bei domestizierten Pferden zur Tachykardie und Hypertension. Ein Tier starb an einem Lungenödem. Ausserdem traten starke, anhaltende Muskelzuckungen, Tachypnoe, Hyperthermie sowie eine geringgradige metabolische Azidose auf (Shaw 1995a).
Es besteht die Gefahr des Missbrauchs als Dopingmittel für Rennpferde (Tobin 1989c).
Nashorn
Nashörner reagieren auf die stark atemdepressive Wirkung von Carfentanil besonders empfindlich. Deshalb wird empfohlen, atemstimulierende Medikamente und Sauerstoff bereitzuhalten (Portas 2004a; Cornick 1992b; Kearns 2000a).
Walross
Walrösser können auch nach der Antagonisierung orientierungslos sein (Lanthier 1999a).
Beim Weisswedelhirsch kann nach der i.m. Applikation von Carfentanil und Xylazin eine Hyperthermie auftreten. Je länger die Zeit bis zum Wirkungseintritt dauert, desto ausgeprägter ist die Hyperthermie (Storms 2005a).