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Anwendungssicherheit

Albendazol verfügt über eine sehr gute Verträglichkeit.
 

Sicherheitsindex (S.I. = Faktor für die maximal über der therapeutischen Dosierung liegende, noch verträgliche Dosis)

Rind:7,5 - 10 (Hertzberg 1999a)
Schaf:5 - 10 (Hertzberg 1999a)
 

Therapeutische Breite

Rind:10 mg/kg (Xiao 1996a)
 
Rinder tolerieren 45 mg/kg, Schafe 40 bis 100 mg/kg symptomlos (Delatour 1983b; Theodorides 1976a).
 
Eine 5-fache Überdosierung rief in 8 Wochen alten Zicklein keine Toxizitätserscheinungen hervor (Foreyt 1988a).
 

Akute Toxizität

Akute orale LD50

Rind:300 mg/kg (Courtney 1995a)
Schaf:200 mg/kg (Courtney 1995a)
Ratte:1,55 - 3,25 g/kg (Theodorides 1976a)
 

Hund

Nach der einmaligen oralen Gabe von 250 mg/kg an Hunde kam es zu einem transienten Anstieg der roten Blutzellen, zur Neutropenie, Lymphozytose und gastrointestinalen Störungen. Klinisch wurden Anorexie, Depression, Nausea, Erbrechen und Diarrhoe beobachtet (Hallu 1997a).
 

Taube

Eine retrospektive Kohortenstudie, die im Zoo von San Diego mit 410 Tieren durchgeführt wurde, untersuchte die Effekte der beiden Benzimidazole Fenbendazol und Albendazol bei verschiedenen Taubenarten (Columbiformes). Tiere, die mit Fenbendazol oder Albendazol behandelt wurden, wiesen eine signifikant höhere Morbidität (Gewichtsverlust und Leukopenie) sowie eine geringere Überlebensrate auf als unbehandelte Taubenvögel. Die postmortalen pathologischen Befunde, Knochenmarkshypoplasie sowie Zellnekrosen in den Dünndarmkrypten, waren typisch für eine Benzimidazol-Toxizität. Die häufigste Todesursache der mit Fenbendazol oder Albendazol behandelten Taubenvögel war eine perakute bakterielle Infektion und/oder Mykose, was auf eine toxische Immunsuppression des Knochenmarks zurückgeführt wurde. Da die Vögel, welche 100 mg/kg Fenbendazol erhielten, einen stärkeren Gewichtsverlust und eine geringere Überlebensrate aufwiesen sowie früher verstarben, als diejenigen, welche mit 50 mg/kg behandelt wurden, scheint der toxische Effekt dosisabhängig zu sein (Howard 2002a).
 

Subchronische Toxizität

Bei der Behandlung einer Giardiose bei einem Hund mit Albendazol (25 mg/kg 2 × täglich über 5 Tage, dann 50 mg/kg 2 × täglich für weitere 5 Tage) wurde eine schwere, jedoch voll reversible Panzytopenie durch Knochenmarksschädigung beobachtet. Bei der Behandlung gegen Paragonimus sp. einer Katze (25 mg/kg 2 × täglich über 4 Tage) kam es ebenfalls zur Panzytopenie mit Knochenmarkshypoplasie. Die toxischen Effekte des Albendazols auf das Knochenmark scheinen beim Hund dosisabhängig, bei der Katze jedoch idiosynkratisch zu sein (Stokol 1997a).
 
Bei Alpakas traten nach oraler Verabreichung ab einer Dosierung von 19 mg/kg während 5 Tagen toxische Symptome auf. Die Tiere hatten starken wässrigen Durchfall mit schwerer Dehydratation und einer Leukopenie. Trotz intensiver Therapie verlief die Überdosierung bei den meisten Tieren tödlich. Da die therapeutische Dosierung nur wenig tiefer bei 10 - 15 mg/kg liegt, sollte das Gewicht der Tiere genau bestimmt und Albendazol wenn möglich nur einmalig verabreicht werden (Gruntman 2009a).
 

Chronische Toxizität:

Die Gabe von 100 mg/kg/Tag über 14 - 21 Tage führte bei Katzen zu Gewichtsverlust und Neutropenie (Plumb 1991a; Dubey 1978a). Bei Hunden wurde bei der Gabe von 30 mg/kg/Tag über 26 Wochen eine Abnahme der weissen Blutzellen beobachtet. 60 mg/kg/Tag über 26 Wochen führte zum Gewichtsverlust, zur Blutdyskrasie und zur Abnahme des Zellgehaltes im Knochenmarke (Barr 1993a).
 

Reproduktion

Albendazol kann, insbesondere in hohen Dosen, teratogen und embryotoxisch wirken. Für die teratogene Wirkung des Albendazols ist wahrscheinlich das Albendazolsulfoxid, durch die Blockierung des Mikrotubulin verantwortlich (Delatour 1984a; Manger 1991a; Theodorides 1993a; Bosse 1981a; Delatour 1983b).
 
Besonders empfindlich sind Rind und Schaf (Theodorides 1993a).
 

Schaf

Bei Lämmern von Auen, welche 15 mg/kg bzw. 11 mg/kg Albendazol am 17. Trächtigkeitstag erhalten haben, wurden Skelettabnormalitäten beobachtet.
 

Rind

Bei Rindern, welchen zwischen dem 7. und 14. Tag nach der Besamung Albendazol in einer Dosierung von 25 mg/kg KGW verabreicht wurde, konnte eine verminderete Konzeptionsrate (Trächtigkeitsrate) beobachtet werden. Dabei waren die embryoletalen Effekte bei Applikation am 14. Trächtigkeitstag ausgeprägter, als bei Verabreichung am 7. Trächtigkeitstag. Die gleiche Dosis (25 mg/kg KGW) am 21., 31., 41., 51. und 61. Tag der Trächtigkeit verabreicht, hatte keine toxischen Wirkungen auf die Embryos oder Föten zur Folge. Dosen von 10 - 15 mg/kg zu verschiedenen Zeitpunkten der frühen Trächtigkeit an tragende Kühe verabreicht, führten ebenfalls nicht zu Schädigungen der Embryonen oder Föten. Eine einzelne Gabe von 25 mg/kg in den letzten 3 Monaten der Trächtigkeit induzierte keinen Abort (Theodorides 1993a).
 

Hund

Bei der Behandlung tragender Hündinnen gegen somatische Larven von Toxocara canis und Ancylostoma caninum zur Verhinderung pränataler und galaktogener Infektionen der Jungtiere können bei den Welpen signifikant niedrigere Geburtsgewichte und gehäuft Palatoschisis auftreten (Bosse 1981a).
 

Vögel

Bei Vögeln ist eine Verminderung der Legeleistung und der Schlupfrate zu beobachten (Ungemach 1994b).
 

Ratten

Bei Ratten können bereits bei Dosen von 10 mg/kg embryoletale Effekte hervorgerufen werden (Delatour 1983b).
 

Männliche Tiere

Bei Langzeitverabreichung kann es zur Störung der männlichen Fertilität kommen (Ungemach 1994b).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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