Fluvoxamin ist zur Behandlung von Verhaltensstörungen beim Kleintier indiziert und sollte mit einer Verhaltenstherapie begleitet werden (Plumb 2018a).
Zur Evaluation der Wirksamkeit ist eine Behandlungsdauer von 3 bis 8 Wochen empfohlen (Plumb 2018a, McEvoy 2007a). Bei Hunden und Katzen wird beim Therapiebeginn zu einer allmählichen Erhöhung der Dosierung geraten, sodass das Auftreten von Sedation und Inappetenz vermieden werden kann (Schroll 2016a). Bei Therapiebeginn oder Dosisanpassungen ist das Tier bezüglich dem Auftreten von Verhaltensänderungen oder anderen Nebenwirkungen zu überwachen (McEvoy 2007a). Fluvoxamin sollte nicht plötzlich abgesetzt werden, sondern die Dosis schrittweise über mindestens 3 Wochen hinweg reduziert werden (Plumb 2018a, McEvoy 2007a).
Fluvoxamin ist in der Form von Tabletten oder Kapseln mit verzögerter Freisetzung erhältlich (Plumb 2018a). Die Gabe von Fluvoxamin kann mit oder ohne Futter erfolgen (Plumb 2018a, McEvoy 2007a). Die Tabletten sind ganz zu verabreichen und sollten weder zerkaut noch zermörsert werden (Sandoz Canada Inc. 2018b; McEvoy 2007a).
Fluvoxamin kann laut Literatur bei Hunden mit anderen Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (z.B. Sertralin), Benzodiazepinen, trizyklischen Antidepressiva und Serotonin-Antagonist-und-Wiederaufnahmehemmern (SARI) kombiniert werden (Schroll 2016a). Da Interaktionen mit den obigen Medikamenten stattfinden können und das Risiko des Serotoninsyndroms besteht, sollte jeweils eine Güterabwägung sowie eine gute Überwachung erfolgen, und die Dosierung der Medikamente ggf. angepasst werden.
Bei beeinträchtigter Nieren-, Leber- oder Herzfunktion und bei geriatrischen Tieren sollte die initiale Therapie im unteren Dosisbereich begonnen werden und eine regelmässige Überwachung erfolgen (McEvoy 2007a).
Bei einer Langzeittherapie sollten periodische Therapiekontrollen erfolgen und die Fluvoxaminmenge auf die kleinste wirksame Dosis reduziert werden (McEvoy 2007a). Generell ist eine Überwachung auf mögliche Nebenwirkungen empfohlen. Bei Patienten mit Vorerkrankungen ist dies je nach Fall mit einer verschärften Überwachung von Leberwerten, Nierenwerten oder EKG zu ergänzen (Plumb 2018a).
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