Wirkmechanismus
Durch passive Penetration gelangt das fettlösliche Permethrin durch die Insektenkutikula und verteilt sich im ganzen Insektenkörper (
Zerba 1988a). Permethrin ist neurotoxisch und bindet an die Na
+-Kanäle der Nervenzellmembran. Dies führt zu einer langandauernden Öffnung bzw. verlangsamten Schliessung der Na
+-Kanäle und einem damit verbundenen Einstrom von Na
+-Ionen in die Zelle. Es kommt zu repetetiven Entladungen oder spontaner Depolarisation der Zellmembran (
Zerba 1988a;
Narahashi 1996a;
EMEA 2000n). Besonders empfindlich sind sensorische Neuronen und neurosekretorische Zellen und Nervenendigungen. Dies hat bei den Arthropoden initial Erregungszustände mit Konvulsionen, gefolgt von Koordinationsstörungen und Lähmung zur Folge. Bei ausreichender Einwirkungsdauer kommt es zum Tod (
Zerba 1988a).
Die Insekten sind in der Lage Pyrethroide zu metabolisieren. Dies erfolgt durch verschiedene Entgiftungsesterasen und durch die MFO (mixed function oxidase). Durch Blockierung dieser Entgiftungsmechanismen kann die Stabilität der Pyrethroide erhöht werden. Die MFO kann z.B. mit
Piperonylbutoxid, die Entgiftungsesterasen mit Organophosphaten (z.B. Profenphos) wirksam blockiert werden (
Zerba 1988a).
Bei der Verwendung von Permethrin-imprägnierten Ohrmarken überwiegt der repellierende Effekt auf Insekten. Dieser beruht auf eine Reizung taktiler Elemente in den Extremitäten (Fuss-Rückzieh-Effekt) der Arthropoden (
Ungemach 1994b).