mdi-magnify Wirkstoff Suchen Tierarzneimittel Produkte & Futter


mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Wirkstoffe mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

Anwendungssicherheit

Tramadol ist sowohl nach einmaliger, als auch nach wiederholter parenteraler Gabe gut verträglich. Tramadol-Lösungen werden lokal (subkutan) als auch intravenös gut vertragen (Lagler 1978a). Sowohl nach akuter als auch nach chronischer Applikation von Tramadol in toxischen Dosierungen traten keine neurohistopathologischen Veränderungen auf (Matthiesen 1998a).
 

Neugeborene Tiere / Jungtiere

Neugeborene Tiere reagieren zwei- bis dreimal empfindlicher auf Tramadol als ausgewachsene Tiere, wahrscheinlich weil die Blut-Hirn-Schranke noch durchlässiger ist (Lagler 1978a). Bei einem Kleinkind führte die versehentlichen Aufnahme einer viel zu hohen Dosierung Tramadol zu einem Serotoninsyndrom. Die klinischen Symptome beinhalteten übererregbarkeit, Tachykardie, Hyperthermie und Hypertension. Bei adulten Patienten kommt es normalerweise nur zu einem Serotoninsyndrom bei der gleichzeitigen Anwendung von Tramadol mit Antidepressiva wie SSRI, MAO-Hemmer oder TCA (Maréchal 2011a).
 

Retard Tabletten

Das Zerkauen der Retard Tabletten kann bei Hunden zu toxischen Plasmaspiegeln führen (Papich 2007c).
 

Akute Toxizität

Symptome

Die Hauptsymptome einer Intoxikation mit Tramadol sind bei allen Spezies ähnlich: Unruhe, Hyperaktivität aber auch verminderte Spontanaktivität, Ataxie, Exophthalmus, Mydriasis, Salivation, Erbrechen, Tremor, Konvulsionen, Dyspnoe und Zyanose. Aufgrund eines Atemstillstandes können die Tiere innerhalb von Minuten nach der i.v. Applikation von Tramadol sterben (Matthiesen 1998a).
 
Beim Hund traten nach der i.v. Applikation von 10 mg/kg/d Tramadol vereinzelt leichte Verhaltensänderungen kurz nach der Injektion auf (Lagler 1978a).
 
Beim Menschen kann es nach der Anwendung von sehr hohen Dosierungen (100-mal höhere Plasmaspiegel als therapeutisch notwendig) zu Todesfällen aufgrund respiratorischer Insuffizienz (Musshoff 2001a) oder aufgrund von fatalem Leberversagen (De Decker 2008a).
 

LD50

Maus:oral 350 mg/kg (Matthiesen 1998a)
s.c. 200 mg/kg (Lagler 1978a)
i.v. 68 mg/kg (Lagler 1978a)
  
Ratte adult:oral 300 mg/kg (Matthiesen 1998a)
s.c. 286 mg/kg (Lagler 1978a)
i.v. 40-100 mg/kg (Matthiesen 1998a)
Ratte neugeboren:oral 100 mg/kg (Lagler 1978a)
s.c. 82 mg/kg (Lagler 1978a)
  
Meerschweinchen:oral 850 mg/kg (Lagler 1978a)
s.c. 245 mg/kg (Lagler 1978a)
i.v. 40 - 100 mg/kg (Matthiesen 1998a)
  
Kaninchen:oral 450 - 600 mg/kg (Matthiesen 1998a)
i.m.150 - 300 mg/kg (Lagler 1978a)
i.v. 40 -1 00 mg/kg (Matthiesen 1998a)
  
Hund:oral ca. 450 mg/kg (Lagler 1978a)
i.m. 50 - 100 mg/kg (Lagler 1978a)
i.v. ca. 50 mg/kg (Lagler 1978a)
 

Chronische Toxizität

Ratten

Nach der Verabreichung von 60 mg/kg/d Tramadol peroral für 6 Monate an Ratten traten folgende klinische Symptome auf: Verhaltensänderungen, Salivation, Spasmen und Konvulsionen (Matthiesen 1998a). Die LD50-Werte sind nach chronischer Applikation von Tramadol gegenüber dem Ausganswert nicht verändert (Lagler 1978a).
 

Hunde

Nach der Verabreichung von 10 - 60 mg/kg/d peroral an Hunde über einen Zeitraum von 6 - 12 Monaten zeigten die Tiere Erbrechen, Mydriasis, Gewichtsverlust und vereinzelt hatten die Tiere Krämpfe (Matthiesen 1998a).
 

Reproduktion (Embryo- / Fetotoxizität)

Tramadol scheint bei Ratten und Kaninchen keine negativen Auswirkungen auf die Fertilität und die postnatale Entwicklung der Jungtiere zu haben. Es wurden keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen festgestellt (Matthiesen 1998a; Bamigbade 1998a).
 

Karzinogenität

Bei Ratten und Mäusen konnten keine Hinweise für eine Karzinogenität von Tramadol gefunden werden (Matthiesen 1998a).
 

Antagonist

Die Wirkungen von Tramadol können nur teilweise durch die Verabreichung von Naloxon aufgehoben werden (Plumb 2008a), da Tramadol auch nicht-opioide Wirkungen hat (Scott 2000a). Die respiratorisch depressiven Wirkungen von Tramadol können aber durch Naloxon antagonisiert werden (Teppema 2003a). Beim Menschen hebt Naloxon eine Sedation und Apnoe bei 50% der Patienten mit einer Tramadol Überdosierung auf (Scott 2000a).
 
Yohimbin, ein α2-Antagonist, antagonisiert die analgetischen Wirkungen von Tramadol zu einem grossen Teil (Desmeules 1996a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.