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Allgemein

Die Interaktionen von Amoxicillin entsprechen im Allgemeinen denjenigen von Penicillin G (Dowling 2004c).
 

Amilorid

Amoxicillin sollte nicht zusammen mit Amilorid oral eingenommen warden, da ansonsten die Bioverfügbarkeit signifikant vermindert wird. Amilorid hemmt den Natrium-Protonen-Austauscher an der luminalen Enterozytenmembran. Dadurch stehen im Lumen weniger Protonen zur Verfügung, welche für den Amoxicillin-Protonen-Co-Transport in die Zelle benötigt werden. Bei Versuchspersonen, welche 1 g Amoxicillin mit 10 mg Amilorid einnahmen, sank die Bioverfügbarkeit um 27% (Westphal 1995a; Westphal 1995b)
 

Antibiotika

Penicilline sollten nicht mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika (Tetracyclin, Chloramphenicol usw.) kombiniert werden, da sie nur gegen wachsende Keime eine Wirkung zeigen (Zipf 1954a).
 

Synergismus

Die Kombination von Penicillinen mit Clavulansäure bildet den für die Klinik wichtigsten Synergismus. Die Clavulansäure wird oft mit Amoxicillin, Ampicillin und Ticarcillin kombiniert. Sie hemmt die bakterielle ß-Lactamase durch eine kovalente Bindung; durch die Hemmung dieses Enzyms wird das Wirkungsspektrum der β-Laktam-Antibiotika gegen eigentlich resistente Keime erheblich erweitert (Hunter 1980a).
 
Amoxicillin wirkt synergistisch mit Aminoglykosiden (Brogden 1979a). In einem Versuch mit Mäusen, welche mit Str. pneumoniae infiziert worden waren, überlebten trotz der Behandlung mit Amoxicillin nur 30%, beim alleinigen Einsatz von Gentamicin sogar nur 10%. Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Amoxicillin und Gentamicin stieg die Überlebensrate auf 82 - 92%. Dies weist auf einen synergistischen Effekt zwischen Amoxicillin und Gentamicin hin (Darras-Joly 1996a; Boisivon 1990a).
 
Amoxicillin und Cephalosporine verhalten sich synergistisch (Plumb 2002a). Bei einem in-vitro-Versuch mit E. faecalis verringerten sich die MIC von Amoxicillin und Cefotaxim bei der gemeinsamen Verwendung deutlich. Dabei sättigte Amoxicillin die PbP4 und PbP5 von E. faecalis zu 50%, Cefotaxim sättigte die PbP2 und PbP3 total. Man vermutet, dass der synergistische Effekt der Antibiotika auf der vermehrten Bindung der PbP's beruht (Mainardi 1995a; Jones 1998a).
 
Amoxicillin zeigte in-vitro einen synergistischen Effekt mit Metronidazol, welches gegen Actinobacillus actinomycetemcomitans eingesetzt wurde. Dabei wurde von Bakterien, welche gleichzeitig mit Metronidazol und Amoxicillin inkubiert worden waren, mehr Metronidazol aufgenommen als bei der alleinigen Inkubation mit Metronidazol (Pavicic 1994a).
 

Antagonismus

Bei einem in-vitro-Versuch mit Amoxicillin und Rifampicin gegen Listeria monocytogenes entsprach die Aktivität während den ersten 6 Stunden derjenigen von Amoxicillin allein. Nach 24 Stunden war die Aktivität signifikant tiefer als bei der alleinigen Verwendung der beiden Wirkstoffe (Boisivon 1990a).
 

Antagonistisches & synergistisches Verhalten

Bei einem in-vitro-Versuch mit der Kombination von Amoxicillin und Ciprofloxacin gegen Listeria monozytogenes wurde während der ersten 6 Stunden eine antagonistische Wirkung beobachtet. Nach 24 Stunden jedoch zeigte die Kombination der beiden Wirkstoffe eine höhere Aktivität als Ciprofloxacin allein, da das erneute Wachstum der Bakterien, welches mit Ciprofloxacin beobachte wurde, ausblieb. Die Kombination war auch aktiver als Amoxicillin allein (Boisivon 1990a).
 

Antikoagulantien

Die gleichzeitige Verabreichung von Amoxicillin mit Antikoagulantien kann das Risiko von Blutungen erhöhen. Bei einem Menschen kam es nach der Einnahme von Amoxicillin/Clavulansäure (500/125 mg 3-mal täglich) und Warfarin (7,5 mg/Tag) zu einer Hämaturie. Ausserdem war das INR ("international normalized ratio", Messwert zur Bestimmung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes) erhöht. Die Ursache dieser Interaktion ist bisher noch nicht bekannt; es wird vermutet, dass die Verminderung der Vitamin K-produzierenden Darmflora durch Amoxicillin die blutgerinnungshemmende Wirkung des Warfarins verstärkt (Davydov 2003a).
 

Labor

Die Glucose-Bestimmung im Urin kann falsch positiv ausfallen, wenn der Test eine Kupfersulfat-Lösung enthält (Plumb 2002a; Greene 1998a).
 

Methotrexat (Zytostatikum)

Da Amoxicillin und Methotrexat der aktiven tubulären Sekretion unterliegen, vermindert Amoxicillin die Ausscheidung von Methotrexat und bewirkt dadurch eine Erhöhung der Methotrexat-Plasmakonzentration und der toxischen Effekte (Ronchera 1993a).
 

Nichtsteroidale Entzündungshemmer / Essigsäurederivate

Bei einem Menschen führte die gleichzeitige orale Einnahme von Amoxicillin (2 g) und Diclofenac-Natrium (100 mg) zu einer um 18,5% erhöhten Amoxicillin-Clearance. Man vermutet, dass Diclofenac die renale Ausscheidung von Amoxicillin beeinflusst. Die Menge des verfügbaren Amoxicillins wird dadurch signifikant vermindert (De Cassia Bergamaschi 2006a).
 

Piperin (Piper nigrum)

Bei gleichzeitiger oraler Verabreichung erhöht Piperin (Hauptalkaloid des schwarzen Pfeffers) die Bioverfügbarkeit von Amoxicillintrihydrat signifikant. Als Ursache wird vermutet, dass Piperin die mikrosomalen Enzyme hemmt, welche in den Amoxicillin-Metabolismus involviert sind (Hiwale 2002a).
 

Probenecid

Probenecid vermindert die tubuläre Sekretion von Amoxicillin und verlängert so dessen Eliminationshalbwertszeit (Tennant 1999a; Martin 2004a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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