Antikoagulante Wirkung
Dermatansulfat kommt entweder frei in der extrazellulären Matrix oder gebunden an zelluläre Membranen vor allem in der Haut, Sehnen, Sklera, Skelettmuskulatur, Blutgefässen, Knochen und Knorpel vor (
Linhardt 1995a). Durch die Fähigkeit an verschiedene Moleküle und Proteine binden zu können, weist Dermatansulfat eine antikoagulante Wirkung auf (
Volpi 2006a), kann die Adhärenz von pathogenen Mikroorganismen verändern und hat in der Haut Einfluss auf die Wundheilung (
Trowbridge 2002a). Ein wichtiger Nachteil von Dermatansulfat ist seine kurze Halbwertszeit und die im Vergleich mit Heparin geringe Bioverfügbarkeit (
Volpi 2006a).
Vorkommen in der Blasenwand
Dermatansulfat und andere Glykosaminoglykane wie Chondroitinsulfat und Heparansulfat bilden natürlicherweise eine Schutzschicht an der Blasenwand, um so die Adhärenz von Kristallen, Ionen, Proteinen und Mikroorganismen zu vermindern. Bei Menschen und Katzen mit interstitieller Zystitis ist die Ausscheidung von Glykosaminoglykanen über den Urin vermindert. Als Ursache wird eine Veränderung der Synthese bzw. des Metabolismus der Glykosaminoglykane oder eine veränderte Blasenwandpermeabilität vermutet (
Buffington 1996a).
Hydration des Gewebes
In der Kornea weisen Dermatansulfat und auch das
Keratansulfat wasserbindene Eigenschaften auf, die eine Voraussetzung für die Transparenz der Kornea sind (
Funderburgh 2000a).