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Adrenalin

In hohen Dosen kann Digoxin das Myokard sensibilisieren. In Kombination mit Adrenalin sollte auf Rhythmusstörungen überwacht werden (Plumb 1999a).
 

Aktivkohle

Bei gleichzeitiger Gabe von Aktivkohle und Digoxin ist eine Verminderung der Wirkung von Digoxin möglich (Bodem 1983a).
 

Albuterol

Führt zu einer Zunahme des Verteilungsvolumens von Digoxin. Der Plasmaspiegel steigt um 30% an. Eine Überwachung des Serumsspiegels ist nötig (Kelly 1996a).
 

Acetylsalicylsäure

Bei einer Kombinationstherapie von Digoxin (0,01 mg/kg oral alle 48 Stunden) mit Aspirin, Furosemid und einer kommerziellen salzarmen Diät wurde ein erhöhter Plasma-Digoxinspiegel gemessen (Atkins 1988a). Acetylsalicylsäure führt zu einer Erhöhung des Digoxinspiegels, zumindest zum Teil als Folge einer reduzierten Digoxin-Clearance (Wilkerson 1980a).
 

Acetaminophen

Acetaminophen führt zu einer Erhöhung des Digoxinspiegels, jedoch ohne signifikante Veränderung der Digoxin-Clearance (Wilkerson 1980a).
 

ACTH

ACTH kann zu einem Kaliumverlust führen (Villa 1998a; Ungemach 1994c) und damit zu einer gesteigerten Empfindlichkeit für Digitalisglykoside (Plumb 1999a; Ungemach 1994c).
 

Aldosteron

Digoxin erhöht die durch Aldosteron induzierte Steigerung des Blutdrucks deutlich (Spence 1989a).
 

Amilorid

Das kaliumsparende Diuretikum Amilorid reduziert die positiv inotropen und toxischen Wirkungen von Digitalisglykosiden (Kennedy 1984a). Dies kann eine Folge der durch Amilorid ausgelösten Veränderung der Interaktion zwischen Glykosiden und ihren Rezeptoren im Myokard (Kennedy 1984a) sein oder Folge einer Hemmung der sarkolemmalen Na+/K+- und / oder Na+/Ca2+-Austauschmechanismen (Kennedy 1984a).
 

Amiodaron

Amiodaron erhöht den Blutspiegel von Digoxin (Colvin 1990a). Amiodaron senkt die renale Digoxin-Clearance (Kelly 1996a; Staneva-Stoytcheva 1992b) und / oder das Verteilungsvolumen (Kelly 1996a). Die Eliminationshalbwertszeit ist verlängert (Staneva-Stoytcheva 1992b). Der Digoxin-Blutspiegel nimmt um 70 - 100% zu. Die Reduktion der Digoxin-Dosis um 50% und eine Kontrolle des Blutspiegels werden empfohlen (Kelly 1996a). Die Bindung von Digoxin an die Na+/K+-ATPase wird durch Amiodaron nicht beeinflusst (Colvin 1990a).
 

Amphotericin B

Amphotericin B kann zu einem Kaliumverlust führen und damit zu einer gesteigerten Empfindlichkeit für Digitalisglykoside (Plumb 1999a; Ungemach 1994c), außerdem zur Hypomagnesämie (Ungemach 1994c).
 

Amrinon

Digoxin und andere inotrope Glykoside führen mit Amrinon zu additiven Wirkungen (Plumb 1999a).
 

Anästhesie

Unter hypoxischen Bedingungen während der Narkose führt Digoxin zu einer Erhöhung des linksventrikulären Druckgradienten, des Herzminutenvolumens und des Schlagvolumens, ohne den durch die Hypoxie erhöhten Katecholaminspiegel, die Herzfrequenz, den mittleren Aorten- oder arteriellen pulmonalen Druck zu beeinflussen. Auch die Rückkehr zu den normalen Werten nach Reoxygenation ist unabhängig von Digoxin (Saito 1982b).
 

Antacida

Durch Behinderung der Absorption von Digitalisglykosiden (Plumb 1991a; Ungemach 1994c) wird die Blutkonzentration um 25% gesenkt. Es wird empfohlen, Digoxin nicht gleichzeitig zu verabreichen (Kelly 1996a).
 

Anticholinergika

Bei der Verwendung der Digitalisglykoside zur Behandlung von Vorhofflimmern oder -flattern vor dem Einsatz von Anticholinergika reduzieren Digitalisglykoside lediglich die Zunahme der Herzfrequenz, die durch diese Medikamente ausgelöst wird (Plumb 1999a).
 

Benzodiazepine

Diazepam und Chlorazepate verringern die Gewebsspiegel von Digoxin (50 g/kg!! i.v.). In-vitro erhöhen Benzodiazepine konzentrationsabhängig die Bindungsaffinität von Digoxin zu Protein (Castillo Ferrando 1983a).
 
Diazepam kann die toxischen Effekte von Digoxin verstärken, bzw. den Plasmaspiegel erhöhen (Plumb 1999a). Diazepam besitzt alleine eine positiv inotrope Wirkung und verringert in Kombination die positiv inotrope Wirkung von Digoxin (Castillo-Ferrando 1985a).
 

Bepridil

Die Kombination mit Digoxin kann zu einer verzögerten sinuatrialen oder atrioventrikulären Weiterleitung oder einer erhöhten Automatie führen. Eine EKG-Überwachung mit Kontrolle auf sinuatrialen oder atrioventrikulären Block ist nötig (Kelly 1996a).
 

Beta-Blocker

Die Kombination mit Digoxin führt zu einer verzögerten sinuatrialen oder atrioventrikulären Weiterleitung. Eine EKG-Überwachung mit Kontrolle auf sinuatrialen oder atrioventrikulären Block ist nötig (Kelly 1996a). Einer Verminderung der Kontraktilität kann durch Unterbrechung oder Reduktion der Beta-Blocker-Dosis begegnet werden (Kelly 1996a).
 

Captopril

Die Kombination mit Captopril kann zu einem variablen, mäßigen Abfall der Digoxin-Clearance und / oder des Verteilungsvolumens führen. Eine Überwachung des Serumsspiegels ist nötig (Kelly 1996a).
 

Carbenoxolon

Carbenoxolol führt zu Hypokaliämie und Hypomagnesämie und verstärkt so die Wirkung der Digitalisglykoside (Ungemach 1994c).
 

Chemotherapeutika (z.B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vinca-Alkaloide, Cytarabin)

Chemotherapeutika reduzieren die Absorption von Digoxin (Plumb 1999a).
 

Chinidin

Pharmakokinetik

Gleichzeitige Verabreichung von Chinidin erhöht den Digoxinspiegel im Plasma (Marr 1997a; Plumb 1991a; Wilkerson 1980a; Miller 1989a; Colvin 1990a; Plumb 1999a; Rougeot 1984a; Gessman 1983a; De Rick 1981a; Kim 1981c; Kim 1981a; Warner 1985a; Isaacs 1989a) teilweise bis auf das Doppelte (Bodem 1983a; Warner 1983a). Es wurde jedoch auch keine Veränderung des Digoxinspiegels in Kombination mit Chinidin beobachtet (Warner 1983a). Die Reduktion sowohl der Initial- wie auch der Erhaltungsdosis von Digoxin um 50% und eine Kontrolle des Blutspiegels werden empfohlen (Kelly 1996a). Als Ursachen werden eine Reduktion der Elimination von Digitalisglykosiden (Ungemach 1994c), eine Verringerung der renalen Clearance von Digoxin (Gibson 1980c; Koren 1988b; Pion 1992a), eine Verringerung der hepatischen Clearance (Koren 1988b), eine Erhöhung des Digoxinspiegel durch Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung (Boswood 1999a; Kim 1981b), eine Reduktion des Verteilungsvolumens von Digoxin (Gibson 1980a; Kim 1981c) und eine verkürzte Halbwertszeit (Gibson 1980a) diskutiert. Das Verhältnis der Digoxin-Clearance zur Inulin-Clearance wird durch Chinidin reduziert, ebenso wie durch hohe Digoxindosen allein (Clohisy 1982b). Chinidin ist ein Inhibitor des P-Glycoproteins und führt durch Interaktion zu einer verringerten aktiven tubulären Sekretion von Digoxin (Woodland 1998a). Da die Sekretion nach aktiver apikaler Anreicherung von Digoxin gegen den Konzentrationsgradient in den Tubuluszellen erfolgt, können Hemmer des P-Glykoproteins diese Anreicherung verhindern (Ito 1993b; Ito 1993c). Nach oraler oder intravenöser Gabe von Digoxin in Liposomen wird die Serumkonzentration von Digoxin durch Chinidin nicht beeinflusst (Fountain 1981b).
 

Wirkung

Die Bindung von Digoxin an die Na+/K+-ATPase wird durch Chinidin nicht beeinflusst (Colvin 1990a) bzw. die Gewebebindung ist unverändert (Kim 1981b). Die Gabe von Chinidin vor Digoxin resultiert in einer Inhibition des positiv inotropen Effekts von Digoxin; wird Digoxin vorher gegeben, ist eine erhöhte inotrope Wirkung die Folge (Williams 1981d). Am Modell wurden im isolierten linksartialen Muskel des Meerschweinchen keine Veränderung der positiv inotropen Wirkung durch Kombination von Digoxin mit Chinidin beobachtet, die Bindung an die Na+/K+-ATPase blieb unbeeinflusst (Berlin 1986a).
 

Gewebekonzentrationen

Die Digoxinkonzentration in der Skelettmuskulatur fällt unter Chinidintherapie ebenfalls deutlich ab (Bodem 1983a). Proportional zum Blutspiegel nehmen auch die Konzentrationen in den meisten Geweben zu (Warner 1985a). Bei neugeborenen Hunden verändert Chinidin den Steady-State Serum-Digoxinspiegel nicht (intramuskulär bzw. intraperitoneal), die Konzentrationen im Gehirn, im Skelettmuskel und Leber werden jedoch erhöht (Pickoff 1986a).
 

EKG

Das RR-Intervall im EKG ist signifikant verlängert (Warner 1985a). Die Toxizität wird erhöht (De Rick 1981a; Thompson 1989a), die Wirkungen der Kombination scheinen die Summe der Einzelwirkungen zu sein (Gessman 1983a).
 

Chinin

Nach einem initialen Abfall der Digoxinkonzentration im Plasma 30 Minuten nach einer Chinininjektion, wurden 2 - 3 Stunden später die Ausgangswerte wieder erreicht (Schulz 1984a).
 

Chloramphenicol

Chloramphenicol führt zu einer Abnahme des Digoxinblutspiegels (Pedersoli 1980d).
 

Chloroquin

Die gleichzeitige Gabe von Chloroquin führt, besonders bei längerer Behandlung (signifikant ab dem dritten Tag), zunehmend zu einer Erhöhung des Digoxinmaximalspiegels (McElnay 1985a).
 

Cholestipol

Cholestipol reduziert die Wirkung von Digoxin bei gleichzeitiger Applikation (Bodem 1983a).
 

Cholestyramin

Cholestyramin reduziert die Wirkung von Digoxin bei gleichzeitiger Applikation (Bodem 1983a) durch Reduktion der Absorption (Kelly 1996a; Ungemach 1994c). Die Blutkonzentration wird um 25% gesenkt. Es wird empfohlen, Digoxin acht Stunden vorher zu verabreichen (Kelly 1996a).
 

Cimetidin

Cimetidin reduziert die Absorption von Digoxin (Plumb 1999a).
 

Cyclosporine

Cyclosporine können die Nierenfunktion und damit die renale Clearance von Digoxin beeinträchtigen (Kelly 1996a; Pion 1992a). Die Kontrolle der Serumkonzentration sollte häufiger durchgeführt werden, wenn eine eingeschränkte Nierenfunktion vorliegt (Kelly 1996a). Cyclosporine beeinflussen die Proteinbindung von Digoxin nicht. Die Eliminationshalbwertszeit wird verlängert. Das Verteilungsvolumen unter Steady-State Bedingungen nimmt unter oraler Cyclosporintherapie über vier Tage ab, ebenso wie die Ganzkörperclearance (Robieux 1992a). Cyclosporine führen als Inhibitor des P-Glycoproteins durch Interaktion zu einer verringerten aktiven tubulären Sekretion von Digoxin (Woodland 1998a). Die Sekretion erfolgt nach aktiver apikaler Anreicherung von Digoxin gegen den Konzentrationsgradient in den Tubuluszellen, Hemmer des P-Glykoproteins können diese Anreicherung verhindern (Ito 1993b; Ito 1993c).
 

Danomycin

Das Antibiotikum reduziert die positiv inotrope Wirkung von Beta-Methyldigoxin beim Meerschweinchen konzentrationsabhängig, vermutlich durch eine Verminderung des intrazellulären Kalziums (Bossa 1980a).
 

Dextrose

Dextrose in hoher Konzentration, oder in Kombination mit Insulin, senkt die extrazelluläre Kaliumkonzentration und führt damit zu einer gesteigerten Empfindlichkeit für Digitalisglykoside (Plumb 1999a).
 

Diltiazem

Diltiazem führt zu einem variablen, mäßigen Abfall der Digoxin-Clearance und/ oder des Verteilungsvolumens. Eine Überwachung des Serumsspiegels ist nötig (Kelly 1996a). Die Kombination von Digoxin und Diltiazem kann zur Verzögerung der AV-Überleitung und zur Verlangsamung der Ventrikelfrequenz bei Kammerflimmern sinnvoll sein (Miller 1989a). In einer Untersuchung am Meerschweinchen wurden nach chronischer Digoxinverabreichung nach zusätzlich zweitägiger Gabe von Diltiazem ein unveränderter Serumspiegel und erhöhte Digoxinwerte in Pankreas, Leber und Niere gefunden. Der Autor geht jedoch von deutlichen Speziesunterschieden bei der Beeinflussung der Pharmakokinetik von Digoxin durch Kalzium-Kanal-Blocker aus (Taubert 1987a). Ca2+-Kanal-Blocker führen beim Meerschweinchen zu einer Reduktion der Resorption von Digoxin aus dem Darm (Budihna 1993a).
 

D-Penicillamin

D-Penicillamin reduziert die Wirkung von Digoxin (Bodem 1983a).
 

Disopyramid

Die Kombination mit Digoxin kann zu einer verzögerten sinuatrialen oder atrioventrikulären Weiterleitung oder verstärkten Automatie führen. Eine EKG-Überwachung mit Kontrolle auf sinuatrialen oder atrioventrikulären Block ist nötig (Kelly 1996a).
 

Diuretika

Diuretika (z.B. Furosemid, Thiazide) führen durch Kaliumverlust zu erniedrigten Serum- und Gewebskonzentrationen an Kaliumionen. Dadurch nimmt die Empfindlichkeit für Digitalisglykoside zu (Kelly 1996a; Plumb 1991a; Ungemach 1994c). Furosemid führt außerdem zu einem erhöhten Digoxinspiegel im Blut und in den myokardialen Zellen (Pedersoli 1983a; Steiness 1978a). Eine einmalige intravenöse Furosemid-Injektion führt beim langzeitdigitalisierten Patienten, d.h. mit Steady-State Digoxin-Konzentrationen in Blut und Geweben, zu keiner Veränderung des Digoxinspiegels im Blut und zu keiner Veränderung kardialer Parameter, wie myokardiale Kontraktilität oder Herzrhythmus (Wilkerson 1981a).
 

Domperidon

Domperidon beeinflusst die Resorption der Digitalisglykoside durch eine Beschleunigung der Darmpassage (Ungemach 1994c).
 

Dopamin

Die Verabreichung von Dopamin in höheren Dosierungen (ca. 5 µg/kg/min) nach einer Digoxinadministration bei Ponys unter Halothananästhesie führt zu einer Verminderung der durch das Halothan verursachten kardiovaskulären Depression (Gasthuys 1991b).
 

Enrofloxacin

Enrofloxacin beeinflusst die Verteilung und Ausscheidung von Digoxin nicht (Novotny 1991a).
 

Erythromycin

Erythromycin führt zu einer Zunahme der toxischen Effekte von Digoxin (Plumb 1999a) durch Erhöhung der Digoxin-Absorption. Der Blutspiegel von Digoxin nimmt um 40 - 100% zu. Eine Überwachung des Blutspiegels ist nötig (Kelly 1996a).
 

Flecainid

Die Kombination mit Digoxin kann zu einer verzögerten sinuatrialen oder atrioventrikulären Weiterleitung oder verstärkten Automatie führen. Eine EKG-Überwachung mit Kontrolle auf sinuatrialen oder atrioventrikulären Block ist nötig (Kelly 1996a).
 

Furosemid

Diuretika (z.B. Furosemid, Thiazide) führen durch Kaliumverlust zu erniedrigten Serum- und Gewebskonzentrationen an Kaliumionen. Dadurch nimmt die Empfindlichkeit für Digitalisglykoside zu (Kelly 1996a; Plumb 1991a; Ungemach 1994c). Bei einer Kombinationstherapie von Digoxin (0,01 mg/kg oral alle 48 Stunden) mit Aspirin, Furosemid und einer kommerziellen salzarmen Diät wurde ein erhöhter Plasma-Digoxinspiegel gemessen. (Atkins 1988a). Eine einmalige intravenöse Furosemid-Injektion führt beim langzeitdigitalisierten Patienten, d. h. mit Steady-State Digoxin-Konzentrationen in Blut und Geweben, zu keiner Veränderung der Digoxinspiegels im Blut (Gibson 1981a; Pedersoli 1981a; Pedersoli 1983a; Wilkerson 1981a) und zu keiner Veränderung kardialer Parameter wie myokardiale Kontraktilität oder Herzrhythmus (Wilkerson 1981a). Die Digoxin-Clearance bleibt unbeeinflusst (Gibson 1981a).
 

Gentamicin

Gentamicin erhöht bei gleichzeitigem Einsatz die Plasmakonzentration von Digoxin, die Toxizität scheint jedoch nicht erhöht zu werden. Digoxin verringert den inhibitorischen Effekt von Gentamicin auf die Nerv-Muskel-Übertragung und verkürzt die Dauer des Nerv-Muskel-Blocks und die Erholungszeit für die Kontraktilität des Muskels (Staneva-Stoytcheva 1992a).
 

Glukagon

Glukagon senkt die extrazelluläre Kaliumkonzentration und führt damit zu einer gesteigerten Empfindlichkeit für Digitalisglykoside (Plumb 1999a).
 

Glukokortikoide

Glukokortikoide können zu einem Kaliumverlust führen (Ungemach 1994c; Villa 1998a) und damit zu einer gesteigerten Empfindlichkeit für Digitalisglykoside (Plumb 1999a), außerdem zu einer Hypomagnesämie (Ungemach 1994c). Mineralokortikoide stimulieren die Na+/K+-ATPase und führen zu einer erhöhten Kaliumkonzentration in den Zellen des Myokards (Steiness 1978a).
 

Gossypol

Gossypol reduziert den positiv inotropen Effekt von Digoxin (Ye 1989a).
 

Hydrochlorthiazid

Keine Veränderung des Digoxin-Plasmaspiegels bei gleichzeitigem Einsatz von Digoxin und Hydrochlorthiazid (Pedersoli 1983a; Pedersoli 1981a; Pedersoli 1983a).
 

Indomethacin

Indomethacin erhöht den Digoxinspiegel (Wilkerson 1980a; Wilkerson 1981a; Atkins 1988a).
 

Ibuprofen

Ibuprofen erhöht den Digoxinspiegel. Dies ist zumindest zum Teil Folge einer reduzierten Digoxin-Clearance (Wilkerson 1980a; Wilkerson 1981a; Atkins 1988a)
 

Isoprenalin

Digoxin sensibilisiert das Myokard und erhöht somit die Gefahr für das Auftreten von Arrhythmien durch Isoprenalin. Eine Überwachung ist nötig (Plumb 1999a). Eine Vorbehandlung mit Digoxin über 14 Tage, nicht jedoch über 7 Tage, führt bei Infusion von Isoprenalin 7 Tage nach Absetzen des Digoxins zu einer erhöhten inotropen und chronotropen Sensitivität für Isoprenalin (Mihailidou 1990a).
 

Itraconazol

Itroconazol führt beim Meerschweinchen zu einer Erhöhung des Digoxin-Plasmaspiegels, Ursache ist eine Reduktion der renalen und metabolischen Clearance von Digoxin (Nishihara 1999a). Auch beim Menschen wurde eine Zunahme des Serumspiegels bei gleichzeitiger Gabe von Itraconazol beobachtet. Die Ursache ist eine Interaktion am P-Glykoprotein und eine dadurch reduzierte renale Clearance durch aktive tubuläre Sekretion (Woodland 1998a).
 

Kalium

Kalium hemmt die Bindung von Digitalisglykosiden an den Rezeptor (Ungemach 1994c). Eine Hyperkaliämie führt zu einem höheren Serumspiegel, niedrigeren Konzentrationen in Myokard, Niere und Skelettmuskel. Die positive Wirkung auf den systolischen und diastolischen Aortendruck wird durch eine Hyperkaliämie vermindert (Kori 1983a). Hypokaliämie erhöht die Toxizität (Plumb 2002a).
 

Kalzium

Digitalisglykoside und Kalzium besitzen synergistische Wirkung (Ungemach 1994c).
 

Kalziumkanalblocker

Ca2+-Kanal-Blocker führen zu einer Reduktion der Resorption von Digoxin aus dem Darm (Budihna 1993a).
 

Kaolin-Pektin

Kaolin-Pektin reduziert die Absorption von Digoxin (Kelly 1996a; Ungemach 1994c). Die Blutkonzentration wird um 25% gesenkt. Es wird empfohlen, Digoxin acht Stunden vorher zu verabreichen (Kelly 1996a).
 

Kleie

Kleie reduziert die Absorption von Digoxin. Die Blutkonzentration wird um 25% gesenkt. Es wird empfohlen, Digoxin nicht gleichzeitig zu verabreichen (Kelly 1996a).
 

Kohle

Aktivierte Kohle (per os) beschleunigt die Elimination von Digoxin (intravenös) (Chyka 1995a) und hemmt die Resorption von Digitalisglykosiden aus dem Darm (Ungemach 1994c).
 

Kyushin (chinesische Medizin)

Kyushin erhöht den Spiegel der "digoxin-like" immunoreaktiven Substanzen, die zu einer Kreuzreation im Immunoassay zum Nachweis von Digoxin führen. Es wird fälschlich ein deutlich erhöhter Digoxinspiegel gemessen (Lin 1989a).
 

Laxantien

Laxantien können zu einem Kaliumverlust und damit zu einer gesteigerten Empfindlichkeit für Digitalisglykoside führen (Plumb 1999a; Ungemach 1994c), außerdem zu einer beschleunigten Darmpassage (Ungemach 1994c) und damit zu einer verringerten Resorption.
 

Mannitol

Mannitol erhöht die Digoxin-Clearance (Koren 1989a; Gibson 1981a; Koren 1988a; Koren 1989a).
 

Methylxanthine

Methylxanthine können in Kombination mit Digitalisglykosiden eine verstärkte heterotope Reizbildung zur Folge haben (Ungemach 1994c).
 

Metoclopramid

Metoclopramid reduziert die Wirkung von Digoxin bei Gabe von Tabletten mit geringer biologischer Verfügbarkeit durch Reduktion der Absorption (Plumb 1999a; Ungemach 1994c) durch Beschleunigung der Darmpassage (Ungemach 1994c).
 

Natriumchloridlösung, isoton

Nach Infusion von isotoner Kochsalzlösung nimmt die Clearance von Digoxin zu (Gibson 1981a). Eine Digoxin-Sekretion kann durch Volumenexpansion mit Kochsalzlösung durch Reduktion der passiven Reabsorption im proximalen Tubulus induziert werden (Clohisy 1982b; Gibson 1981a).
 

Natrium-Polystyren-Sulfat

Natrium-Polystyren-Sulfat kann zu einem Kaliumverlust führen und damit zu einer gesteigerten Empfindlichkeit für Digitalisglykoside (Plumb 1999a).
 

Neomycin

Oral verabreichtes Neomycin reduziert die Wirkung von Digoxin (Bodem 1983a) durch Reduktion der Absorption (Plumb 1999a; Kelly 1996a; Plumb 1991a; Ungemach 1994c). Die Blutkonzentration wird um 25% gesenkt. Es wird empfohlen, Digoxin acht Stunden vorher zu verabreichen (Kelly 1996a).
 

Nicardipin

Der Ca2+-Kanal-Blocker Nicardipin führt beim Meerschweinchen zu einer Reduktion der Resorption von Digoxin aus dem Darm (Budihna 1993a).
 

Nicorandil

Nicorandil beeinflusst den Plasmaspiegel von Digoxin nicht (Hinohara 1987a).
 

Nifedipin

Nifedipin führt zu einem variablen, mäßigen Abfall der Digoxin-Clearance und / oder des Verteilungsvolumens. Eine Überwachung des Serumsspiegels ist nötig (Kelly 1996a). Ca2+-Kanal-Blocker führen beim Meerschweinchen zu einer Reduktion der Resorption von Digoxin aus dem Darm (Budihna 1993a).
 

Nitrendipin

Nitrendipin führt zu einem variablen, mäßigen Abfall der Digoxin-Clearance und / oder des Verteilungsvolumens. Eine Überwachung des Serumsspiegels ist nötig (Kelly 1996a).
 

Omeprazol

Omeprazol hat eine Zunahme der Digoxin-Absorption zur Folge. Der Blutspiegel von Digoxin nimmt um 40 - 100% zu. Eine Überwachung des Serumsspiegels ist nötig (Kelly 1996a).
 

Oxyfedrin

Die Kombination des Koronartherapeutikums Oxyfedrin mit Digoxin führt zu teils additiven Wirkungen, die als geringfügig und positiv anzusehen sind. Die Kontraktilität wird durch Vorbehandlung mit Digoxin gegenüber alleiniger Oxyfedringabe erhöht. Die Druckänderungen im linken Ventrikel und großem Kreislauf bleiben durch zusätzliche Digoxingabe ebenso unbeeinflusst, wie die Wirkungen auf Herzminutenvolumen und Schlagvolumen. Auch die Myokarddurchblutung bleibt unverändert (Hahn 1981a).
 

Parasympatholytika

Parasympatholytika können die toxischen Effekte von Digoxin verstärken, bzw. den Plasmaspiegel erhöhen (Plumb 1999a). Bei der Verwendung der Digitalisglykoside zur Behandlung von Vorhofflimmern oder -flattern vor dem Einsatz von Anticholinergika reduzieren Digitalisglykoside lediglich die Zunahme der Herzfrequenz, die durch diese Medikamente ausgelöst wird (Plumb 1999a).
 

Penicillamin

Penicillamin senkt den Serumspiegel von Digoxin, unabhängig von der Applikationsart (Plumb 1999a).
 

P-Glykoprotein-Hemmer

Die Sekretion von Digoxin erfolgt nach aktiver apikaler Anreicherung gegen den Konzentrationsgradient in den Tubuluszellen. Hemmer des P-Glykoproteins, wie Chinidin, Verapamil, Vincristin und Cyclosporine können diese Anreicherung verhindern (Ito 1993b; Ito 1993c).
 

Phenobarbital

Bei gleichzeitiger Gabe von Phenobarbital und Digoxin nimmt die Halbwertszeit von Digoxin im Serum ab (Breznock 1975a). Nach drei Tagen nimmt die Serumkonzentration von Digoxin zu (Pedersoli 1980c). Nach zwei Wochen nehmen die Halbwertszeit und das Verteilungsvolumen von Digoxin ab, die Clearance nimmt zu. Das Verhältnis der Serumkonzentrationen von Digoxin und seinen Metaboliten ändert sich (Ravis 1987a).
 

Phenytoin

Keine Veränderung des Digoxin-Plasmaspiegels bei gleichzeitigem Einsatz von Phenytoin mit Digoxin (Pedersoli 1983a; Pedersoli 1983a), die Wirkung wird jedoch reduziert (Bodem 1983a).
 

Propafenon

Propafenon senkt die renale Digoxin-Clearance und / oder das Verteilungsvolumen. Der Digoxin-Blutspiegel nimmt um 70 - 100% zu. Eine Reduktion der Digoxin-Dosis um 50% und eine Kontrolle des Blutspiegels wird empfohlen (Kelly 1996a).
 

Propanthelin

Propanthelin kann bei Gabe von Digoxintabletten mit relativ geringer Bioverfügbarkeit die Wirkung geringfügig erhöhen (Bodem 1983a).
 

Propranolol

Propranolol kann die Empfindlichkeit der Na+/K+-ATPase für die Hemmung durch Digitalisglykoside erhöhen (Cook 1983b). Digoxin verringert die kardiodepressive Wirkung von Beta-Blockern (Hepp 1980a).
 

Salicylate

Salicylate beeinflussen durch Entstehung einer Hypokaliämie und Hypomagnesämie die Wirkung von Digitalisglykosiden (Ungemach 1994c).
 

Spironolacton

Spironolacton kann die Empfindlichkeit für Digitalisglykoside verändern (Plumb 1999a), den Spiegel (Atkins 1988a) und die Wirkung erhöhen (Bodem 1983a) und die renale Clearance reduzieren (O'Brien 1985a). Spironolacton reduziert die Bindung von Digoxin an die Na+/K+-ATPase und verhindert die Hemmung der ATPase durch Digoxin (Musgrave 1977a). Die inotrope Wirkung wird nicht beeinflusst, die Toxizität ist in manchen Studien erhöht (Anders 1980a), in anderen erniedrigt (Musgrave 1977a; Anders 1980a).
 

Succinylcholin

Succinylcholin kann die toxischen Effekte von Digoxin verstärken (Plumb 1999a).
 

Sulfasalazin

Sulfasalazin reduziert die Wirkung von Digoxin (Bodem 1983a) durch Verringerung der Absorption von Digoxin. Die Blutkonzentration wird um 25% gesenkt. Es wird empfohlen, Digoxin acht Stunden vorher zu verabreichen (Kelly 1996a).
 

Sympathomimetika

Beta-Sympathomimetika führen zu einer Verstärkung der heterotopen Reizbildung (Ungemach 1994c) und zu einer Zunahme der Automatie. EKG-Kontrolle auf Arrhythmien ist nötig (Kelly 1996a).
 

Tetracycline

Tetracycline erhöhen die Digoxin-Absorption. Der Blutspiegel von Digoxin nimmt um 40 - 100% zu. Eine Überwachung des Serumsspiegels ist nötig (Kelly 1996a; Plumb 1999a).
 

Theophyllin

In niedrigen Dosen verringert Theophyllin die positiv inotrope Wirkung von Digoxin und erhöht die Arrhythmogenität (durch Erhöhung des Ca2+-Einstroms). Hohe Dosen von Theophyllin verringern die positiv inotrope Wirkung von Digoxin, reduzieren aber auch die Arrhythmogenität durch Behinderung der Bindung an den Rezeptor und der Aufnahme von Ca2+-Inonen ins sarkoplasmatische Retikulum (Kafiluddi 1988a).
 

Thiazide

Durch die Entstehung einer Hypokaliämie und Hypomagnesämie wird die Wirkung von Digitalisglykosiden verstärkt (Ungemach 1994c).
 

Thyreostatika

Thyreostatika führen zu einem verringerten Abbau und einer geringeren Verteilung der Digitalisglykoside (Ungemach 1994c).
 

Thyroxin

Thyroxin erhöht das Verteilungsvolumen und die renale Clearance von Digoxin. Eine variable Absenkung des Digoxin-Blutspiegels ist möglich. Eine Überwachung des Blutspiegels ist nötig (Kelly 1996a).
 

Verapamil

Verapamil kann die toxischen Effekte von Digoxin verstärken und den Plasmaspiegel durch Verdrängung von Digoxin aus der Plasmaproteinbindung (Boswood 1999a) erhöhen (Plumb 1999a; Miller 1989a; Colvin 1990a; Hinohara 1987a). Die Reduktion der Digoxin-Dosis um 50% und eine Kontrolle der Blutspiegels werden empfohlen (Kelly 1996a). Die Kombination mit Digoxin kann zu einer verzögerten sinuatrialen oder atrioventrikulären Weiterleitung oder verstärkten Automatie führen. Eine EKG-Überwachung mit Kontrolle auf sinuatrialen oder atrioventrikulären Block ist nötig (Kelly 1996a). Die Bindung von Digoxin an die Na+/K+-ATPase wird durch Verapamil nicht beeinflusst (Colvin 1990a).
 
Beim Meerschweinchen wurden nach einer vierzehntägigen Behandlung mit Digoxin und Verapamil keine erhöhten Digoxinserumspiegel gemessen. Im Gegenteil, die Spiegel sowohl im Serum als auch in Pankreas, Atrien und linken Ventrikel waren signifikant reduziert. Der Autor geht von deutlichen Speziesunterschieden bei der Beeinflussung der Pharmakokinetik von Digoxin durch Kalzium-Kanal-Blocker aus (Taubert 1987a). Ca2+-Kanal-Blocker führen beim Meerschweinchen zu einer Reduktion der Resorption von Digoxin aus dem Darm (Budihna 1993a). Beide Enantiomere von Verapamil hemmen nicht kompetitiv die Sekretion von Digoxin von den renalen Tubuluszellen durch Hemmung des P-Glycoproteins (Ito 1993a), Verapamil verhindert so die aktive apikale Anreicherung von Digoxin gegen den Konzentrationsgradient in den Tubuluszellen und behindert die Sekretion (Ito 1993b). Die Sekretion erfolgt nach aktiver apikaler Anreicherung von Digoxin gegen den Konzentrationsgradient in den Tubuluszellen. Hemmer des P-Glykoproteins können diese Anreicherung verhindern (Ito 1993b; Ito 1993c).
 

Vincristin

Vincristin führt durch Interaktion am P-Glycoproteins zu einer verringerten aktiven tubulären Sekretion von Digoxin (Woodland 1998a). Die Sekretion erfolgt nach aktiver apikaler Anreicherung von Digoxin gegen den Konzentrationsgradient in den Tubuluszellen, Hemmer des P-Glykoproteins können diese Anreicherung verhindern (Ito 1993b; Ito 1993c).
 

Vinblastin

Vinblastin führt durch Interaktion am P-Glycoprotein zu einer verringerten aktiven tubulären Sekretion von Digoxin (Woodland 1998a).
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