Wirkungsmechanismus
Adenylylcyclase
Es wird angenommen, dass der Wirkstoff durch Aktivierung der Adenylylcyclasen die Produktion von zyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP) steigert (
McCown 2008a;
Wieder 2015a). Vermehrtes intrazelluläres cAMP beschleunigt die Aktivität der cAMP-abhängigen Proteinkinase A, welche die Phosphorylierung von Myosin hemmt und die intrazelluläre Kalziumkonzentration senkt. Eine verminderte intrazelluläre Kalziumkonzentration führt zu einer Relaxation der glatten Atemwegsmuskulatur und somit zu einer Bronchodilatation (
Padrid 2006a).
Entzündungsmediatoren
Die Stimulation der β-Rezeptoren führt ausserdem zu einer Hemmung der Entzündungsmediatorfreisetzung aus Mastzellen; andere Entzündungszellen werden jedoch nicht unterdrückt (
Plumb 2011a).
Flimmerepithel
β
2-Agonisten fördern die Aktivität des Flimmerepithels und die mukoziliäre Clearance im Atmungstrakt (
Plumb 2011a;
Mevissen 2016b).
Metabolismus
Über die Wirkmechanismen, welche zu einer Salbutamol-induzierten Hypokaliämie führen, wird kontrovers diskutiert. Die am weitesten verbreitete Theorie ist, dass die Stimulation der β-Rezeptoren der Membran-gebundenen Na+/K+-ATPase in Erythrozyten sowie den Leber- und Muskelzellen zu einem intrazellulären Influx von zirkulierendem Serumkalium und somit zu einer relativen Hypokaliämie führt. Die Stimulation der β-Rezeptoren der pankreatischen β-Zellen steigert die Insulinfreisetzung, welche wiederum die intrazelluläre Kaliumanreicherung fördert. Zusätzlich wird in der Leber die Gluconeogenese und Glykogenolyse gesteigert, was eine Hyperglykämie hervorruft und die Insulinproduktion anregt (
McCown 2008a).