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Bei korrekter Anwendung sind die Nebenwirkungen von Pancuronium gering (Mc Leay 2004a).
 

Systemische Nebenwirkungen

Kardiovaskuläres System

Eine schnelle Verabreichung von Pancuronium in therapeutischen Dosierungen kann eine Erhöhung der Herzfrequenz (Plumb 1991a; Melnikov 1999a; Spence 2002a; Martinez 2002a) und eine entsprechende Erhöhung des Blutdrucks verursachen (Plumb 1991a; Bonta 1968a; Spence 2002a; Martinez 2002a). Diese Reaktion wird durch eine Blockade kardialer, muskarinerger Rezeptoren ausgelöst und bewirkt eine reduzierte Wirkung des parasympatischen Nervensystems auf das Herz (Duke 1975a; Kimura 1991a; Pugh 1991b; Burgis 2002a; Martinez 2007a).
 
Es gibt Hinweise, dass Pancuronium eine Freisetzung von Katecholaminen, z.B. Noradrenalin (Vercruysse 1979a), aus sympathischen adrenergen Nervenendigungen bewirkt (Domenech 1976a; Vercruysse 1979a; Youssef 1993a; Spence 2002a). Ausserdem hemmt Pancuronium die Wiederaufnahme von Katecholaminen (Pugh 1991b; Domenech 1976a; Salt 1980a) und wirkt sympathomimetisch (Martinez 2001a; Martinez 2002a). Somit verstärkt Pancuronium die Reaktion auf eine adrenerge Stimulation (Sai 1998a). Dadurch können Katecholamin-induzierte Arrhythmien entstehen (Stoelting 1972a). Zudem kann Pancuronium bei Patienten mit erhöhter sympathischer Aktivität eine koronare Vasodilatation, durch eine Verstärkung der Wirkung von Noradrenalin an β-Rezeptoren, auslösen (Sai 1998a).
 
Speziespezifische Unterschiede
Die Erhöhung der Herzfrequenz ist je nach Spezies unterschiedlich stark. Vor allem beim Hund steigt die Herzfrequenz, der Blutdruck und das Herzminutenvolumen merklich an (Smith 1970a; Reitan 1975a; Booij 1980b; Kimura 1991a; Alvarez 1992a). Bei Katzen steigt die Herzfrequenz nach Verabreichung von Pancuronium ebenfalls an (Saxena 1983a).
 
Die Herzfrequenz wird durch eine Pancuroniumverabreichung bei Pferden nicht beeinflusst, während bei Ponies sich Herzfrequenz und Blutdruck nach der Applikation von Pancuronium erhöhen (Klein 1983a; Manley 1983b). Bei Kälbern bewirkt Pancuronium keine Veränderung der Herzfrequenz oder des Blutdruckes (Hildebrand 1984b). Diese Parameter sind bei Schweinen jedoch nach einer Pancuroniumverabreichung erhöht (Muir 1987d).
 
Weitere kardiovaskuläre Effekte
Bei Hunden, welche mit Pentobarbital anästhesiert sind, bewirkt Pancuronium in Dosierungen über den therapeutischen Konzentrationen eine Reduktion des diastolischen (Youssef 1993a) und systolischen Druckes (Domenech 1976a; Youssef 1993a).
 
Pancuronium hat im Gegensatz zu Succinylcholin keinen Einfluss auf die renale Durchblutung bei Hunden (Leighton 1974a). Eine andere Studie zeigte jedoch, dass Pancuronium eine Relaxation caniner koronarer und renaler Arterien durch die Freisetzung von PGF2α bewirkte (Sai 1998a).
 
Ratten mit einer Verletzung der oberen Pons (Gehirn) zeigten nach einer i.v. Verabreichung von Pancuronium einen erhöhten arteriellen mittleren Blutdruck (Tachibana 1995a).
 
Die hämodynamisch unterschiedliche Wirkungen von Pancuronium, Vecuronium und Rocuronium sind wahrscheinlich auf Interaktionen an kardialen muskarinergen (M2) Rezeptoren zurückzuführen (Appadu 1994a). Zum Beispiel antagonisiert Pancuronium im Gegensatz zu Vecuronium eine mit Acetylcholin induzierte Bradykardie am isolierten Kaninchenherzen (Deam 1989a).
 

Histaminfreisetzung

Pancuronium bewirkt sehr selten eine Histaminfreisetzung mit Hypersensitivitätsreaktionen (Plumb 1991a; Burgis 2002a).
 

Respirationstrakt

Bei mit Fentanyl behandelten Hunden erfolgt nach der Verabreichung von Pancuronium eine Reduktion des systemischen und pulmonalen vaskulären Widerstandes (Hackett 1989a). Pancuronium bewirkt eine Sekretionssteigerung in den Bronchien (Erhardt 2004l).
 
Bei Hunden verursacht Pancuronium, vermutlich über eine Blockierung muskarinerger Rezeptoren, eine Erhöhung des pulmonalen arteriellen Blutdruckes, vor allem während einer Hypoxämie (Du 1996b). Eine Studie zeigte zudem, dass auch niedrige Dosierungen von Pancuronium (0,022 mg/kg) eine Hypoventilation mit einhergehendem hohen arteriellen PaCO2 verursachen können (Sullivan 1998a).
 

Gastrointestinaltrakt

Pancuronium bewirkt eine Hypersalivation (Plumb 1991a)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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