Wirkungsort und -mechanismus
Der Wirkungsmechanismus ist nicht endgültig geklärt (
Schaefer 2013a). Die Wirkung beruht auf zentralen wie auch auf peripheren Mechanismen:
Zentrale Wirkung
Flavoxat erhöht die Speicherkapazität der Harnblase, indem es das Miktionszentrum im Hirnstamm beeinflusst und zentral den Miktionsreflex hemmt (
Zor 2015a).
Direkte Wirkung auf die glatte Muskulatur
Flavoxat übt eine direkte spasmolytische, Papaverin-ähnliche Wirkung auf die glatte Muskulatur aus (
McEvoy 2007a). Die direkte Relaxation des Musculus detrusor vesicae wird wahrscheinlich über eine Hemmung der cAMP-Phosphodiesterase (PDE) und über einen Calciumantagonismus erzielt (
Schaefer 2013a;
Zor 2015a).
Anticholinerge Wirkung
Flavoxat besitzt eine nur minimale anticholinerge Wirkung (
Zor 2015a). Es bindet an muskarinergen Acetylcholinrezeptoren und hemmt dadurch den Miktionsreflex (
NCBI 2011a).