Wirkungsort
Benzetidmid ist ein peripher und zentral wirkendes Anticholinergikum. Bei Ratten führt die subkutane Verabreichung ab einer Dosis von 0,04 mg/kg zu peripheren und ab einer Dosis von 0,08 mg/kg zu zentralen anticholinergen Wirkungen (
Janssen 1967a). Generell hemmen Parasympatholytika die Wirkung von Acetylcholin an der glatten Muskulatur, am Herzmuskel, an Drüsenzellen, in peripheren Ganglien und im Zentralnervensystem (
Brown 2001a).
Wirkungsmechanismus
Parasympatholytika hemmen kompetitiv die Wirkung von Acetylcholin an den postganglionären muskarinergen Cholinozeptoren. Dabei steht in therapeutischer Dosierung die Reduzierung muskarinerger Wirkungen im Vordergrund. Erst in hohen (toxischen) Dosen wird auch die Übertragung an autonomen Ganglien und der motorischen Endplatte durch Blockierung nikotinerger Cholinozeptoren gehemmt (
Löscher 2002a).
Gastrointestinaltrakt
Der Tonus der Darmmuskulatur wird gehemmt, wobei diese Wirkung vor allem bei vorhandenen spastischen Zuständen ausgeprägt ist. Die Motilität und die Sekretion im Gastrointestinaltrakt wird vermindert. Aus diesem Grund wird der Wirkstoff gegen Diarrhoe eingesetzt (
Ungemach 2003e). Schon ab einer geringen Dosis, welche noch keine Mydriase bewirkt, vermindert Benzetimid die Sekretion und relaxiert die Muskulatur des Gastrointestinaltraktes (
Marsboom 1971a).
Schwein
Im Vergleich zum Schaf, führt die die parenterale Verabreichung von Benzetimid beim Schwein zu einer ausgeprägteren Hemmung der Motilität des Gastrointestinaltraktes (
Marsboom 1973b).
Schaf
Die hemmende Wirkung auf die Pansenmotilität ist dosisabhängig und nach subkutaner Verabreichung ausgeprägter als nach oraler Verabreichung (
Marsboom 1971a).