Metabolisierung
Enfluran wird im Körper zu 2 - 8,5% metabolisiert und ist deshalb geringer hepato- oder nephrotoxisch, als andere Inhalationsanästhetika (
Haskins 1992c;
Dale 1987a;
Hartsfield 1992a). Die Biotransformation von Enfluran findet vorwiegend in der Leber statt; dies hauptsächlich über das Cytochrom P
4502E1 des endoplasmatischen Retikulums der Hepatozyten. Der Hauptmetabolit ist die Trifluoroacetat-Säure (
Njoku 1997a). Bei der Metabolisierung von Enfluran entstehen freie Flouridionen, welche toxisch auf die renalen Tubuli wirken, jedoch ist dieses Risiko sehr gering (
Hartsfield 1992a;
Dale 1987a).
Die Defluorination von Enfluran wird durch Phenobarbitale oder 3-Methylcholantene nicht induziert (
Dale 1987a;
Hartsfield 1992a); jedoch ist bei Patienten, welche mit tuberculostatischen Wirkstoffen behandelt werden, die Defluorinisierung von Enfluran gesteigert (
Dale 1987a;
Hartsfield 1992a).
Ausscheidung
Die Ausscheidung wird durch ähnliche Mechanismen wie die Absorption beeinflusst:
1. die alveoläre Ventilation
2. der Herzauswurf
3. die Blutlöslichkeit (
Steffey 1991a)
Es werden 91,5 - 98% des Enflurans wieder unverändert via Atemluft eliminiert (
Haskins 1992c). 66% des metabolisierten Enflurans wird via Urin und 33% via Galle ausgeschieden (
Sakai 1992a). Via Niere werden sowohl die anorganischen als auch die organischen Fluoride ausgeschieden. Hingegen sind in der Galle nur organische Fluoride enthalten (
Sakai 1992a). Die geringe Lösichkeit im Fett vemindert die Gefahr einer Akkumulation von Enfluran bei längeren Eingriffen (
Dale 1987a).
Verteilungskoeffizient
Verteilungskoeffizient Blut/Gas
Verteilungskoeffizient Öl/Gas
Verteilungskoeffizient Gehirn/Blut
Verteilungskoeffizient Lunge/Blut
Verteilungskoeffizient Muskel/Blut
Verteilungskoeffizient Fett/Blut
Gummi resp. Plastik/Gas Koeffizient bei Raumtemperatur