Wirkungsort
Distaler Tubulus und Sammelrohr (
Pugh 1991a)
Wirkungsmechanismus allgemein
Vasopressin reagiert mit zwei verschiedenen Rezeptoren; V1-Rezeptoren befinden sich an den vaskulären glatten Muskelzellen und bewirken mit Vasopressin eine Vasokonstriktion, die V2-Rezeptoren befinden sich an den renalen Tubuluszellen und verursachen mit Vasopressin eine Antidiurese (
Ferguson 1995a).
Wirkung auf die Niere
Das Hormon erhöht die cAMP-Konzentration am Tubulus, was zu einer gesteigerten Permeabilität an der Lumenfläche des distalen Tubulus und des Sammelrohres führt (d.h. erhöhte Wasserrückresorption). Daraus resultiert eine erhöhte Urinosmolalität und ein verminderter Harnfluss (
McEvoy 1992a).
Extrarenale Wirkung
Bei hohen Dosierungen kann Vasopressin auch vasokonstriktorisch wirksam sein. Die Substanz bewirkt eine Konstriktion der Kapillaren und Arteriolen in der Haut, im Bindegewebe und den inneren Organen (
Jurna 1987a). Ebenso erhöht sie die Kontraktilität der glatten Muskelzellen u.a. auch im Darm und Uterus (
Jurna 1987a).
Vasopressin stimuliert die Synthese des Koagulationsfaktors VIII, des von Willebrand Faktors (
Johnson 1986a) und die ACTH-Sekretion. Die physiologische Bedeutung von letzterem ist jedoch umstritten (
Jurna 1987a).