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Allgemein

Die Form und Herkunft des Chondroitinsulfats bestimmt in wesentlichem Masse dessen pharmakokinetisches Profil. In der Humanmedizin wird daher das bovine dem aus Haifischknorpel gewonnenen Chondroitinsulfat vorgezogen: ein geringeres Molekulargewicht, ein optimaler Sulfatierungsgrad und Unterschiede in der Menge der Glukuronidierung des Wirkstoffes ergeben eine verbesserte Pharmakokinetik (Volpi 2002a; Volpi 2003a).
 

Absorption

Die Absorption von Chondroitinsulfat im Gastrointestinaltrakt ist abhängig vom Molekulargewicht: niedrig-molekulares Chondroitinsulfat weist eine höhere gastrointestinale Permeabilität auf (Neil 2005a). Der Wirkstoff wird nach der oralen Applikation innerhalb von 1,5 - 2,7 Stunden absorbiert (Adebowale 2002a; Conte 1995a; Adebowale 2002a).
 

Metabolismus

Man geht davon aus, dass das Makromolekül Chondroitinsulfat nach der oralen Applikation zu einem wesentlichen Anteil bereits im Gastrointestinaltrakt enzymatisch gespalten und anschliessend in Form von Disaccharid-Metaboliten hauptsächlich in der Leber metabolisiert wird (Liau 1974a). Der Wirkstoff ist anschliessend in Form von Poly-, Oligo- sowie Monosacchariden im Plasma, Urin, der Synovialflüssigkeit und Knorpeln nachweisbar (Palmieri 1990a).
 
Nach der intravenösen Applikation an Ratten wird der Wirkstoff in der Leber teilweise desulfiert, depolymerisiert und anschliessend hauptsächlich via Urin ausgeschieden. Ein Teil des Chondroitinsulfats verbleibt im Körper (Wood 1976a).
 

Verteilung (im Körper/Organen)

Nach der oralen sowie nach der intramuskulären Applikation konnte eine gute Verteilung von Chondroitinsulfat, beziehungsweise dessen Metaboliten, im ganzen Körper festgestellt werden. Der Wirkstoff lagert sich bevorzugt in Geweben ab, die reich an Glykosaminoglykanen (z.B. Gelenksknorpel) sind (Conte 1995a).
 
Im Vergleich zur intramuskulären Applikation werden bei der Ratte nach der oralen Verabreichung höhere Konzentrationen von Chondroitinsulfat im Knorpel gefunden. Beim Hund kann in der Synovia nach der oralen Applikation eine 66,5% höhere Wirkstoffkonzentration als im Plasma gemessen werden (Conte 1995a; Palmieri 1990a).
 

Elimination

Unabhängig von der Verabreichung wird Chondroitinsulfat und dessen Metaboliten hauptsächlich via Urin und Faeces ausgeschieden (Conte 1995a; Palmieri 1990a).
 

Bioverfügbarkeit

Die orale Bioverfügbarkeit beträgt beim Hund 5 - 12% (Adebowale 2002a) und bei der Ratte ca. 12% (Ronca 1998a). Beim Pferd wird die orale Bioverfügbarkeit von niedermolekularem Chondroitinsulfat (8 kDa) mit 32% angegeben (Du 2004a).
 

Wirkungseintritt

Bereits 5 Tage nach Behandlungsbeginn (orale Applikation) kann beim Menschen in der Synovia eine erhöhte Konzentration von Hyaluronsäure sowie eine reduzierte Konzentration von degenerativen Enzymen nachgewiesen werden (Conte 1995a). Bei Hunden sind innerhalb von 4 Wochen positive klinische Resultate zu erwarten (Anderson 1999a).
 

Wirkspiegel (Tmax, Cmax, AUC, T½)

Die folgende Tabelle zeigt die Plasmaspiegel nach oraler beziehungsweise intramuskulärer Applikation von 16 mg/kg Chondroitinsulfat beim Hund und der Ratte (Conte 1995a; Palmieri 1990a):
 
 Tmax [h]Cmax [ug/ml]AUC [ug/ml/h]
Ratte, oral14,1 ± 5,87,1 ± 1,2159,8 ± 16,3
Ratte, i.m.ca. 2,515,7 ± 0,8403,4 ± 61,8
Hund, oral28,5 ± 5,75,9 ± 0,7147,0 ± 21,4
 
Nach der intravenösen bzw. peroralen Applikation von 3000 mg eines 8,0 respektive 16,9 kDa Chondroitinsulfats an Pferden, konnten die folgenden pharmakokinetischen Parameter bestimmt werden (Du 2004a):
 
 Cmax [ug/ml]Tmax [h]AUC [ug/ml/h]T½ [h]
8,0 kDa, i.v.83,2 ± 0,280,083 ± 0,036,4 ± 0,120,53 ± 0,002
8,0 kDa, p.o.4,533 ± 0,042,33 ± 0,0111,82 ± 0,052,6 ± 0,02
16,9 kDa, i.v.210 ± 0,420,083 ± 0,0253 ± 0,851,2 ± 0,01
16,9 kDa, p.o.36,5 ± 0,511,32 ± 0,0154,8 ± 0,514,8 ± 0,05
 
Beim Menschen werden nach der oralen Administration von 800 mg als Einzeldosis respektive 400 mg zweimal täglich die folgenden Wirkspiegel gemessen (Conte 1995a):
 
 800 mg als Einzeldosis400 mg zweimal täglich
Cmax [ug/ml]2,6 ± 0,51,2 ± 0,2
Tmax [h]5,0 ± 1,05,2 ± 1,0
T½ [h]10,3 ± 6,810,3 ± 2,5
AUC [ug/ml/h]46,8 ± 10,137,3 ± 9,4
 
T½: Eliminationshalbwertszeit
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