Wirkungsmechanismus
Der exakte Wirkungsmechanismus von Chondroitinsulfat ist grösstenteils nicht bekannt (
Johnson 2001a). Auf Grund von vielen humanmedizinischen (
McAlindon 2000a) und einigen veterinärmedizinischen Studien (
Johnson 2001a;
Liang 2002a;
Adebowale 2002a;
Canapp SO Jr 1999a;
Clayton 2002a;
Hanson 1997b) werden u.a. die folgenden positiven Effekte auf den Krankheitsprozess der Osteoarthritis beschrieben:
In einer Studie mit Hunden wurde zudem der prophylaktische, chondroprotektive Effekt von Chondroitinsulfat postuliert; es wird erwähnt, dass die perorale Verabreichung des Wirkstoffes vor einer künstlich induzierten Synovitis im Karpalgelenk im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zu einer signifikant geringeren Entzündungsreaktion sowie zu weniger Lahmheit führt (
Canapp SO Jr 1999a).
Es konnte gezeigt werden, dass sich die perorale Verabreichung einer 3% Chondroitinsulfatlösung für 10 Tage positiv auf die klinischen Symptome von Kolonulzera bei Ratten auswirkte. Neben der antiinflammatorischen Eigenschaft wurde zudem eine schleimhautprotektive Wirkung von Chondroitinsulfat dafür verantwortlich gemacht (
Hori 2001a).
Bemerkung
Den mehrheitlich zu positiven Resultaten führenden
in-vitro-Versuchen stehen teils zu widersprüchlichen Ergebnissen führende sowie auf der Subjektivität von Klinikern beruhende, klinische Studien gegenüber (
Johnson 2001a;
Orth 2002a;
Dobenecker 2002a). Zudem wird erwähnt, dass Mängel im Design von Studien (z.B. kleine Versuchsgruppen, keine Kontrollgruppen, Befangenheit der Autoren usw.), die die klinischen Effekte von Chondroitinsulfat untersuchten, zu schwer interpretierbaren Resultaten führten (
McAlindon 2000a;
Orth 2002a).
Besonders nach der oralen Verabreichung von Chondroitinsulfat wird dessen pharmakologische Wirkung auf Grund von Abbauprozessen des Wirkstoffes im Gastrointestinaltrakt (
Liau 1974a) (hoher first pass Effekt) teils als fraglich eingestuft (
Ramey 2005a). Die kombinierte Verabreichung verschiedener Chondroprotektiva (z.B. Chondroitinsulfat mit Glykosaminoglykanen) erscheint indes sinnvoll zu sein und führt zu positiven klinischen Resultaten (
Canapp SO Jr 1999a;
Anderson 1999a).