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Orale Verabreichung

Salinische Laxantien sind nur indiziert, wenn eine starke und schnell einsetzende abführende Wirkung, z.B. bei Vergiftungen, erforderlich ist. Um zu starke Flüssigkeitsverluste zu vermeiden, sollten keine hypertonen, sondern nur hypotone bis maximal isotone Lösungen verabreicht werden. Laxantien sind bei Obstipationen erst dann indiziert, wenn sich durch diätetische Massnahmen, z.B. durch faserreiche Diät, keine Heilungserfolge erzielen lassen (Ungemach 1999c).
Indikationen sind:
-Konstipation
-Reduktion der Absorption von oral aufgenommenen Toxinen (Plumb 1999a)
-Anschoppungskolik
-Bezoare
-Vorbreitung von Operationen
-Diagnostische Massnahmen im Darmtrakt
-Anorektale Beschwerden
-Herabsetzung der für die Defäkation erforderlichen Bauchpresse bei Vorliegen von Hernien oder nach abdominalen Operationen
-Unterstützung einer anthelminthischen Therapie; insbesondere bei der Bekämpfung von Cestoden (Ungemach 1999c)
 

Parenterale Verabreichung

-Magnesiummangel (Hypomagnesämie)
-Antikonvulsivum (Plumb 1999a)
-Gras-, Stall oder Weidetetanie (Ungemach 1999a)
 

Anästhesie mit Magnesiumsulfat und Chloralhydrat

Eine Mischung von 6% Magnesiumsulfat und 12% Chloralhydrat wird in Form einer i.v.-Injektionslösung für die Anästhesie bei Rind und Pferd angewendet. Die primäre Wirkung von Magnesium ist die neuromuskuläre Blockierung, ähnlich wie bei den curariformen Wirkstoffen. Die Wirkstoffkombination ist: 30 g Chloralhydrat, 15 g Magnesiumsulfat und 6,6 g Pentobarbital, gelöst in 1000 ml Wasser. Allerdings kann die Lösung mit dem Pentobarbital nur eine Stunde aufbewahrt werden, da sie nachher ausfällt (Boothe 2001a).
 

Euthanasie

Magnesiumsulfat kann intravenös auch zur Euthanasie verabreicht werden. Um Angstzustände und Abwehrbewegungen zu vermeiden, sollte es aber mit Pentobarbital und Chloralhydrat kombiniert verabreicht werden (Allen 1993a).
 

Grosstiere

-Antikonvulsivum
-Abführmittel
-Allgemeinanästhesie
-Hypomagnesämie
-Lokale Entzündungen und infizierte Wunden (Windholz 1983a; Allen 1993a)
 

Pferd

-Obstipationen im grossen Colon und Caecum (Henninger 1997a)
-Ventrikuläre Tachykardie; Magnesiumsulfat wirkt als Calciumkanalblocker
-Chinidininduzierte Tachykardie (Marr 1997a)
-Magnesiumsulfat wird beim Pferd praktisch nicht eingesetzt (Boothe 2001a)
 

Schwein

-Maligne Hyperthermie; als Zusatztherapie (Plumb 1999a)
 

Alter der Tiere

Magnesiumsulfat wird als salinisches Laxans vorzugsweise an adulte Tiere oral verabreicht, während Magnesiumoxid oder -hydroxid an Lämmer, Kälber oder Ferkel verabreicht wird (Davis 1993a).
 

Hund & Katze

-Salinisches Laxans; besonders bei Vergiftungen (Kraft 1999a).
 

Mensch

Antikonvulsivum

Prävention und Therapie von Krämpfen infolge schwerwiegender Gestose oder Eklampsie. Parenteral verabreichtes Magnesiumsulfat ist ein wichtiges Arzneimittel für die empirische Therapie krampfhafter Schwangerschaftstoxämien und zur Hemmung der uterinen Kontraktionen wenn beta2-adrenerge Agonisten kontraindiziert sind (McEvoy 1992a; American Medical Association 1986a; Graves 1995a).
Magnesiumsulfat wird parenteral verabreicht zur Therapie von Krämpfen infolge:
-Epilepsie
-Glomerulonephritis
-Hypothyreoidismus
-Akute Nephritis bei Kindern; die Therapie sollte zuerst mit anderen Arzneimitteln versucht werden (McEvoy 1992a)
 

Weitere Indikationen

-Hypertension
-Encephalopathie (McEvoy 1992a)
 

Nicht bewiesenermassen nützliche Indikationen:

-Uterine Tetanie; insbesondere nach der Verabreichung von oxytocinischen Substanzen
-Akutes Asthma; als Bronchodilatator
-Cerebrales Ödem; als osmotisch wirksames Arzneimittel
-Paroxysmale atriale Tachykardie; wenn andere Massnahmen nicht wirksam sind und keine Anzeichen einer myokardialen Schädigung vorliegen
-Tetanus (McEvoy 1992a)
 

Akuter Magnesiummangel infolge

-Malabsorptionssyndrom
-Alkoholismus
-Leberzirrhose
-Akute Pankreatitis
-Langzeitverabreichung von Magnesiumfreien i.v.-Flüssigkeiten
-Ausschliesslich parenterale Ernährung (McEvoy 1992a; American Medical Association 1986a)
 

Intravenöse Verabreichung von Mangesiumsulfat

-Bariumvergiftung; es wirkt den starken Muskelerregungen entgegen
-Lebensbedrohliche Arrhythmien; z.B. atypische ventrikuläre Tachykardie (paroxysmales Kammerflattern)
-Prävention solcher Arrhythmien mit akuter myokardialer Ischämie und/oder Infarkt (McEvoy 1992a)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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