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Vergiftungen

Aktivkohle wird oral verabreicht um bestimmte Arzneimittel oder Toxine zu adsorbieren und so deren systemische Absorption zu verhindern (Plumb 1999a). Es ist ein Mehrzweck-Antidot zur Behandlung praktisch aller oralen Vergiftungen, ausser denjenigen, die durch korrosive Substanzen, Cyanid, Eisen, Mineralsäuren oder organischen Lösungsmitteln verursacht werden. Um eine möglichst gute Wirksamkeit zu erzielen, sollte die Aktivkohle sofort in der akuten Vergiftungsphase verabreicht werden. Falls die Giftsubstanz einen enterohepatischen Kreislauf und eine Reabsorption durchläuft, kann auch noch die spätere Verabreichung der Aktivkohle von Nutzen sein (McEvoy 1992a).
 
Eine repetitive Verabreichung (z.B. während 1 - 2 Tagen alle 6 h) erhöht die Clearance von Arzneimitteln, die bereits in die systemische Zirkulation aufgenommen wurden. Aktivkohle wird oft zusammen mit Emetika und gastrischer Lavage angewendet (Allen 1993a).
 
Aktivkohle ist besonders wirksam gegen eine Intoxikation mit folgenden Substanzen:
-Acetaminophen
-Atropin
-Digitalisglykoside
-Phenytoin
-Quecksilberchlorid
-Strychnin
-Morphinsulfat
-Ethylenglykol (Allen 1993a)
 
Wegen des breiten Spektrums der adsorbierten Stoffe und dem raschen Wirkungseintritt ist die Aktivkohle einer der wichtigsten Wirkstoffe zur Behandlung von Vergiftungen (Boothe 2001a).
 

Bakterientoxine

-Enteralen Bindung von Bakterientoxinen; zweifelhafte Wirkung (Ungemach 1999c).
 

Phenobarbitalüberdosierung

Die Mehrfachverabreichung von Aktivkohle führt zu einer erhöhten nicht-renalen Clearance von systemisch absorbiertem Phenobarbital, das keinen nennenswerten enterohepatischen Kreislauf durchläuft. Auch die Eliminationshalbwertszeit von Phenobarbital wird reduziert und die Dauer des Komas verkürzt. Der Mechansimus für diese Wirkung ist unklar. Aktivkohle könnte jedoch die Diffusion von Phenobarbital aus dem systemischen Kreislauf in den Gastrointestinaltrakt steigern, was anschliessend zu einer erhöhten faecalen Ausscheidung führt (McEvoy 1992a).
 

Gase

Aktivkohle wird auch zur Adsorption von intestinalen Gasen bei der Behandlung von Flatulenz, sowie bei intestinaler Dehnung und Dyspepsie verwendet (Allen 1993a). Die Anwendungen zu diesen Indikationen haben sich jedoch nicht etabliert (McEvoy 1992a).
 

Kombiniert mit Ipecac Syrup

Die Wirksamkeit der Aktivkohle kann durch die vorausgehende Verabreichung des Emetikums Ipecac Syrup gesteigert werden. Aktivkohle adsorbiert Ipecac Syrup und vermindert dessen emetische Wirkung. Deshalb muss der Ipecac Syrup unbedingt vor der Aktivkohle verabreicht werden, falls beide Substanzen eingesetzt werden sollten (McEvoy 1992a).
 

Monogastrier

-Vergiftungen
-Verminderung von Blähungs- und Gasschmerzen (Boothe 2001a)
 

Wiederkäuer

-Allgemein Vergiftungen
-Insektizidintoxikationen (Organophosphate)
-Endotoxinadsorption bei einer Salmonellose (Allen 1993a)
 

Amphibien

-Dysbakteriose (Zwart 1998b)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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