Wirkungsort
Im unteren Gastrointestinaltrakt ist die Wirksamkeit der Aktivkohle umstritten, da die Adsorptionskapazität des Wirkstoffes schon während der Passage im oberen Gastrointestinaltrakt ausgeschöpft wird (
McEvoy 1992a).
Wirkungsmechanismus
Chemische Wirkstoffe werden von der Aktivkohle, einem Adsorbens, physikalisch gebunden. Dadurch wird ihre Absorption verhindert und sie werden unschädlich über die Faeces ausgeschieden (
Boothe 2001a). Die Aktivierung der Aktivkohle führt zu einer grösseren Anzahl von Poren und vergrössert somit die Oberfläche derselben (
Boothe 2001a).
Gastrointestinaltrakt
Aktivkohle wird bei der Behandlung von Flatulenz, sowie bei intestinaler Dehnung und Dyspepsie zur Adsorption von intestinalen Gasen verwendet (
McEvoy 1992a;
Allen 1993a). Die Anwendungen zu diesen Indikationen haben sich jedoch nicht etabliert. Aktivkohle wird auch alleine, oder zusammen mit Kaolin, zur Therapie er Diarrhoe verwendet; aber auch diese Indikation hat sich nicht bewährt. Topisch wurde Aktivkohle als Deodorant bei faulig riechenden Wunden oder Ulzera verwendet (
McEvoy 1992a).