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Eigenschaften

Sulfonamide haben eine hemmende Wirkung auf die intrazelluläre Folsäuresynthese von Mikroorganismen und wirken nach einer Latenzzeit von 4 - 6 Stunden bakteriostatisch (Spoo 2001a).
 

Wirkungsmechanismus

Die verschiedenen Sulfonamide haben alle den gleichen Wirkungsmechanismus. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Löslichkeit, Proteinbindung, Gewebeverteilung, Metabolisierungs- und Eliminationsrate. Die bakteriostatische Wirkung kommt durch die kompetitive Hemmung der Dihydropteroinsäure-Synthetase zustande, was zu einer Hemmung der Folsäuresynthese führt (McEvoy 1992a).
 
In Analogie zum Wirkungsmechanismus bei den Bakterien wird auch bei den Kokzidien die für den DNA-, RNA- und Eiweissaufbau notwendige Folsäuresynthese gehemmt, und somit die Entwicklung der Schizontenkerne verhindert. Die maximale Wirkung tritt erst bei der 2. Schizontengeneration ein. Die verbleibenden Schizonten aus der 1. Generation reichen für einen Krankheitsausbruch nicht aus, aber sie genügen um eine Immunität auszubilden (Kroker 2003d).
 
Trimethoprim/Sulfonamid-Kombinationen haben eine synergistische und bakterizide Wirkung (Spoo 2001a).
 

Resistenzen

Bei Sulfonamiden kommen chromosomale und plasmidvermittelte Resistenzen vor. Die chromosomale Resistenz verhindert entweder durch die Verminderung der Penetration von Sulfonamiden in die Zelle, durch die Produktion einer nicht sensitiven Dihydropteroinsäure-Synthetase oder durch eine Erhöhung der Paraaminobenzoesäure-Synthese die Wirkung der Sulfonamide. Diese Resistenzform entwickelt sich langsam. Die häufiger vorkommende plasmidvermittelte Resistenz entsteht schnell und beinhaltet eine Verminderung der Penetration zusammen mit der Synthese einer nicht Sulfonamid-sensitiven Dihydropteroinsäure-Synthetase (Spoo 2001a). Auch kann ein alternativer Weg für die Synthese der Folsäure eine Resistenz bewirken (William 2001a). Die Resistenz auf ein spezifisches Sulfonamid ist assoziiert mit einer Kreuzresistenz auf alle anderen Sulfonamide (Spoo 2001a; Van Duijkeren 1994a). Studien zeigen, dass vor allem bei Kälbern, im Vergleich zu adulten Tieren, vermehrt resistente Organismen auftreten. Ein möglicher Grund dafür ist die gehäufte prophylaktische und therapeutische Medikation der Jungtiere mit Antibiotika. Dadurch können sich vermehrt Resistenzen ausbilden (Khachatryan 2004a).
 
Resistente Keime sind Mykobakterien, Mykoplasmen, Rickettsien, Pseudomonas aeruginosa und Spirochäten (Spoo 2001a). Bereits 55% der bakteriellen Pneumonieerreger beim Kalb sind resistent, ebenso eine Vielzahl von E. coli-Stämmen des Kalbes, Schweins, Hundes und der Katze. Auch bei den Kokzidien muss mit Sulfonamidresistenzen gerechnet werden (Kroker 2003d). Beim Pferd treten bei Bacteroides spp. und Enterokokken Resistenzen auf, und immer häufiger auch bei Staphylokokken, Nokardien, Corynebakterien, Klebsiellen und Enterobakterien (Dowling 2004b). Vor einer Behandlung sollte mit einem Antibiogramm die Resistenzsituation des Erregers abgeklärt werden.
 
Einige der pathogenen Bakterien bilden im Körper einen Biofilm. Diese Infektionen verlaufen meist chronisch und sind schwierig zu therapieren. Durch die Bildung eines Biofilmes entwickeln die Erreger auf die meisten Antibiotika eine Resistenz, obwohl sie ohne Biofilm eine hohe Empfindlichkeit aufweisen würden. Beispiele solcher Bakterien sind Mastitiserreger (Staphylococcus aureus, Streptococcus agalactiae), Pneumonieerreger (Pasteurella multocida), Fusobacterium necrophorum in Leberabszessen, Enteritiserreger (E. coli, Salmonellen) und Wundinfektionserreger (Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa) (Olson 2002a).
 

Trimethoprim/Sulfonamid

Resistenzen treten auch bei der kombinierten Anwendung von Sulfonamiden mit Trimethoprim auf. Die Resistenzentwicklung ist aber langsam (Plumb 2002a).
 
Trimethoprim/Sulfadoxin
Einige Erreger beim Pferd sind resistent gegen die Kombination Trimethoprim/Sulfadoxin. Dazu zählen Bakterien, die Infektionen im Respirationstrakt verursachen, wie Pseudomonadenstämme, Enterobacteriaceae, Rhodococcus equi, E. coli und Klebsiella pneumoniae (Fey 1995b).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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