Oxyclozanid ist als Monopräparat oder Kombinationspräparat erhältlich (Roberson 1995a; EMEA 2004i) und wurde bei Studien zusammen mit Levamisol (Gokbulut 2014a), Tetramisol (Walley 1970a) oder Oxfendazol (Köse 2007a) eingesetzt. Durch diese Kombination wird die Wirksamkeit gegen Trematoden und gastrointestinale Nematoden erweitert und erhöht (Constable 2017a).
Zum heutigen Zeitpunkt (2023) gibt es keine bekannten Resistenzen gegenüber dem Wirkstoff (Richter 2014b; BfArM 2021b). Bei der Vermutung einer Resistenz wird zu weiterführenden Untersuchungen (z.B. Eizahlreduktionstest) geraten (BfArM 2021b).
Um Milchabsetzfristen zu vermeiden, kann die Behandlung in der Trockenstellperiode durchgeführt werden (Constable 2017a). Bei der Herdenbehandlung können Milchkühe nacheinander über eine Woche hinweg verteilt behandelt werden, damit eine Akkumulation der abfallenden Milchleistung vermieden werden kann (BfArM 2021b).
Beim Einachweis des Trematoden Gastrodiscus aegypticus im Kot ist eine Behandlung indiziert. Diese kann je nach Infektionsdruck 2 - 4 × jährlich durchgeführt werden. Bei einem hochgradigen Befall kann die Behandlung einen erheblichen Abfall des Albuminspiegels verursachen. Um dies zu vermeiden, sollte die Dosierung initial vorsichtshalber um zwei Drittel oder die Hälfte reduziert und die Behandlung stufenweise durchgeführt werden (Stockdale Walden 2014a).
Bei der Paramphistomose ist die Behandlung mit prophylaktischen Massnahmen, wie z.B. Melioration und Weidehygiene, zu ergänzen (von Samson-Himmelstjerna 2021a). Zur Bekämpfung der Monieziose bei Lämmern wird der Einsatz von Oxyclozanid Ende Juni oder Anfang Juli empfohlen; falls erforderlich, kann die Behandlung nach 4 - 6 Wochen wiederholt werden (Deplazes 2020a; Deplazes 2020b). Bei Lämmern, die zu einem späteren Zeitpunkt geboren werden, ist eine Behandlung zu Beginn ihres 3. Lebensmonats durchzuführen (Deplazes 2020b).
Der Off-Label-Einsatz von Oxyclozanid bei Ziegen, welcher auf den Schaf-Dosierungen basiert, kann ein erhöhtes Risiko der Resistenzentwicklung mit sich bringen. Dies ist auf die speziesspezifischen Unterschiede im Stoffwechsel zurückzuführen, welche bei Ziegen zu einem tieferen Wirkspiegel und somit zu einer Unterdosierung führen. Eine wiederholte Anwendung oder die Verwendung einer höheren Dosis wird empfohlen; allerdings ist dies mit einem erhöhten Risiko von Nebenwirkungen verbunden (Gokbulut 2014a).
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