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Allgemein

Im Allgemeinen besitzen Wirkstoffe aus der Gruppe der Salicylsäureanilide pharmakokinetische Gemeinsamkeiten (McKellar 1991d). Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der anthelminthischen Wirksamkeit und dem pharmakokinetischen Profil dieser Wirkstoffe (Swan 1999a).

Absorption

Oxyclozanid wird nach peroraler Gabe langsam resorbiert (BfArM 2021b). Beim Schaf weist der hohe Serumspiegel 48 Stunden nach der Gabe auf eine gute Absorption hin. Die tieferen Wirkstoffspiegel im Pansen und Labmagen können auf eine Verdünnung oder Adsorption an Futterpartikel zurückzuführen sein (Sanabria 2014a).

Metabolismus

Der Metabolismus von Oxyclozanid ist umfangreich und speziesabhängig (Ungemach 2003g); beispielsweise besitzen Ziegen einen deutlich schnelleren Metabolismus im Vergleich zu Schafen (Gokbulut 2014a). Generell werden Salicylsäureanilide schlecht metabolisiert und grösstenteils unverändert ausgeschieden (Swan 1999a). So wird auch Oxyclozanid in vitro in einer Mikrosomensuspension nur zu einem kleinen Ausmass verstoffwechselt; es wird hauptsächlich die Muttersubstanz ausgeschieden (EMEA 2004i). Während ein glukuronidierter Metabolit in der Galle von Mäusen und Ratten identifiziert wurde (Broome 1966a), konnten auch beim Hund, Schaf und der Kuh mindestens zwei glukuronidierte Metabolite nachgewiesen werden. Beim Hund wurde zusätzlich ein Sulfonmetabolit identifiziert (EMEA 2004i).

Verteilung

Oxyclozanid erreicht hohe Konzentrationen in der Leber, den Nieren, den Därmen (Roberson 1995a; EMEA 2004i) und geringere Konzentrationen in der Muskulatur sowie im Fettgewebe (EMEA 2004i).

Elimination

Oxyclozanid wird hauptsächlich mit dem Kot eliminiert (EMEA 2004i; BfArM 2021b). Die glukuronidierten Metabolite werden biliär in den Dünndarm ausgeschieden (Ungemach 2003g; Lanusse 2009a; Roberson 1995a) und können im Rahmen des enterohepatischen Kreislaufs wieder resorbiert werden (Mitchell 1982a). Zu einem kleineren Ausmass werden Oxyclozanid und seine Metabolite über den Urin ausgeschieden (EMEA 2004i).

Hund

Bei Hunden, die peroral 25 mg/kg/d Oxyclozanid über 7 Tage hinweg erhielten, wurde jeweils 68 - 73% der Dosis im Kot und 1,2 - 1,9% im Urin nachgewiesen (EMEA 2004i). Dabei bestand der Anteil im Kot vor allem aus der Muttersubstanz (EMEA 2004i).

Schaf

Beim Schaf wurde innerhalb von 14 Tagen nach der Behandlung (15 mg/kg p.o., einmalig) 67 - 75% des radioaktiv-markierten Wirkstoffs über den Kot und 11 - 22% über den Urin ausgeschieden, wobei der grösste Anteil in den ersten 2 Tagen eliminiert wurde. Im Kot wurde hauptsächlich die Muttersubstanz identifiziert; im Urin zusätzlich zwei glukuronidierte Konjugate (EMEA 2004i).

Rind

Bei laktierenden Milchkühen wurde in 5 Tagen nach der Gabe 84% der Dosis über den Kot eliminiert, hauptsächlich als Muttersubstanz. 7,5% der Dosis wurde über den Urin ausgeschieden; es konnten 2 oder 3 glukuronidierte Metaboliten nachgewiesen werden (EMEA 2004i). Der Wirkstoff wurde mit weniger als 0,07% (Ungemach 2003g) nur geringgradig über die Milch ausgeschieden (EMEA 2004i; Ungemach 2003g). In der Milch war der Anteil der reinen Muttersubstanz sehr klein; wobei bei einer Dosis zwischen 5,4 und 12,6 mg/kg nur die Muttersubstanz, nicht jedoch die glukuronidierten Metabolite, nachgewiesen wurden (EMEA 2004i).

Plasmaproteinbindung

Oxyclozanid besitzt eine hohe Proteinbindung, mit einem gebundenem Anteil von 99% bei einer Konzentration von 10 - 50 mg/l (Mohammed-Ali 1987a; EMEA 2004i). Es wird vermutet, dass der Wirkstoff aufgrund dessen nur eine geringe Wirkung gegenüber juvenilen Leberegeln im Leberparenchym aufweist (Broome 1966a; Richter 2014b; Roberson 1995a). Die hohe Plasmaproteinbindung führt zu einer langen Eliminationshalbwertszeit (Swan 1999a).

Wirkspiegel

Der Verlauf des Oxyclozanid-Plasmaspiegels wird am besten durch eine dreifach exponentielle Gleichung beschrieben (Mohammed-Ali 1987a; Lanusse 2009a).

Maximale Plasmakonzentration (Cmax)

Schaf: nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid: 19,0 ± 2,3 μg/ml (Mohammed-Ali 1987a)
  nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 11,01 μg/ml (Gokbulut 2014a)
  nach p.o. 12,5 mg/kg Oxyclozanid: 25 - 29 μg/ml (Sanabria 2014a)
   
Ziege: nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 6,68 μg/ml (Gokbulut 2014a)
   
Rind: nach p.o. 10 mg/kg Oxyclozanid: 15,870 ± 2,855 μg/ml (Zhang 2019a)
   

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (Tmax)

Schaf: nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 20,00 h (Gokbulut 2014a)
  nach p.o. 12,5 mg/kg Oxyclozanid: 22 h (Sanabria 2014a)
   
Ziege: nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 24,00 h (Gokbulut 2014a)
   
Rind: nach p.o. 10 mg/kg Oxyclozanid: 22,032 ± 3,343 h (Zhang 2019a)
   

AUC

Schaf: nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid: 51 ± 8 μg●d/ml (Mohammed-Ali 1987a)
  nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid: 1224 mgh/l (Mohammed-Ali 1987a)
  AUClast nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 488,7 μg●h/ml (Gokbulut 2014a
  nach p.o. 12,5 mg/kg Oxyclozanid: 880 mg●h/l (EMEA 2004i)
  nach p.o. 12,5 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit Oxfendazol): 1007 mg●h/l (EMEA 2004i)
   
Ziege: AUClast nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 309,33 μg●h/ml (Gokbulut 2014a)
   
Rind: AUC(0 - ∞) nach p.o. 10 mg/kg Oxyclozanid: 965,608 ± 220,097 h●μg/ml (Zhang 2019a)
  AUC(0 - t) nach p.o. 10 mg/kg Oxyclozanid: 916.534 ± 202.121 h●μg/ml (Zhang 2019a)
   

Mittlere Verweildauer (MRT)

Schaf:  MRTlast nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 38,39 h (Gokbulut 2014a)
   
Ziege:  MRTlast nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 35,97 h (Gokbulut 2014a)
   

Clearance

Rind: nach p.o. 10 mg/kg Oxyclozanid: 11,426 ± 2,442 ml/h/kg (Zhang 2019a)
   

Eliminationshalbwertszeit (T1/2)

Oxyclozanid besitzt im Vergleich zu den Salicylsäureaniliden Closantel oder Rafoxanid eine kürzere Halbwertszeit (Mohammed-Ali 1987a).

Schaf: nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid: 6,4 ± 0,8 d (Mohammed-Ali 1987a)
  nach p.o. 12,5 mg/kg Oxyclozanid: 21,3 h (EMEA 2004i)
  nach p.o. 12,5 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit Oxfendazol): 26,0 h (EMEA 2004i)
  nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 21,74 h (Gokbulut 2014a)
   
Ziege: nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid (kombiniert mit 7,5 mg/kg Levamisol): 18,71 h (Gokbulut 2014a)
   
Rind: nach p.o. 10 mg/kg Oxyclozanid: 64,40 ± 30,18 h (Zhang 2019a)
  nach p.o. 12,5 mg/kg Oxyclozanid: ca. 21 h (EMEA 2004i)
  nach p.o. 15 mg/kg Oxyclozanid: ca. 24 h (EMEA 2004i)
   
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